Papa bloggt: Doktor Runzelfüßchen und die Pflaster
Meine Tochter hatte eine kurze, aber sehr heftige Abneigungen gegen Kinderärzte. Nicht, dass wir da so oft waren, aber in den ersten Jahren ist man doch öfters beim Kinderarzt. Allein schon wegen regelmäßigen Routineuntersuchungen sieht man sich doch öfters. Aber meiner kleinen Tochter machten diese Besuche vor ein paar Monaten keinen Spaß mehr. Sobald wir im Sprechzimmer waren, wurde sehr laut geschrien. Dieser Abneigung und Angst wollten wir entgegentreten. Mit erklärenden Bilderbüchern und einem Arztkoffer. Seitdem ist die Abneigung einer ernsten Liebe für alles Medizinische gewichen.
Der Arztkoffer ist das beste Geschenk
Einer wird immer zu Hause untersucht, seitdem der Arztkoffer da ist. Der Kinderarztkoffer ist übrigens das wahrscheinlich beste Weihnachtsgeschenk, was wir uns überlegen konnte. Viele Stunden Spielspaß garantierte schon dieser kleine unscheinbare Plastikkasten. Seitdem werden alle untersucht: Mama, Papa und die Verwandtschaft. Freunde, Bekannte – niemand ist vor der Untersuchung sicher. Nur die Katze rennt schnell genug davon, wenn Doktor Runzelfüßchen kommt.
Umgekehrt ist meine Tochter aber auch gern und oft „krank“ und will untersucht werden. Ohren, Fieber, Spritze und noch Medizin nehmen.
Irgendwo muss doch noch ein Pfaster drauf
Ein Utensil im Arztkoffer fand ich sehr unnötig, aber irgendwie war eine Packung Kinderheftpflaster in den Koffer gekommen. Es handelt sich um einfache Exemplare mit lustigen Zusatzaufkleber, die man dann auf das Pflaster selber drauf machen kann. Lange Zeit blieben sie eher unbeachtet. Während das Runzelfüßchen schon öfters mal ein Pflaster brauchte, bekommen meine Frau und ich jetzt eigentlich jeden Tag ein Pflaster „verschrieben“. Mal kommt eins auf den Babybauch, mal muss das Bein „verarztet“ werden.
Welch ein Jubel erfolgte letztens als ich tatsächlich ein Pflaster brauchte. Ich hatte mich mit Papier am Finger geschnitten. Akribisch holte das Runzelfüßchen ihren Arztkoffer heraus, suchte die passende Größe des Verbandes heraus und verklebte es auf meinem Finger.
Niemand entkommt
Als vor kurzem ein lieber Freund mir beim Schränkeaufbauen geholfen hat, musste er auch „dran glauben“. Er bekam ein Pflaster. Natürlich hatte er sich nicht weh getan. Aber damit nicht genug: Stunden später musste er noch angerufen werden und beteuern, dass er seinen Verband auch noch trägt.
Während ich diesen Text schreibe, hängt mindestens noch ein Klebeverband an einer Stelle an meinem Bein, die demnächst nach dem Abziehen sehr wenige Haare haben wird. Aber so sehr ich das Verhalten meiner Tochter lustig finde, zeigt es mir auch, dass sie sich um uns kümmern will.
Mögen eure Kinder auch gerne Arzt spielen? Bekommt ihr auch so oft Pflaster angeklebt?
Oh ja, hier ist der Arztkoffer auch der Renner! Pflaster werden überall hingeklebt, Spritzen ohne Ende verteilt und Verbände gewickelt. Und abgehört werden müssen wir auch regelmäßig mit ihrem (echten) Stethoskop.