Tipps fürs Wochenbett
Ich mache mit, bei der Blogparade vom Hebammenblog. Da geht es diesmal, wie die Überschrift schon verrät, um Tipps von Müttern für Mütter im Wochenbett. Da das bei mir noch nicht allzulange her ist, krame ich mal kurz im Gedächtnis und liste all das auf, was mir in der ersten Zeit eine echte Hilfe war. Vielleicht hilft das ja einer anderen frischgebackenen Mama dabei in der aufregenden neuen Zeit nicht den Mut zu verlieren.
Wichtigster Tipp
Der wohl beste, wichtigste und tollste Tipp, den jede Frau beherzigen sollte, wenn sie zum ersten Mal Mutter wird: Es heißt nicht umsonst WochenBETT! Das wurde mir im Geburtsvorbereitungskurs, beim Arzt, im Krankenhaus, auf der Wöchnerinnenstation und auch von meiner Hebamme gesagt. Und ich habe mich dran gehalten. Die ersten zwei Wochen waren das Runzelfüßchen und ich nicht draußen. Wir haben im Bett gelegen und gekuschelt, aufgestanden bin ich für den täglichen Besuch der Hebamme, die mich danach auch wieder ins Bett geschickt hat. Viel viel ruhen, es muss ja nicht schlafen sein, wenn man das nicht einfach so mitten am Tag hinbekommt. Aber Lesen, das Kind betrachten, telefonieren oder mal was in einer Onlinemediathek schauen, alles Dinge, die im Liegen super klappen.
Zweiter Tipp
Den Haushalt Haushalt sein lassen. Das erzählt einem jeder, aber irgendwie glaubt man nicht dran. Aber es ist so. Wir alle haben ganz bestimmt genügend Klamotten im Schrank, so dass die Waschmaschine in den ersten Wochen nicht angeworfen werden muss. Und wer sich an Tipp 1 hält und im Bett bleibt, der braucht gleich noch weniger Kleidung. Für Abwasch und Einkäufe entweder den Partner einspannen, oder wirklich andere Personen um Hilfe fragen. Nach so einer Geburt steht sicherlich niemandem der Sinn nach Hausarbeit, und es gibt genug Freiwillige, die sich freuen, das junge Glück unterstützen zu können.
Dritter Tipp
Kein Besuch, wenn ihr das nicht wirklich wollt. IHR bestimmt wann wer vorbei kommen und das Kind anschauen darf. Ihr allein. Da darf sich niemand einmischen und Druck machen. Und wenn schon Besuch kommt, dann soll der doch bitte auch Kuchen/ Mittagessen / Kaffee oder was auch immer ihr mögt im Gepäck haben. Dafür habt ihr keine Zeit und es ist auch nicht eure Pflicht, andere zu bewirten. Es geht eh in erster Linie darum das Neugeborene kennen zu lernen. Wichtig ist, dass ihr dafür bereit seid.
Vierter Tipp
Tränen zulassen. Was habe ich in den ersten Tagen geweint, weil ich einfach emotional und hormonell an der Obergrenze war. Aber das ist vollkommen normal und in Ordnung. Wichtig ist, das alles rauszulassen. Es hilft euch, den Kummer, die Angst und Sorgen mit anderen zu teilen. Niemand hält eine frisch gebackene Mama für schwach, weil sie mit der Situation überfordert ist. Nur wer nach Hilfe fragt, kann auch Hilfe bekommen.
Fünfter Tipp
Langsam die Welt erkunden. Es hetzt euch niemand. Macht alles in eurem Tempo. Wenn ihr euch mit dem kleinen Winzling nur eine minimal kleine Runde ums Haus traut, dann ist das eben so. Überfordert euch nicht
Sechster Tipp
Gleichgesinnte suchen. Nachdem ich mich, nach drei Wochen, wieder ultra langsam ins Leben getraut habe, war ich dankbar, dass ich im Schwangerschaftssport verschiedene Frauen kennen gelernt hatte, die auch frisch ihre Kinder entbunden hatten. Auch mit den Mamas von der Wöchnerinnenstation habe ich Kontakt gehalten. Bei Fragen und Unsicherheiten konnte ich mit einer SMS schnell nachfragen, ob das bei denen auch so ist. Es hilft ungemein zu wissen, dass man nicht allein ist. Wenn keine anderen Frauen in der Nähe sind, dann helfen auch Mama, Oma oder Tante. Austauschen hilft auf so viele unterschiedliche Weisen.
Siebter Tipp
Dafür sorgen, dass man nicht allein ist. Wer keinen Partner hat, der für die ersten Wochen Urlaub nehmen darf, der sollte Freundinnen oder Familie bitten, bei ihm einzuziehen. Ihr werdet dankbar sein, wenn ihr mit dem Neugeborenen nicht komplett auf euch allein gestellt seid. Und wer immer euch seine Hilfe anbietet, der tut das gern. Macht euch keine Gedanken, ihr fallt niemandem zur Last.
Achter Tipp
Sich nicht zuviel sorgen. Eurem Baby wird es in 99% aller Fälle gut gehen. Und für alles andere ist die Hebamme da. Hört ihr zu, fragt soviel nach wie ihr mögt. Im Idealfall habt ihr euch ja bereits in der Schwangerschaft kennengelernt und ihr vertraut dieser Frau. Sie wird wissen was zu tun ist und euch so gut sie kann unterstützen. Fragt nach, wenn ihr etwas nicht verstanden habt, euch etwas bekümmert oder Sorgen bereitet. Eure Hebamme wird euch fast immer beruhigen können.
Neunter Tipp
Früh mit der Rückbildung beginnen. Natürlich nicht gleich das volle Sportprogramm, aber bereits nach wenigen Tagen könnt ihr, angeleitet durch eine Hebamme, erste Übungen zur Beckenbodenstraffung machen. Nicht viel, aber immer ein bißchen. Dran bleiben heißt hier die Devise.
Zehnter Tipp
Babymassage nach Bruno Walther – fürs Kind. Damit kann man bereits beginnen, wenn das Baby sechs Wochen alt ist. Ich habe dadurch das Runzelfüßchen sehr schnell sehr viel besser kennen gelernt und konnte dementsprechend besser auf sie eingehen, wenn sie geweint hat. Ihr verbringt echte Qualitätszeit mit dem Kind und vermittelt ihm, ganz nebenbei, schon in frühester Zeit ein positives Körpergefühl.