Vom Ferienende – Das Wochenende in Bildern
Die Ferien sind vorbei, was allerdings sowieso nur für vier von fünf Familienmitglieder gilt. Denn ich hatte keinen Urlaub sondern habe durchgearbeitet, was ehrlich gesagt genauso freudlos ist, wie es sich anhört. Gegen die Freudlosigkeit hilft Liebe. Und die war am Wochenende wieder da. (Also nicht, dass sie sonst fehlen würde. Aber lest selbst…)
Samstag, 10. April 2021
Wir waren in den letzten Tagen nach meiner Arbeit immer noch zur Entspannung im Wald. Und als mein Mann die Freitagseinkäufe auf dem Rückweg vom Waldbesuch erledigte, hörte ich mit den Kindern im Auto eine Folge vom Kakadu- Podcast zum Thema gewaltfreie Kommunikation. Was ehrlich gesagt ein ziemlicher Aufwand war, also nicht das hören an sich, sondern bis wir zum Prozess des Anhörens kamen. Unser Deezer-Abo ist abgelaufen, was niemand gemerkt hat, bis im Auto plötzlich nichts mehr ging. Whaaa. Nun ja, jedenfalls, gewaltfreie Kommunikation.
Ich weiß da nicht besonders viel drüber, finde das aber ganz spannend. Und habe immerhin ein Kinderbuch zu diesem Thema, das ich den Kindern am Samstag direkt nach dem Aufstehen noch mal vorgelesen habe. „Was brauchst du?„* beflügelt meine älteren Zwei auf jeden Fall, mehr über Wolf- und Giraffensprache nachzudenken und wie sie eigentlich reden wollen. Da hat der Podcast dann sein Ziel ja quasi schon erreicht. Das Kinderbuch finden sie auch gut und ich suche jetzt nach einem tiefergehenden Zugang. Wenn ihr nen Tipp habt, dann sagt gern Bescheid.
Nach dem Frühstück folgt das obligatorische Wochenend- Testen. Ich habe gelesen, dass die Teststellen in Berlin gar nicht wirklich genutzt werden, die Auslastung liegt nur bei um die 30 %. Kommt vielleicht auf den Bezirk an, aber wenn wir unseren wöchentlichen kostenfreien Test machen, dann sehe ich immer viele andere Menschen auch anstehen. Insgesamt finde ich die Quote aber eher gering. Ich bin tatsächlich, egal wie furchtbar ich dieses in die Nase bis zum Anschlag-Geschiebe jedes Mal finde, froh, dass es diese Möglichkeit gibt.
Nach dem Test tue ich etwas, was ich seit einem Jahr nicht getan habe: Ich treffe mich mit einer Freundin, die zufällig am gleichen Tag auch einen Schnelltest gemacht hat und mit dem doppelten negativen Testergebnis umarmen wir uns. Ganz lang und ganz fest und ja, ich habe geweint. Weil mir in dem Moment, wo wir uns wieder drücken konnten auffiel, wie sehr mir das bei unseren letzten Treffen immer gefehlt hat, wie wichtig eben auch Körperkontakt ist für uns alle. Wir sind spazieren gegangen und haben auf einer Parkbank gesessen, nah beieinander und haben überlegt, dass wir ja auch händchenhaltend herumlaufen könnten.
Das klingt bestimmt lächerlich für manche, aber ja, ich halte mich sehr streng an die Regeln (und meine Freund*innen auch), deswegen war diese eine Ausnahme so berührend. Gleichzeitig dachte ich an all die anderen Freund*innen, mit die ich eben schon so so so so lange nicht mehr im Arm hatte. Wie geht ihr damit um?
Mein Mann nutzt das negative Testergebnis um mit Termin in verschiedenen Läden einzukaufen. Tatsächlich habe die Läden, die wir eher dringend bräuchten (Kinder wachsen… ) nicht offen bzw. vergeben Termine nur per Telefon auf Tage im Voraus. Ich stehe gedanklich kurz davor, Unterwäsche für die Kinder selbst zu nähen… Aber eigentlich habe ich keine Lust. Jedenfalls machen die Kinder und ich es uns auf der Couch gemütlich, essen Kekse und lesen Bücher. Es ist überraschend friedlich, auch, weil sie sich gegenseitig anmeckern, sie würden ja in Wolfssprache reden…
Dann packe ich mit dem Jüngsten ein Paket für Freunde, die Nachwuchs bekommen haben. Mein Sohn hat sehr bezaubernde Vorstellungen davon, was das Baby braucht. Das „Conni“- Buch, immerhin für Kinder ab sechs Jahren, ist in seinen Augen super zum Vorlesen (mit zwei ist Buch irgendwie Buch, oder?). Das Kuscheltier ist seins, aber das gibt er für ein Baby gern her, die Lego-Rassel bekommt das Baby tatsächlich und das Spiel auch. Die Karte irritiert mich. Ich hab beim Kauf gedacht, dass die … in der letzten Zeile in der Karte aufgelöst werden, aber nein. Sowas macht mich fuchsig, wirklich…
Der Rest vom Sonnabend geht mit Nudeln machen und Einschlafbegleitung so dahin. Wir schauen die Free Britney-Doku und überlegen danach, dass es vielleicht auch einfach Zeit ist, ins Bett zu gehen und zu lesen.
Apropos, wenn ihr eins meiner Bücher gelesen habt, dann freue ich mich sehr über eine Rezension oder Feedback. Tatsächlich ist das in Zeiten von geschlossenen Buchländen extrem wichtig, weil eben niemand im Laden beraten wird. Deswegen, wenn ihr „Nicht mehr klein und noch nicht groß“ über die Wackelzahnpubertät gelesen habt, dann vergebt gern Sterne oder schreibt eine Rezension.
Und gleiches gilt natürlich auch für „Wie du dein Schreibaby beruhigst„. Auch wenn ich weiß, dass Eltern von viel weinenden Babys vermutlich nicht im Sinn haben, Rezensionen zu schreiben.
Sonntag, 11. April 2021
Wir haben immer wieder kurze Phasen des Ausmistens. Also wirklich kurze Phasen, denn wenn ich ehrlich bin, ausmisten mit Kindern ist eine Katastrophe und eigentlich unmöglich. Meine Kinder trennen sich wirklich gern und bereitwillig von Sachen, das ist es nicht. Aber ich fange drei Kisten an und dann hat niemand mehr Lust und ich bin genervt und alles ist blöd. Jedenfalls, ein Regal (also so 50cm) Bücherschrank hat mein Mann ausgemistet. Und ich habe mich von diesem schönen Buch verabschiedet. Es lag sein 2003 (!) eingeschweißt bei mir rum, ich habe das nie gelesen. Und 18 Jahre später ist der Inhalt einfach überhaupt nicht mehr aktuell. Fühlt sich trotzdem komisch an, Bücher wegzuwerfen. Ich bin da glaube ich zu emotional, wenn es um Bücher geht.
Danach gehts in den Wald. Die Kinder haben von Freund*innen diese großartigen Büchlein zu Ostern bekommen, die ich wirklich allen ans Herz legen kann, die öfter in die Natur gehen. Die Naturführer erklären Blumen,* Bäume*, Krabbeltiere* und Vögel *und am Ende gibt es Aufkleber, so dass die Kinder jede Sichtung auch eintragen können. Das war für meine Kinder nicht so spannend, aber dieses Stehen bleiben, beobachten, nachschlagen, das fanden sie super. Die Zeichnungen sind so originalgetreu, dass auch eure Kinder die grüne Stinkwanze treffsicher identifizieren können. Wir haben die nun in unsere Wandertasche gepackt, damit sie immer dabei sind.
Insgesamt sind wir vier Stunden unterwegs, genießen den Sonnenschein und die vielen, vielen Schmetterlinge, die sich sogar auf die Köpfe der Kinder setzen. An einer Stelle machen die Kinder ein „Lagerfeuer“, in dem sie ein Loch mit lauter Stöcker der Umgebung bedecken. Diese Stunde nutzen mein Mann und ich zum Reden, denn dafür bleibt bei all der Orga und dem Stress immer zuwenig Zeit. Mir fehlt das sehr, aber ich muss auch sagen, abends, wenn ich eigentlich denke: Ach, das musst du auch noch machen, dann habe ich manchmal auch keine Lust auf Gespräche. Hier im Wald ist es besser.
Auf der Rückfahrt hören wir „Achtsam“ eine Radiosendung über Achtsamkeit und diesmal gehts ums Grübeln. Total spannend, auch wenn wir sie nicht zuende hören können. Aber, was gegen das Grübeln helfen kann? Achtsamkeit (äh, logisch, dass das jetzt kam, oder?) Jedenfalls sind das immer die Momente, in denen mir einfällt, dass Achtsamkeit schon mehr ist als mein 7Mind- Wochenkalender auf dem Schreibtisch und auch als das bloße Besitzen dieser App. Ich muss sie halt auch nutzen. Und deswegen habe ich jetzt den echten Plan, das als festen Termin einzutragen. Denn vermutlich ist es wie mit Sport, man muss sich trainieren und braucht eine Uhrzeit, zu der man das macht. Nutzt ihr Achtsamkeit? Und wenn ja, wie?
Ich weiß, das Bild gab es letzte Woche auch schon. Aber ich habe es einfach nicht geschafft, das Gewinnspiel online zu stellen. Verzeiht. Dafür haben so viele von euch beim Maus- Gewinnspiel mitgemacht, dass ich das Auslosen auch noch nicht geschafft habe. Steht aber für diese Woche an. Und ich mache auch gleich das Gewinnspiel fertig, damit es morgen wirklich online geht.
Links der Woche:
Mit Isabel von „little years“ habe ich für den Podcast über das Leben mit Schreibaby gesprochen. Denn Isabel kennt das auch sehr gut. Ein sehr intensives Gespräch, wie ich finde.
Für Dad-mag, den kleinen Bruder von Mens Health, habe ich über Homeoffice mit Kindern geschrieben und die drängensten Fragen beantwortet.
Wenn ihr gerade schwanger seid, vielleicht ist mein Artikel darüber, wie ihr eurem Kind erklärt, dass es ein Geschwisterkind bekommt, interessant.
Und erzählt doch mal, wie siehts bei euch mit Freund*innen Treffen aus? Macht ihr das? Unter welchen Umständen? Wie haltet ihr in diesen schwierigen Zeiten Kontakt? (Und wenn jemand was zum Thema Achtsamkeit erzählen will, ich bin ganz aufmerksam!) Kommt gut in die neue Woche!
Disclaimer: Bei einigen der Links handelt es sich um Affliate-Links. Ich habe sie mit einem * gekennzeichnet. Wenn ihr etwas über diesen Link bestellt, bekomme ich eine kleine Provision, für euch wird das Produkt nicht teurer. Alternativ bekommt ihr alle Bücher aber auch im stationären Buchhandel, der Unterstützung nach diesem Jahr bitter nötig hat.