Hilfe für Flüchtlinge – tue ich genug?

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Weihnachten steht vor der Tür und damit natürlich auch die alljährliche Geschenkeschlacht. Mir behagt das nicht, in den vergangenen Jahren nicht, dieses Jahr aber noch viel weniger. Denn in 2015 habe ich sehr viel über Flüchtlinge nachgedacht, habe geholfen und trotzdem das Gefühl: Es ist nicht genug.

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Tue ich genug für Flüchtlinge?

Im Sommer war ich unterwegs, habe Spenden gesammelt, eingekauft und alles zum LaGeSo gebracht. Ich habe Kleidung ausgemustert, habe Ungetragenes auf Plattformen verkauft und das Geld gespendet. Ich habe meine monatliche Spende für Ärzte ohne Grenzen erhöht und meiner Tochter erklärt, dass sie sich von ihrem ungespielten Spielzeug trennen darf. Aber ist das genug? Mein Gefühl sagt: Ich tue nicht genug.

Kekse für Obdachlose

Nach einer Veranstaltung am Wochenende gingen wir mit verzierten, gebackenen Keksen nach Hause, ich verschenkte sie unterwegs an eine Obdachlose. Nicht, weil ich sie nicht hätte selbst essen wollen, sondern weil ich es der Frau mehr gönnte. Wenn ich Obdachlose vor Supermärkten sehe, dann frage ich, was ich ihnen mitbringen kann und kaufe dann Kleingkeiten für sie ein. Aber es ist eben genau das, Kleinigkeiten. Und ich frage mich: Tue ich genug?

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Unterstützung für Schwangere und junge Mütter

Es gab auf Facebook einen Aufruf doch bitte eine Aktion für Schwangere und Frischentbundene (und ihre Babies) zu unterstützen. Mit Windeln, Schnullern, Wundcreme, Feuchttüchern und Kleidung. Ich war ob der Auswahl überfordert, entschied mich für Feuchttücher, die dann aber schon besorgt waren. Also neu aussuchen. Windeln? Oder lieber Schnuller? Am liebsten wollte ich alles besorgen, aber auch meine finanziellen Mittel sind begrenzt. Ich entschied mich für fünf Schnullerpackungen, fünf mal Brustwarzensalbe und fünf mal Wundcreme. Und kam mir schäbig vor. Ist das nicht alles viel zu wenig? 

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Mützen für Flüchtlinge

Vor zwei Wochen fing ich an Mützen zu nähen, für Flüchtlinge. Für Eltern, für Kinder, für Babies. Unterschiedliche Stoffe, unterschiedliche Größen, unterschiedliche Ausführungen. Gesucht wurden außerdem Müsliriegel, Feuchttücher, Deo. Ich packte das, was ich eben gerade im Haus hatte zu den Mützen, verschloß das Paket und schickte es ab. Und fragte mich: Tue ich genug? Ich hätte doch noch mehr nähen, noch mehr besorgen können. Hätte ich statt dem Adventskalender für mich vielleicht lieber noch drei Packungen Müsliriegel kaufen sollen?
Einerseits denke ich: Ja, natürlich. Aber andererseits: Auch mein Leben geht weiter. Und auch mein Leben hat einen Adventskalender verdient. Das zusammen zubekommen fällt mir schwer. Ich habe immer das Gefühl ich tue zu wenig. Ich könnte ja noch… Ich sollte doch noch…

Every little helps ….

Darüber habe ich ganz kurz und knapp mit einer Verantwortlichem vom Verein „Moabit hilft“ geschrieben. Jener Verein also, der seit Monaten vor dem LaGeSo dafür sorgt, dass Menschen Verpflegung bekommen, dass ihre Rechte gewahrt werden, sie sich duschen und einkleiden können.
Sie meinte zu mir, dass wirklich jede kleine Hilfe wertvoll ist. Es gäbe Menschen, die würden einen Euro spenden. Das mag wenig klingen, aber es ist viel. Wenn jede_r von uns einen Euro geben würde, wäre vieles möglich. Außerdem zeigt es eben eines: Viele tun etwas, das, was in ihrer Macht steht. Und sei der Beitrag vermeintlich noch so klein, es ist ein Beitrag.

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Unterstütze ich genug?

Meine Angst, dass ich zuwenig mache, bleibt deswegen dennoch bestehen. Aber ich weiß, dass ich immerhin etwas tue. Und das ist etwas wert. Für die Flüchtlinge, für die Obdachlosen, für die, die weniger haben als ich. Ich tue etwas, nicht nur an Weihnachten, sondern das ganze Jahr über. Nicht jeden Tag aber immer wieder. Nicht, um mein Gewissen zu beruhigen, sondern, weil es mir wichtig ist anderen zu helfen. In dem Rahmen, in dem ich es kann.
Die Frage an mich selbst, ob ich genug tue wird dennoch bleiben.

 Wie geht es euch? Helft ihr Flüchtlingen und Menschen in Not? Und kennt ihr dieses Gefühl zu wenig zu machen auch?

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