Vom Lagerkoller – Das Wochenende in Bildern
Ein ruhiges Wochenende war es, trotz 1. Mai. Weil alle angeschlagen sind waren wir tatsächlich kaum unterwegs, stattdessen Schlafanzugtage und Frühstücken um 11:00 Uhr. Was traumhaft klingt, aber natürlich nicht bedeutet, dass die Kinder so lange schlafen würden. Und bevor jetzt jemand auf die Idee kommt, es wäre hier so herrlich entspannt: Ich würde viel darum geben, wenn ab Montag alle wieder zeitweise das Haus verlassen würden. Es sieht nur leider gerade nicht danach aus.
Samstag,, 30. April 2022
Ich war fast allein in der Bibliothek. Nur eins der Kinder hat die Energie dafür, der Rest jammert zuhause rum. Und es ist auch nicht so als wäre es für mich nun so wichtig gewesen, aber Bücher mussten zurückgegeben werden. Und wenn ich denn schon auf dem Weg bin, dann kann ich ja auch gleich noch kurz nach neuen Büchern für mich schauen. „Wie meine Internet-Liebe zum Albtraum wurde„* ist jetzt kein ganz neues Buch, aber ich habe es noch nicht gelesen und muss gestehen, ich habe es wirklich verschlungen. Weil es unfassbar ist, was Victoria Schwartz da passiert ist und weil es zeigt, wie wenig wir voneinander wirklich wissen.
Lustigerweise habe ich bei vielen ihrer Hinweise gedacht: Naja, nach der Definition wäre ich auch ein Fake, denn von mir gibt es auch nicht viele Fotos im Netz, in den sozialen Netzen bin ich kaum mehr aktiv … Natürlich bin ich echt und natürlich hat sich seit dem Erscheinen des Buch 2015 auch einiges verändert. Aber zum Nachdenken gebracht hat mich das auf jeden Fall.
Die Kinder wollen Bügelperlen legen. Dieses Hobby kommt zum Glück in Wellen, es nervt mich jedes Mal aufs Neue, weil ich dann wochenlang noch kleine Perlen überall finde. Und ja, wir haben die gebraucht gekauft, aber trotzdem ist das einfach sehr viel Plastik, was da verschwendet wird. Aber nun gut, es ist schon auch ziemlich kreativ und die Kehrmaschine die der Sechsjährige gelegt hat, beeindruckt mich dann schon.
Apropos Kreativität, weil die Stimmung eher schlecht und alle sich nicht so toll fühlen, schmelze ich die Weihnachtsmänner ein um die Kinder neue Schokolade dekorieren zu lassen. Und ja, ich habe mir wirklich Mühe gegeben zu akzeptieren wieviel Zuckerzeug da als Garnitur oben drauf gelandet ist.
Was ich super finde sind die Silikonformen, die ich zu meinem Geburtstag geschenkt bekommen habe. Die Schokostücken die sich daraus ergeben sind so klein, dass die Deko nicht gleich zum Zuckerschock führt.
Mein Mann geht eine Runde um den Block um mal rauszukommen. Ich kann ihn gut verstehen, liege aber mit Migräne flach. Ein Dauerzustand, leider.
Um meine Laune zu heben, bringt der Gute mir Geschenke mit. Über „Die Wut, die bleibt„* habe ich schon so viel Gutes gehört so dass ich mich sehr aufs Lesen freue. Die „Flow„* ist jetzt nicht unbedingt eine Zeitschrift die ich regelmäßig lese, aber tatsächlich passt sie gerade sehr gut zu meiner Stimmung. Ich bin einfach sehr erschöpft und die kranken Kinder tun in der Situation ein Übriges. Da ist so eine Zeitschrift irgendwie passend.
Abends reicht es dann nur noch für einen Film übers Streaming. „Tod auf dem Nil“ wollte ich im Kino sehen, aber Pandemie und alles. Nun also im Heimkino. Hat auch was für sich.
Sonntag, 1. Mai 2022
Die Kinder müssen beschäftigt werden, also lesen wir vor und gucken Bücher an. Das hier sind gerade zwei Lieblinge. „Am Arsch der Welt und andere spannende Orte„* kam erst gar nicht so gut an. Ich glaube die Angst vor Geografie war zu groß. Jetzt aber lieben die Kinder die vielen Fakten und können die meisten schon auswendig mitsprechen. Eine super Empfehlung für neugierige Vor- und Grundschulkinder.
Und wenn ihr, so wie ich, Kinder habt, die gern alles immer unbedingt richtig machen wollen, dann hilft gegen diesen Perfektionismus vielleicht auch ein Kinderbuch. „Geniale Fehler„* zeigt, dass Fehler machen super ist, weil sich manchmal daraus extrem wichtige Sachen ergeben, ohne die wir alle nicht mehr leben wollen.
Ich muss mal raus. Geht natürlich nicht ohne Kinder im Schlepptau. Ich weiß auch nicht was das gerade ist, diese unbedingte Nähe zu jeder Zeit. Aber nun gut. Ich ziehe meine neuen Schuhe an. Also für mich sind sie neu, aber ich habe sie Second Hand gekauft und freue mich wie Bolle darüber. Weil sie mir super gute Laune machen und wenigstens noch genutzt werden, statt irgendwo zu verstauben.
Wir finden Kartenspiele auf der Straße und nehmen die natürlich mit um gleich mal eine Runde zu spielen. Ich bin wirklich überrascht davon, dass andere Familien es schaffen Kartenspiele vollständig aufzubewahren, bei uns klappt das eher nur so bedingt. Ich verkaufe gerade auch wieder einige Sachen aus denen die Kinder rausgewachsen sind oder an denen sie keinen Spaß mehr haben. Aber ich muss gestehen, dass zusammensuchen von Einzelteilen, Puzzlestücken oder Legokram, das nervt sehr.
Zum Abendessen gibts Salat mit Gewürzmischung. Die war in einer der veganen Boxen dabei, die ich für familie.de getestet habe und ich bin davon sehr sehr angetan. Vielleicht sucht ihr ja auch nach etwas, dass den eher immer gleichen Salat spannender gestaltet, dann wäre das hier mein Tipp für euch.
Ich vermute, dass die Wackelzahnpubertät hier zwei Kinder gerade sehr fordert und obwohl ich ein Buch zum Thema geschrieben habe, muss ich gestehen: Mich fordert das sehr. Noch mal mehr, weil es mir selbst nicht so gut geht. Aber vielleicht hilft euch das ja auch zu wissen: Man kann theoretisch ganz viel Ahnung haben und trotzdem Momente haben an denen es einem zuviel wird.