So ein Baby oder Kleinkind stellt einem immer wieder vor Herausforderungen. Manchmal frage ich mich, wie das denn früher war. Mussten meine Eltern auch schlaflose Nächte verbringen? War ich eher ein ruhiges Baby oder ein lautes Baby? Wie schon einmal
geschrieben kann ich meine Eltern nicht mehr selber fragen, daher musste ich mich auf Spurensuche begeben.
Wir machen natürlich sehr viele Fotos vom Runzelfüßchen. Seit ihrer Geburt wurde geknipst und gefilmt als gäbe es kein Morgen. Nicht alle Fotos sind gelungen, manchmal war auch nur das Handy zur Hand, aber ich bin froh, dass wir viele tolle Fotos von meiner Tochter haben. Meine Eltern haben natürlich auch Fotos gemacht und sie haben auch zwei Fotoalben zusammen gestellt. Um so witziger ist es, dass sich seitdem für Babys gar nicht so viel geändert hat.
Wunderbares Plastikspielzeug
Wenn die Fotos nicht schon ein wenig vergilbt wären, hätten sie auch von meiner Tochter sein können. Allerdings haben wir nicht so eine „wunderbare“ Blumentapete im Wohnzimmer. Es gab damals auch Schlafsäcke, lustige Strampler und Holzbausteine. Allerdings gab es im Westen Deutschlands in den 70er auch schöne, bunte Weichmacher-Stapelringe. Da bin ich doch ein wenig froh, dass meine Tochter damit nicht mehr spielen muss.
Weihnachten in den 70er Jahren
Meine Tochter erlebte letztens auch schon ihr zweites Weihnachten. Eigentlich dachten wir, es hätte gar nicht viele Geschenke für sie gegeben, aber im Prinzip war es natürlich viel zu viel. Babys, zumindest wenn sie gerade mal ein Jahr alt sind, brauchen gar nicht großartiges Spielzeug. Sie spielen komischerweise doch meist lieber mit Alltagsgegenständen. Aber als ich auf den Fotos von damals die Miniaturversion von mir gesehen habe, was erblickte ich da? Geschenke und noch mehr Geschenke. An einen alten Schaukelhund konnte ich mich auch noch erinnern. Unser Runzelfüßchen hat stattdessen einen Bobbycar-Löwen, den sie auch sehr liebt.
Die Flaschenkinder von früher
Was in den 70er Jahren scheinbar verpönt war: Stillen. Stattdessen gab es die Flasche, wie man auf den Fotos deutlich sehen konnte. Ich habe mich gefragt, warum meine Mutter damals nicht gestillt hat. Aber als ich neben dem Fotoalbum einen alten Babypass von mir sah, konnte ich das nachvollziehen. Es gab in dem Babypass gar nicht die Möglichkeit, Stillmahlzeiten einzutragen. Aus dem Text konnte man auch entnehmen, dass es im Prinzip nur Babynahrung im Krankenhaus gab. Irgendwie ist es schon spannend, wie sich das mittlerweile gewandelt hat.
Je länger ich Papa bin, desto mehr schätze ich Wert, was meine Eltern alles für mich getan haben. Natürlich war ich auch vor der Geburt meiner Tochter meinen Eltern gegenüber dankbar. Aber als Vater versteht man viel eher, welche Mühe sich auch die eigenen Eltern gemacht haben. Ich kann mich natürlich nicht an Dinge erinnern, die ich mit einem Jahr erlebt habe. Die Fotos sind mir zumindest geblieben und ich kann an meiner eigenen Tochter sehen, wie ich vielleicht selber als kleines Baby war.
Der obige Text erschien bereits als Gast-Post bei papaleaks.de.
Habt ihr auch das Gefühl, ihr durchlebt als Eltern ein wenig auch eure eigene Kindheit? Ich bin gespannt auf eure Kommentare!