Papa bloggt: Einschlafen mit Papa
Ein halbes Jahr wollte das Runzelfüßchen lieber mit der Mama abends einschlafen als mit dem Papa. Wobei „lieber“ relativ ist: wenn man keine Lust auf eine Riesenschreiattacke hatte, dann war die Mama die bessere Wahl. Aber das konnte nicht ewig so weiter gehen.
Es war allerdings auch kein schlechter Deal. Als ich Elternzeit hatte, konnte meine Frau das Runzelfüßchen abends ins Bett bringen. Da ich sie über den Tag mehr gesehen hatte, hatten die Beiden etwas mehr Zeit abends zusammen. Niemand hat gedacht, dass dies zum Dauerzustand werden sollte. Meine Tochter geht eigentlich sehr friedlich ins Bett, aber jedes Mal, wenn ihre Mama den Raum verlassen drohte, gab es ein Riesengeschrei. Das Baby wollte fortan nur noch exklusiv von ihrer Mama ins Bett gebracht werden. Da gab es keine Diskussion.
Der Fluch des Geschreis
Vielleicht hätte wir von Anfang an nicht nachgeben sollen. Ich bringe meine Tochter gerne ins Bett, aber ich konnte verstehen, dass meine Frau das nicht jede (jede!) Nacht machen wollte. Also versuchten wir schleichend von ihr zu mir zu wechseln. Das klappte natürlich auch nicht. Jeder Versuch wurde durch lautes Schreien quittiert.
Höhere Gewalt
Irgendwann kam der Abend, an dem meine Frau nicht verfügbar war. Gewissenhaft brachte sie unsere Tochter zwar ins Bett, aber kurz nachdem sie weg war, wachte das Runzelfüßchen auf. Sie stand in ihrem Schlafsack in ihrem kleinen Bettchen und schrie. Und schrie. Es war ganz klar, dass sie mich nicht sehen wollte. Sie wollte ihre Mama sehen. Was sollte ich machen? Meine Frau konnte ich nicht herzaubern, aber das Runzelfüßchen verlangte immer lauter nach ihr. Der Angstschweiß stand mir auf der Stirn. Also nahm ich mein Baby in den Arm und erklärte ihr, dass wir das mit dem Einschlafen jetzt zusammen machen müssen. Das klappte zwar nicht sofort, aber nach 15 Minuten schlief sie wieder brav in ihrem Bett. Irgendwie konnte ich sie doch überzeugen.
Sei diesem Abend haben wir beide wieder unser Einschlafritual zurückgewonnen. Meine Tochter akzeptiert mich wieder als Einschlafelternteil. Und ihre Mama hat wieder ein wenig ihrer Freiheit zurückgewonnen.
Oh das kommt mir so bekannt vor.
Eine ganze weile war das auch bei uns so. Ich habe in der Anfangszeit STUNDEN (!) lang mit meinem Kleinen auf dem Arm gesessen und er schrie nur noch. (Da kam ich zum Podcast hören.)
Seit unserer exklusiven Elternzeit zu zweit hat sich das aber zum Glück nicht mehr wiederholt. Im Gegenteil… Bei uns ist es jetzt so das ich es öfter schaffe das der Kleine direkt liegen bleibt und schläft und bei meiner Frau dreht er noch mal voll auf und will spielen, springen plauder und was weiß ich nicht alles.
Wir haben jetzt auch die Abmachung das wir uns jeden Tag (sofern das geht) abwechseln und wenn das innerhalb von 30 Minuten nicht geklappt hat kommt der andere und fragt zumindest mal nach ob man ablösen soll… das klappt fast ganz gut 😉
Lieber Sebastian.
das mit der Abwechslung ist eine gute Idee. Aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass das Runzelfüßchen dann komplett verwirrt ist. Erst Papa, dann Mama. Nicht, dass sie dann noch die Katze herbeiruft. 🙂
Ich finde es ja beruhigend zu lesen, dass es nicht nur bei uns so ist.
Liebe Grüße,
Andrea
Das Einschlafen war hier bei Kind1 ein großes Thema, bei Kind2 so gar nicht und bei Kind3 ist es noch immer Thema.
Sie ist jetzt 31/2 und will noch immer mit Körperkontakt einschlafen. Bis vor Kurzem war ich die Einschlafhilfe der Wahl. Seit meiner Berlinreise jedoch nicht mehr. Ich höre dann so Sätze wie: "Mama geh weg, ich will mit dem Papa allein sein!"
Das schmerzt kurz, dann geh ich zufrieden raus und suche mir eine andere Beschäftigung 🙂
Liebe Grüße
Suse