Papa bloggt: Die Elternzeit kann kommen
Ich habe mich letztens gefragt, was an der zweiten Vaterschaft so anders ist als bei der ersten. (Sagt man denn wirklich „Vaterschaft“? Das ist ein so komisches Wort). Irgendwie erlebe ich das Aufwachsen von Herrn Annika wie im Schnelldurchgang, zwar sehr bewusst, aber ein auch wenig aus der Vogelperspektive. Irgendwann kam ich dahinter: mir fehlt einfach die Zeit mit meinem kleinen Baby. Ich brauche endlich wieder Elternzeit!
Zeitmangel bei Zweifacheltern
Nach wenigen Monaten verklärt sich oft das Bild, was man über sich als Vater hat. Zum Beispiel dachte ich eine Zeit lang, dass die Elternzeit beim Runzelfüßchen nur eine „geringfügige“ Intensivierung meines Vaterseins vor der Elternzeit war. Vielleicht mag das auch ein wenig so gewesen sein, denn das Runzelfüßchen hat damals meine volle Aufmerksamkeit bekommen. Jetzt teilen sich Herr Annika und sie die wenigen Stunden zwischen Aufstehen, Arbeiten und Schlafengehen. Und was soll ich sagen: ein Kleinkind kann eher „Papa, Papa“ rufen als ein kleines Baby. Dabei ist das auch unfair meinem Sohn gegenüber – ich will ihm doch so viel Zeit wir möglich widmen.
Wenig Zeit für Baby
Vielleicht ist das bei vielen Zweifacheltern so, dass sich die Mutter eher um das Baby kümmert und der Vater sich eher dem erstgeborenen Kind widmet. Das mag in der ersten Wochen wegen des Wochenbetts vielleicht ja noch ganz logisch gewesen sein. Wenn meine Frau sich erholen sollte, sind das Runzelfüßchen und ich auf den Spielplatz oder in den Supermarkt gegangen. Das Baby musste ja auch erst ankommen, da war es einfacher, dass Mutter und Kind zu Hause blieben. Mittlerweile versuche ich das aufzubrechen und wieder mehr Zeit mit meinem Sohn und mit meiner Tochter zu verbringen.
Die Tage bis zur Elternzeit werden gezählt
Die Zeit vergeht so schnell. Gestern kam Herr Annika auf die Welt, heute hat er sich gedreht und morgen läuft er schon davon. Das Klischee, dass Babys sehr schnell groß werden und man sehr viel verpassen kann, ist keines, sondern die bittere Wahrheit für alle die, die zu wenig Zeit mit dem Baby verbringen (können). Auch wenn ich gerne arbeite, zähle ich die Tage bis zu meiner Elternzeit. Ich muss mich dann nicht mehr selber teilen, sondern kann jeden Schritt des kleinen Herrn Annikas verfolgen. Dann ich hoffentlich nicht mehr Beobachter, sondern wieder wirklich mittendrin.
Hattet ihr auch das Gefühl, dass eure Zweitgeborenen schneller aufwachsen?