Mit Baby im Zug reisen – kein Kleinkindabteil
Das erste Mal Zug fahren mit dem Baby liegt schon ein paar Tage zurück. Damals hatten wir das Glück, Plätze im Kleinkindabteil zu bekommen. Langfristig vorher gebucht. Auf der jetzigen, fünf Stunden langen Fahrt, hat das leider nicht geklappt. Ich dachte wirklich, dass das kein Problem ist, aber wenn die Deutsche Bahn einem das Leben schwer machen kann, dann tut sie das auch.
Mit Baby ins Kleinkindabteil
Bei der Buchung der Zugfahrt hatten wir natürlich versucht einen Platz im Kleinkindabteil zu bekommen. Aber nix da, auf der Hinfahrt war kein Wollen. Nun gut, dachten wir, dann muss es eben so gehen. Klugerweise hat das System uns statt des Kleinkindabteils ein Ruheabteil zugewiesen. Die anderen Reisenden waren schon schwer begeistert als sie uns nur aus der Ferne erblickten.
Baby im Ruheabteil
Da bin ich aber mittlerweile schmerzbefreit. Ein Kind ist ein Kind ist ein Kind, ich kann meinem Baby nicht antrainieren nicht zu weinen und mit zehn Monaten kommen Willensäußerungen nun mal in einer entsprechenden Lautstärke.
Die ersten fiesen Blicke lernte ich schnell zu ignorieren.
Am anderen Ende vom ICE
Als wir am Hauptbahnhof einstiegen stellten wir zu unserer großen Freude auch fest, dass wir in Wagen eins saßen. In Wagen neun, am anderen Ende des Zuges, ist das Kleinkindabteil, der Wickelraum und das Bordrestaurant, das ja unseren Brei gern aufwärmen sollte. Und irgendwie waren auch die Ablageflächen schon ordentlich belegt. Nun denn, das Babybett, den Rucksack und die Tasche haben wir noch irgendwo hingequetscht, aber wohin mit dem Kinderwagen?
Mit Kinderwagen in den ICE
Wir haben ihn an der Tür geparkt, was blieb uns denn auch anderes übrig? Der Gang im ICE ist viel zu schmal für unser Modell und einen anderen Platz haben wir nicht gefunden. Da kam der Schaffner vorbei und faselte immer irgendwas von Bahngesetzen, und dass er Strafe zahlen müsse, wenn wir den Kinderwagen im Gang stehen lassen. Auf meine Frage wohin wir den Kinderwagen schieben sollen gab er keine Antwort und kam wieder mit seinen Gesetzen.
Kein Platz für den Kinderwagen bei der Bahn
Er erläuterte noch, dass die Deutsche Bahn ja nun wirklich nicht auf jeden Reisenden Rücksicht nehmen könnte und wenn wir unseren Kinderwagen denn nun unbedingt mitnehmen müssten, dann sollten wir auch dafür Sorge tragen ihn angemessen zu verstauen. JA ABER WO DENN? Diese Antwort blieb er schuldig. Statt dessen meinte er, wir sollen doch bitte den Wagen jeweils immer vor dem nächsten Halt auf die Seite schieben, auf der der Zug sich nicht öffnen würden. Das wären im folgenden diese: Spandau links, Wolfsburg rechts…. in fünf Stunden kann solch ein Zug wahrlich oft halten.
Zugfahren mit Baby
Irgendwann war das Runzelfüßchen von den vielen neuen Eindrücken in der Bahn total überdreht und wollte schlafen. Also rein ins Tragetuch und durch den Zug laufen. Dabei durfte ich dann auch feststellen, dass das Kleinkindabteil nur von älteren Damen in Beschlag genommen wurde – kein Kind weit und breit. Auf meine Nachfrage beim Schaffner erfuhr ich, dass es frei sei, aber der Umzug von Wagen eins zu Wagen neun ja irgendwie total umständlich. Fanden wir auch. Und waren froh, als wir endlich am Zielbahnhof angekommen waren.
Erfahrungen Kleinkindabteil
Auf der Rücktour hatten wir im Übrigen das gesamte Kleinkindabteil für uns. Niemand kam. Den Kinderwagen durften wir in der ersten Klasse abstellen, die Schaffnerin spielte eine Weile mit unserer Tochter und hielt alle Menschen davon ab die Toilette zu benutzen, immerhin könnten wir ja irgendwann den Wickeltisch brauchen. Schon spannend, wie sehr sich die Erfahrungen unterscheiden können.