In Liebe groß werden
Oft genug habe ich so richtig doofe Begegnungen mit Menschen.Ich berichte da ja auch immer mal wieder drüber. Aber irgendwie ist es doch viel wichtiger an dem Schönen festzuhalten. Und weil ich auch eine sehr sehr schöne Begegnung hatte, will ich auch darüber schreiben.
Normaler Alltag
Ich saß mit den Kindern im Bus in einem dieser Vierersitzerabteile, als eine Frau einstieg. Sie war schon älter, ich bat die Kinder zusammenzurutschen, damit auch sie sitzen konnte. Gerade beim Bus fahren wackelt es ja doch öfter und überhaupt bin ich der Meinung, dass Kinder ja Rücksicht, wo sie sie nicht haben können, durchaus lernen können.
Die Dame bedankte sich ganz überrascht und nahm dann Platz. Die Kinder erzählten mir weiter von ihrem Kindergartentag.
Flugzeug aus Stöckern
Vielleicht muss ich etwas ausholen: Der Erzieher hatte meinem Sohn aus zwei Stöckern und einer Wurzel ein Flugzeug gebastelt, was dieser auf dem Heimweg aber nicht mehr wollte. Er warf die Stöcker auf den Boden und sagte, dass er es nicht mehr mag. Seine Schwester sammelte die Stöcker wieder auf und steckte sie in ihre Tasche. Ich wunderte mich, dachte aber, dass sie die vielleicht einfach auch schön fand.
Kinder denken aneinander
Im Bus fragte der Zweijährige nun wieder danach. Und meine Tochter zog das Flugzeug aus der Tasche. Ich erklärte meinem Sohn, dass das aber sehr nett von seiner Schwester sei. Und ich gebe zu, dass ich wirklich auch selbst überrascht war, dass eine Vierjährige soviel mitdachte. Sie erklärte mir, dass sie ihren Bruder doch gut kennt und sie eben wusste, dass er wieder danach fragen würde. Weil das immer so sei. So weit, so schlau. Ich hätte tatsächlich erklärt, dass das Flugzeug leider verloren sei, weil er es eben weg geworfen hatte.
Dann aber sagte meine Tochter noch etwas: „Mama weißt du, wenn ich nett zu meinem Bruder bin, dann lernt er das und ist auch zu jemandem nett. Wie ein Kreislauf ist irgendwann jeder nett zu jemandem. Das ist doch gut, so soll es sein.“
Erzieht eure Kinder mit Liebe
Mich überraschte diese Aussage jetzt nicht so richtig, die Vierjährige sagt öfter sowas. Aber der Frau neben uns aber fiel die Kinnlade runter. Sie sprach mich an.
„Ihre Kinder sind was Besonderes, wissen sie das?“ Ich lächelte, was soll man denn dazu auch sagen? Aber gefreut habe ich mich natürlich.
„Wenn ich das sagen darf, Sie machen da ganz viel richtig. Wie ruhig und gelassen Sie das hier im Bus mit den drei Kindern machen, das ist großartig. Und ich hoffe Ihre Tochter behält Recht und Zugewandtheit setzt sich irgendwann durch. Bleiben Sie genauso wie Sie sind und erziehen Sie Ihre Kinder mit genauso viel Liebe weiter. Darauf kommt es an.“
Liebe, die wir geben
Ich dankte ihr und musste dann doch lachen. Denn natürlich gibt es so, so SO viele Tage, an denen es bei uns anders läuft. Wo die Kinder sich schubsen und streiten. Momente, in denen ich denke: Ich kann gerade einfach nicht mehr.
Aber dieser kleine Moment zeigt mir mal wieder das, was am Ende zählt: dass Kinder die in und mit Liebe groß werden diese in sich tragen und auch an andere weitergeben können. Und das ist doch ein ziemlich schöner Gedanke, oder?
Das ist ein wunderschönes Erlebnis, das du da mit uns geteilt hast.
Und die Aussage deiner Tochter erinnert mich an die Freundlichkeitenkette, von der Frau Birkenbiehl einmal geredet hat und über die ich auch geschrieben habe, was lustigerweise neulich wieder in meinen Top Beiträgen landete. Warst du das? 😀
Hachz, toll. ❤️
Hier gibt es auch so Momente, wo ich ganz baff bin. Wenn zum Beispiel die Vierjährige ihrer kleinen Schwester einfach so ihr letztes Gummibärchen gibt, weil die Kleine ihre schon aufgegessen hat
<3
Jaaaaa, das ist so schön zu sehen, oder? Mir macht sowas immer Hoffnung.
;D wie schön. und geau, es ist eine Kette. Muss ich doch gleich nochmal lesen gehen!
<3