Papa bloggt: Das erste Mal im Kindercafé
Das Runzelfüßchen ist zwar mittlerweile ein Kleinkind, aber ich war bis vor kurzem noch nie in einem Kindercafé. Und so schnell gehe ich auch nicht mehr in eins. Das liegt aber weniger an der Idee als daran, was die Gäste daraus machen.
In meiner Vorstellung ist ein Kindercafé ein herrlicher Ort, wenn mal schlechtes Wetter ist. Im Prinzip ist es ein Spielplatz mit vier Wänden und einem Dach. Während Eltern sich bei einem Kaffee oder Tee unterhalten können, spielen die Kleinen alleine oder mit anderen Kindern. Zusätzlich gibt es kindgerechte Speisen oder Getränke, wenn die Kinder essen wollen oder Durst haben. So dachte ich.
Das Leben ohne Kindercafé
In meiner Elternzeit war meist schönes Wetter und ich war lieber draußen mit dem Runzelfüßchen. Regelmäßig war ich im Papacafé und fand die Väter und die Stimmung immer sehr entspannt. Während die Kinder spielten, konnten die Väter frühstücken und reden. Getroffen habe ich mich sonst mit anderen Vätern eher auf dem Spielplatz. Runzelfüßchens Mama war schon öfters in einem Kindercafé, aber wir waren noch nie zu dritt in einem.
Kein Kind spielt allein
Wir kamen ins Kindercafé und nach dem Auskleiden verschwand meine Tochter im Bällebad. Sie fand es dort total großartig. Irgendwann fand sie raus, dass manche Bälle außerhalb des Bads rumlagen und lief quer durch das Café, um jeden Ball einzeln wieder einzufangen. Meine Frau und ich saßen in der Zeit an unserem Tisch und tranken unsere Getränke. Allerdings war unsere Tochter eigentlich das einzige Kind, was alleine spielte. Andere Kinder waren auch da, aber ihre Eltern hingen an ihnen wie Kletten. Mir ist vollkommen klar, dass es auch ängstliche Kinder gibt, die eher lieber in der Nähe ihrer Mama oder ihres Papas sind. Hier war es eher umgekehrt.
Beäugt und bebachtet von anderen Eltern
Normalerweise ist es mir relativ egal, was andere Leute über mich denken. Aber dort fühlte ich uns beobachtet: Weint das Kind, bist Du ein schlechter Vater, weil Du die Bedürfnisse Deines Kindes nicht verstehst. Fällt ein Kind hin oder tut sich weh, bist Du ein schlechter Vater, weil Du nicht genug aufgepasst hast. Das ist natürlich Quatsch, aber die andere Eltern verhielten sich genauso. Niemand wollte ein Fehler machen, sonst könnte die anderen ja denken, sie wären schlechte Eltern. Dabei geht man doch in ein Café, um sich zu entspannen und zu unterhalten.
Kulinarisches Fiasko für Kinder
Von einem Kindercafé erwarte ich natürlich kein tolles Kinderessen. Aber ich hatte echt geglaubt, es gäbe dort etwas Einfaches fürs Runzelfüßchen zu essen. Vielleicht eine schwach gewürzte Suppe oder ein einfaches Nudelgericht. Stattdessen gab es nur Quiche mit Salatdeko. Der Salat war mit ordentlich Pfeffer bestreut und die Senfvinaigrette war fast für mich zu scharf. Für meine Tochter gab es also nur die Quiche, aber irgendwie schmeckte die ihr auch nicht.
In Zukunft überlege ich mir zweimal, ob ich wirklich in ein Kindercafé gehe oder lieber in ein normales Café. Das Essen ist mit Sicherheit besser und zumindest die Menschen ohne Kinder sind in einem normalen Café entspannter.
Was denkt ihr über Kindercafés? Geht ihr gerne dahin oder lieber nicht? Ich freue mich auf eure Kommentare.
Das klingt ja nach einem sehr Ost-Berlinerischen Café. 😀
Ich mag das Brambilla (bzw. mochte es, anscheinend hat es dicht gemacht). Das Essen war auf die Kleinen ausgerichtet.
Man muss auch nicht ständig hinter dem Kind hinterher rennen. Das mache im Sandkasten auch nicht (mehr).
Die Sorte Eltern, die du beschreibst, kenne ich eher wenig… Muss am Bezirk liegen. 😀
Liebe Grüße
Sarah
Hallo Sarah,
vielen Dank für Deinen Kommentar. Also gibt es doch noch Hoffnung? Vielleicht hatte ich auch einfach nur Pech an dem Tag. Oder es liegt doch am Bezirk… 😉
Liebe Grüße,
Alex