Selbstständig arbeiten mit krankem Kleinkind

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Wie ich das ein oder andere Mal ja schon erwähnte, ich bin selbstständig. Als Journalistin, für die, die es nicht wissen. Dieser Beruf bringt es mit sich, dass ich auch viel telefonieren muss.
In der letzten Woche ging es dem Runzelfüßchen nicht gut, sie hat sich sehr sehr oft übergeben müssen. Klar war, so kann sie nicht in den Kindergarten, ich würde das ja auch nicht wollen.

Mama kümmert sich ums kranke Kind

Also fiel die Wahl, welcher Elternteil sich zuhause ums Kind kümmert, mal wieder auf mich. Auch wenn mein Mann eine wirkliche Unterstützung ist, es ist oft so, dass bei Krankheit vom Kind ich den Kürzeren ziehe. Einfach, weil es vermeintlich einfacher ist, da ich ja theoretisch niemandem Bescheid sagen muss, dass ich nicht im Büro vorbei komme. Das stimmt, aber auf der anderen Seite habe ich natürlich trotzdem Abgabefristen, Termine und Treffen, an die ich mich halten muss.

Telefonat mit Auftraggeber und Kind

Wir waren also zuhause, das Kind und ich. Zum Glück kamen wir gerade aus dem Urlaub wieder, so dass ich bei einige Aufträgen noch Luft hatte und nicht sofort wieder mit voller Kraft alles abarbeiten musste. Dennoch, just an diesen Tagen galt es Vertragsverhandlungen zu führen und einem Meeting beizuzwohnen. Wer von euch eines davon schon mal mit einem Kleinkind im Hintergrund absolviert hat, der weiß wovon ich rede.

Die Vertragsverhandlungen gestalteten sich ehrlich gesagt sehr interessant. Denn nachdem sich kurz vorher das Runzelfüßchen noch mal übergeben hatte, war sie im Moment des Telefonates sehr guter Laune. Es ist nicht so als würden nicht alle meine Auftraggeber wissen, dass ich ein Kind habe. Aber dennoch, ein bißchen ungewöhnlich ist es für einige schon, wenn meine Tochter plötzlich in den Hörer ruft, im Hintergrund etwas erzählt oder lärmend ihren Puppenwagen, ihr Laufrad oder die Nachziehente aus der Kiste kramt.

Verständnis fürs kranke Kind

Mein Gesprächspartner konnte ein Lachen an mehreren Stellen nicht unterdrücken, denn wenn das Runzelfüßchen eins kann, dann ist es, sich Gehör zu verschaffen. Am Ende wurde mir wieder einmal zu meinem lebhaften Kind gratuliert. Ob und wie genau der Vertrag geschlossen wird weiß ich im Moment übrigens nicht.
Das anberaumte Meeting konnte ich dann tatsächlich nicht wahrnehmen, eben weil das Kind eher unkontrolliert spuckte und nicht klar war, ob das nicht auch im Gespräch geschehen würde. Davon abgesehen halte ich nichts davon mein Runzelfüßchen, wenn sie krank ist, irgendwo hinzuschleifen. Auch hier hatte ich Glück. Im Gespräch zur Absage des Termins bekam ich Tipps vom Auftraggeber, der vollstes Verständnis hatte.

Gute Chefs verstehen Ausfälle

Ich glaube ich muss gar nicht groß erklären wie entlastend es sein kann, wenn man auf Menschen trifft, die verstehen was es bedeutet mit einem Kleinkind zusammen zu leben. Da kann sowas nämlich mal passieren. Bevor ihr nun aber glaubt, ich lebe hier den Traum: Die Schattenseite ist, dass die Aufträge natürlich trotzdem geschafft werden müssen. Was für mich, nach einem Tag mit dem Runzelfüßchen bedeutet, dass ich, sobald sie im Bett ist, noch mal ein paar Stunden arbeite. So bis Mitternacht. Denn Auftrag ist Auftrag.

Selbstständig arbeiten mit krankem Kleinkind

Ich gebe zu, nach solchen Krankheitstagen bin ich ziemlich kaputt und hardere kurz mit meiner Selbstständigkeit. Denn angestellte Mütter und Väter bleiben bei ihren Kids zuhause und müssen sich, in meinen Augen, weniger Gedanken machen (und nicht bis 0.00Uhr arbeiten). Auf der anderen Seite habe ich eben nicht den Druck, dass mir nur zehn Kinderkrankentage im Jahr zustehen. Denn ich muss vielleicht meine Arbeitszeiten verlegen, aber ich muss mich nicht rechtfertigen. Muss mir keine Vorwürfe anhören, keine langen Gesichter von Kolleg_innen ertragen und kann mich im Krankheitsfall recht unkompliziert ums Runzelfüßchen kümmern.

Wie geht ihr mit Krankheitsfällen in der Familie um? Nehmt eher ihr oder euer Partner die Kinderkrankentage? 

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Eine Antwort

  1. ich bin ja auch selbständig. das heisst "automatisch" bleibe ich zuhause beim kranken Kind. So einfach ist es dann aber trotzdem nicht. Wenn ich keine Termine habe, übernehme ich das Gesundpflegen automatisch, ansonsten aber wird trotzdem geschaut, was mein Mann einbringen kann bzw. wir mobilisieren meine Schwiegereltern, damit ich externe Termine trotzdem wahrnehmen kann. Generell aber gilt: Mama pflegt am besten, ich brauch Mama.

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