Plötzlich Zweifacheltern – Das Wochenende in Bildern
Ich weiß nicht wie das bei euch ist, aber wir sind irgendwie immer zu fünft. Soll heißen: Keins der Kinder übernachtet irgendwo anders, ist mal tagelang nicht da. Kann ich nicht ändern, ist einfach so. Auch wenn ich manchmal natürlich denke: Bin ich irgendwo falsch abgebogen? Habe ich ein Elternmemo nicht bekommen? Weil ich weiß, dass viele Kinder schon im Kitaalter bei anderen übernachten. Aber wenn das aus verschiedenen Gründen nie ein Thema war, dann haben Kinder danach vielleicht auch keine Sehnsucht. Es ist jedenfalls wie es ist. Aber dieses Wochenende war es anders.
Samstag, 20. Mai 2023
Eins der Kinder ist seit Donnerstag unterwegs. Wir sind also nur mit zwei Kindern unterwegs und das ist irgendwie komisch und gleichzeitig lehrreich. Denn auch wenn ich immer dachte: Vielleicht sind die Kinder nur deswegen so laut und für mich anstrengend, weil sie eben eine ungerade Anzahl Kinder sind (was man sich halt so überlegt, wenn man gerade mal wieder vollkommen erschöpft ist), stelle ich fest: Es hat mit der Anzahl tatsächlich eher weniger zu tun. Es liegt tatsächlich nur am Temperament meiner Kinder.
Und damit uns auch mit „nur“ zwei Kindern nicht langweilig wird, gibt es so schöne Sonderaufgaben wie die da oben. Ein Kind ist vor einer Weile gestürzt und leider muss das doch etwas umfangreicher behandelt werden. Und ich sage mal so, mit mehr Kooperation lief es sicherlich entspannter. Aber nun gut, es ist wie es ist und bei uns zuhause eben genauso laut wie immer.
Wir sind zu einem Geburtstag eingeladen und ich freu mich auf den Nachmittag. Es ist tatsächlich richtig schön, weil die Kinder durch die Gegend flitzen, immer mal wieder für Kuchen und Knabbereien vorbei kommen und sonst einfach total kreativ sind mit dem, was sie umgibt. Wir Erwachsenen unterhalten uns, lernen uns kennen (ich kannte nur das Geburtstagskind auf der Party) und ich freue mich darüber, andere Sicht- und Lebensweisen kennenzulernen. Denn das ist etwas, dass mir immer wieder auffällt, wie unterschiedlich Familien leben (siehe: Meine Kinder schlafen nicht woanders). Ich mag das sehr.
Wir bleiben wesentlich länger als geplant (so ist das auf guten Partys immer, oder?) und entscheiden uns deswegen für ein schnelles Abendbrot. Als die Kinder schlafen, versacken wir bei einer neuen Serie, aber ich gestehe, ich bin inzwischen oft nach zwei-drei Folgen müde. Wenn ich daran zurückdenke, wie ich früher Serien am Stück durchgeguckt habe… Aber gut, da musste ich auch nicht am nächsten Morgen fit sein und nachts auch immer ansprechbar…
Sonntag, 21. Mai 2023
Wir gehen zum Bäcker und ich führe meine neuen Schuhe aus. Irgendwie machen die mir sehr gute Laune, ich mag die Schokolade von Tony´s Chocolonely tatsächlich auch sehr sehr gern. Nach dem Frühstück geht mein Mann mit den Kindern raus, das schöne Wetter genießen. Ich muss arbeiten, ich habe Interviews geführt, was ich sehr liebe. Aber die Transkription im Anschluss, die liebe ich nicht wirklich, sie gehört aber nun mal dazu. Sowas erledige ich also heute und bin mal wieder schockiert, wie viel mehr Zeit das so in Anspruch nimmt als das eigentliche Interview.
Aber irgendwann bin ich fertig (obwohl, sind wir jemals wirklich mit allem fertig?) und da das dritte Kind auch vom Ausflug zurück ist, beschließen wir noch gemeinsam das Wetter zu genießen. Auch auf dem Spaziergang stelle ich mal wieder fest, wie unterschiedlich die Kinder so sind. Ich erzähle eine lustig-gruselige Geschichte, die ich mir beim Laufen ausdenke und zwei Kinder finden das ganz furchtbar. Eins aber lacht sich kaputt und will den Rest des Ausflugs immer mehr und mehr und mehr davon hören. Es lacht und lacht und lacht, während die Geschwister wollen, dass ich aufhöre, weil sie sich überhaupt nicht gern ein bisschen gruseln.
Dann folgt der übliche Sonntagabend-Zauber mit Baden, Schulranzen packen, für die neue Woche vorbereiten. Die wird herausfordernd und ich mag das nicht, wenn ich das im Vorfeld schon weiß, weil ich mich dann auch so furchtbar in alles reinstressen kann. Aber ich versuche es ganz gelassen anzugehen, immerhin ist mir inzwischen auch bewusst: Ich werde sowieso nicht alles schaffen, was ich mir eigentlich vorgenommen habe. Aber ich versuche mein Bestes zu geben.
Mit welchem Gefühl startet ihr in die neue Woche?