Gastpost: Die wundersame Metamorphose einer Mutter
Auch heute habe ich wieder einen tolle Gastpost für euch. Diesmal von Gabriele von Motherbook. Sie ist nicht nur vierfache Mutter sondern inzwischen auch schon Großmutter. Und, ich kann euch aus eigenem Erleben berichten, sie kann wirklich ganz toll mit Kindern umgehen. Als sie und das Runzelfüßchen zum ersten Mal aufeinander trafen, da war das glaube ich große Liebe auf beiden Seiten.
Gabriele berichtet heute über ein Thema, das mir sehr am Herzen liegt, das Großelternsein. Das hat ein bißchen mit meiner eigenen Geschichte zu tun. Aber darum soll es heute nicht gehen, daher überlasse ich nun der Großmutter das Wort.
Unser Clan wächst
Vor gut acht Monaten geschah etwas sehr wichtiges in meinem Leben: mein „Baby“ bekam ein Baby! – Dieses kleine Wesen hat mich sofort in seinen Bann geschlagen. Nach vier eigenen Kindern war ich, sobald ich den Kleinen auf dem Arm hatte, sofort wieder in meinem Element, als hätte ich zwischenzeitlich nie etwas anderes gemacht. Mir war nie bewusst, wie intensiv ich zur „Baby-Versteherin“ geworden war. Dieses unbeschreibliche, innige Gefühl diesem Kind gegenüber, hat mir sehr viel klar gemacht bezüglich meiner Beziehung und Erfahrung mit meinen Kindern. (Diese hinreißende Kommunikation mit den Augen, die süßen Tönchen im „Frage und Antwort-Spiel“, das körperliche Vertrauen dieses Winzlings beim herumtragen, dieses Verbundenheitsgefühl und ganz einfach:) diese unglaubliche Liebe, die sofort mein ganzes Herz erfüllte, empfinde ich als ein unglaublich großes Geschenk.
Unser Clan funktioniert
Die Winzlings-Mutter hat nach der Geburt nahtlos weiterstudiert. Beide Großmütter waren von Anfang an mit in den Alltag des Winzlings eingebunden – mit großem Vergnügen. Ich habe ein sehr großes Arbeitspensum zu schaffen, aber meinen Enkel habe ich fest in meine Planungen mit eingebunden, weil es mir ein wichtiges Anliegen ist eine gute und innige Beziehung zu dem Winzling aufzubauen. Manchmal versuchen wir zuhause unser privates Coworking-Modell, was unterschiedlich gut klappt.
Die Verwandlung
Ich habe mindestens an einem festen Tag in der Woche den Kleinen für mehrere Stunden. Inzwischen bekommt er eine Breimahlzeit zwischendurch von mir und wenn es länger dauert, überbrücken wir den Appetit bis zur nächsten Stillmahlzeit mit kleinen Angeboten, die er selbst essen kann. Bei Blockseminaren, die manchmal einen ganzen Wochenendtag dauern, fahre ich auch mal für eine Stillmahlzeit in die Uni. Mein größtes Vergnügen ist es mitzuerleben, wie er Fortschritte macht und sich mit ihm gemeinsam darüber zu freuen und ihn bei der Entdeckung seiner Welt zu begleiten und zu unterstützen. Wenn ich etwas finde, was ihn ganz besonders interessiert, könnte ich jubeln und bin jedes Mal unglaublich fasziniert über seinen systematischen Entdeckerdrang. Ich selbst hatte als Kind eine Großmutter und einen Großvater, die ich sehr geliebt habe und die für mich sehr wichtige Bezugspersonen und Vorbilder waren. Das möchte ich meinen Enkelkindern auch sein.
Mein Erfahrungsschatz hat Gewicht
Trotzdem bin ich doch überrascht, wie dieser „Mechanismus“ klappt und mich sofort diese herzerwärmende Liebe erfüllt hat, die genauso intensiv wie bei meinen eigenen Kindern ist. Es kommt noch eine Komponente hinzu, die ich bisher völlig unterschätzt hatte: die reflektierte Erfahrung und Sicherheit, die ich mir bei meinem ersten Kind erst mühsam und manchmal ziemlich aufgeregt und unsicher aufbauen musste, empfinde ich nun als einen großen Schatz. Ich meine dieses zauberhafte Kind meistens zu verstehen und spüre inzwischen, wie sehr er sich verstanden fühlt. Wir kommunizieren auf den subtilsten Ebenen und ich erkenne meistens auch kleine Signale und kann sofort darauf eingehen. Das erzeugt bei mir ein wunderbares Glücksgefühl. Jede Minute, die ich mit diesem Zauberwesen verbringe, ist ein ungeheurer „Zugewinn“! Ich wünsche mir viele Enkel und freue mich schon jetzt auf diese Zauberwesen und die besondere Beziehung, die wir miteinander aufbauen werden. Das Potenzial der Großelternschaft hatte ich völlig unterschätzt und bin jetzt einfach dankbar und glücklich für diese unverhoffte Bereicherung, Erfahrung und Horizonterweiterung.
Nachdem ich den Post von Gabriele gelesen habe wurde mir ganz warm ums Herz. Daher meine Frage an euch: Wie ist es bei euch? Sind die Großeltern auch so engagiert? Oder mischen sie sich zu sehr ein? Oder zu wenig? Auf eure Erfahrungen bin ich WIRKLICH gespannt!