Ein Tag mit vielen Tiefen – ich nehme euch mal mit in mein Mamachaos
Letzte Woche hatte ich einen dieser Tage, bei denen man sich eigentlich nur wünscht, dass sie vorbei sein mögen. Weil direkt nach dem Aufstehen irgendwie alles schief ging. Und das bis zum Abend auch nicht mehr aufhörte. Ja, auch an diesem Tag war natürlich nicht alles schlecht, aber wartet mal ab, was mir so alles wiederfuhr…
3.59 Uhr
Ich werde davon geweckt, dass meine Tochter begeistert in ihrem Bett steht und auf selbigem herumtrommelt. Laut und fröhlich. Im Halbschlaf hebe ich sie in unser Bett wo wir eingekuschelt wieder einschlafen.
4.38 Uhr
Das Runzelfüßchen beschließt, dass sie nun ausgeschlafen hat. Und ihre Eltern damit auch. Mein Mann ist mit einem guten Schlafmechanismus gesegnet und pennt einfach weiter. Ich möchte dieses Kindergetatsche in meinem Gesicht auch so souverän ignorien können.
4.40 Uhr
Meine Tochter sieht ein, dass wir nicht zum Aufstehen zu bewegen sind. Macht aber nichts, es gibt ja noch die Katze. Sie lässt sich elegant vom Bett gleiten und tapst durch die Morgensonne (wieso bitte ist es eigentlich um die Zeit schon so hell???) Die Katze sieht zu, dass sie Land gewinnt und bleibt trotz lautem Rufen der Tochter zunächst unauffindbar.
4.42 Uhr
Das Runzelfüßchen will mir die Brille aufs Gesicht ziehen. Finde ich so mittelprächtig. Anschließend, das gute Kind, steht „eincremen“ auf dem Plan. Mit der teuren Nachtcreme wird großzügig das Bett und ein bißchen mein Gesicht befettet. Ich wehre mich nicht, in der Hoffnung, dass es dem Kind langweilig wird.
5.02 Uhr
Sie will wieder ins Bett (das schafft sie nicht allein). Ich hebe sie hoch und schubse dabei den Mann an. Wieso bitte soll ich denn allein leiden?
5.15 Uhr
Dem Mann sind meine Versuche sich mit dem Kind zu beschäftigen vollkommen egal. Er schläft. Das Runzelfüßchen hat inzwischen herausgefunden, dass das Bett ein prima Trampolin ist und hüpft jauchzend hoch und runter. Natürlich nicht ohne Begeisterungsbekundungen. In sehr laut!
5.35 Uhr
Hüpfen macht müde. Das Kind kuschelt sich an mich und zerrt an meinen Augenlidern. Und bohrt mir den Finger in die Nase und in den Mund. Dabei kichert sie wild.
6.02 Uhr
Meine Tochter schläft! Verkehrt herum, auf mir. Megaunbequem, aber hey, sie schläft. Ich tue selbiges.
9.03 Uhr
Wir wachen auf. Der Mann und ich panisch, das Kind lachend. Nun gut, ihre Art ist eigentlich besser.
9.15 Uhr
Alle sitzen am Frühstückstisch. Angezogen und mit geputzten Zähnen. Ha!
9.25 Uhr
Das Runzelfüßchen hat ihren „Goditt“ etwas zu sehr genossen, neue Kleidung muss her.
9.45 Uhr
Wir sind auf dem Weg. Frühstück fiel für mich aus, das mach ich dann nachher irgendwann. So gegen 16.00Uhr
10.00 Uhr
Unterwegs auf dem Rad hat das Runzelfüßchen ihren Nuckel verloren. Einen Ersatz habe ich natürlich nicht dabei.
10.40 Uhr
Ich habe JETZT einen Arzttermin.
11.45 Uhr
Die Ärztin ruft mich auf.
12.00 Uhr
Huch, das ging schnell, ich bin schon wieder aus der Arztpraxis raus. Ich bin auf dem Weg zu einem Termin. Ich soll mir für eine Kooperation zum Thema „Katzenspielzeug“ das Ladengeschäft vor Ort ansehen. Und nein, es geht nicht wirklich um Katzenspielzeug, aber ich will hier nicht erklären worum es genau geht. Denn, soviel vorweg, es lief nicht besonders gut.
12.03 Uhr
Ich schreibe eine sehr private SMS, die für meinen Mann bestimmt ist, an einen Auftraggeber. Das wird mir natürlich erst nach dem Senden klar. Ich hoffe, dass sich der Boden unter mir auftut. Dass kurz der Strom auf der ganzen Welt ausfällt. Soweit ich weiß ist nichts davon geschehen und die SMS wird wohl angekommen sein.
12.30 Uhr
Ich schaue mir all das „Katzenspielzeug“ für die Kooperation an, lasse mir alles erklären und bin wirklich angetan. Das passt alles sehr gut zusammen. Im Vorfeld habe ich mit dem Besitzer des „Katzenspielzeugs“ vereinbart, dass ich mir etwas meiner Wahl aussuchen und er mir einen großzügigen Rabatt einräumt.
13.00 Uhr
Der großzügige Rabatt wird mir von der Verkäuferin unterbreitet: Es handelt sich um 30€. Ich muss kurz schlucken und verspreche, mich wieder zu melden.
14.00 Uhr
Ich kaufe mir auf dem Weg nach Hause noch schnell ein Laugenbrötchen mit Käse und Gurke. Als ich herzhaft hineinbeißen möchte klatscht alles auf den Boden. Gut, dann eben kein Essen.
14.15 Uhr
Ich rufe den Chef vom“ Katzenspielzeug“ an und frage ihn, was genau er für seinen 30€ Rabatt erwartet.Er wünscht einen Post, 10 Fotos und eine Begleitung auf allen Social Media Kanälen. Ich erkläre ihm, dass das so nicht läuft, und ich all das Spielzeug sehr schön und auch thematisch passend für den Blog finde, aber seine und meine Ideen da nicht zusammen kommen. Er legt ohne ein weiteres Wort auf.
15.12 Uhr
Das Runzelfüßchen freut sich mächtig mich zu sehen. Sie kreischt nach „Fahrrad, Fahrrad“. Als wir beide angezogen vor dem Rad stehen macht sie in die Windel. Also zurück auf Anfang und noch mal wickeln.
15.32 Uhr
Nach Wickeln, Spielen und langen Verabschiedungen machen wir uns auf den Weg.
15.50 Uhr
Wieder zuhause stelle ich fest, dass ich beim Fahren die Schnalle vom Fahrradhelm des Runzelfüßchens verloren habe. Der Helm ist also unbenutzbar. Ich möchte kurz weinen.
16.00 Uhr
Das Runzelfüßchen brüllt das Treppenhaus zusammen. Sie liebt diesen Schall. Nun denn. Eine Nachbarin kommt vorbei und wir unterhalten uns über Sorgen und Nöte als Eltern. DAS TUT SO GUT!
17.15 Uhr
Meine Tochter bemalt den weißen Tisch mit „Hase, Eule“ und ganz viel Strichen. Und natürlich sehen auch Hase und Eule nur nach Strichen aus. Mit Textmarkern auf meine Tisch, erwähnte ich das schon?
18.03 Uhr
Abendbrot. Meiner Tochter sitzt der Schalk im Nacken und ich muss zum ersten Mal an diesem Tag lauthals lachen. Sie bietet mir ihr Käsebrot an, steckt es mir in den Mund und zieht im letzten Moment den Käse herunter. Ich kaue als auf dem Butterbrot herum und sie hat den leckeren Käse.
18.15 Uhr
Mein Mann kommt nach Hause, das Runzelfüßchen ist so begeistert, dass alles Brot auf dem Fußboden krümelt.
19.00 Uhr
Nach Buch vorlesen, Zähne putzen und Schlafanzug anziehen ruft meine Tochter mir „Mama komm“ zu. Sie will ins Bett und wir sollen sie begleiten.
19.02 Uhr
Das Runzelfüßchen will nicht in ihr Bett sondern auf unserem Trampolin hüpfen. DAS hat sie sich gemerkt.
19.46 Uhr
Meine Tochter schläft, mein Mann kocht Risotto. Ich fange an zu arbeiten.
23.45 Uhr
Ich arbeite, arbeite, arbeite. Und bin müe, müde, müde.
0.23 Uhr
Ab ins Bett. Dieser Tag muss einfach ein Ende haben.
Habt ihr auch manchmal so Tage? Und bitte, was mache ich jetzt mit dieser SMS? So tun, als hätte ich sie nie geschrieben?
Oh nein, einer dieser Tage!
Ich würde die SMS wohl verschweigen, nie wieder erwähnen, dass es Handys überhaupt gibt, verneinen, dass du ein Telefon hast. Dabei versuchen, nicht rot zu werden. Manchmal passiert sowas einfach. Krone richten, aufstehen, sagt doch der Spruch.
Immerhin konntest du abends lachen. 🙂
Liebe Grüße
Sarah
Oh ja, solche Tage kenne ich! Gut möglich, dass heute ein solcher Tag ist – die Prinzessin hat mich letzte Nacht um 1 Uhr geweckt und bis halb 5 wach gehalten. Und jetzt hör ich sie auch schon wieder… naja, mal sehen, wie der Tag noch wird.
Sieh es positiv: Nach so einem Tag kann der nächste eigentlich nur besser werden! 🙂
Das mit der SMS ist schon blöd. Sowas hab ich auch schonmal gemacht. Ist natürlich peinlich, aber derjenige wird sich schon denken, dass die Nachricht nicht für ihn bestimmt war und dass es ein Versehen war.
Liebe Grüße, Biene
Hallo!
Ohje…solche Tage kenne ich auch nur zu gut…manchmal ist sprichwörtlich der Wurm drin. Ich würde die SMS glaube ich auch verschweigen oder eine kurze Entschuldigung schreiben, das es ein Versehen war und die SMS für jemanden anderes gedacht war. Obwohl derjenige sich das wahrscheinlich auch denken kann 😉
Ich hatte gestern auch so einen "miesen" Tag, wo alles schief ging. Nach Wochen wollte ich endlich mal wieder was nähen und bin prompt mit meinem Rollschneider von der Schneidematte abgerutscht. Dann war dieser stumpf und nicht mehr zu gebrauchen, zum Glück hatte ich einen zweiten…mit dem ich mir jedoch prompt in den Finger geschnitten hab. Danach habe ich die Beine einer Pumphose falschherum zusammengenäht und irgendwann dachte ich mir nur noch, das ich jetzt lieber nichts mehr mache was "Gefahren" in sich birgt 😉 Und lieber hoffe das der Tag schnell um ist.
Aber Kopf hoch, morgen lacht man über solche Tage schon wieder 😀
Liebe Grüße
SolcheTage sind zum Runterspülen ;-( Und der "Katzenspielzeug"-Typ soll sich sein Katzenspielzeug den Hintern hochschieben.
Das Positive: Aus all dem Hickhack des Tages konntest du doch einen sehr amüsanten Blogpost zaubern. Unsere Töchter könnten deiner Geschichte nach Geschwister sein.
Lieb Anne,
wo du recht hast, hast du recht. 🙂 Und es war auch nicht der ganze Tag schlecht. Nur ganz ganz viele Minuten 🙂
Deine Tochter will also auch früh ordentlich Action? Was machst du denn dann?
Liebe Grüße,
Andrea