Kleinkinder hauen sich – muss ich mir Sorgen machen?
Letzte Woche berichtete ich ja über meine Zweifel, die sich beim Abholen des Kindes im Kindergarten einschlichen. Und auch wenn ich das inzwischen, auch dank eurer tollen Kommentare gut verarbeitet habe, irgenwie hört das ja nie so richtig auf, oder?
Zweifel am Elternsein werden nicht weniger
Mir wurde das auf jeden Fall bewußt, als ich vor kurzem eine Nachricht erhielt. Sie war von einer anderen Mutter aus dem Kindergarten. Die Frau schrieb, dass es sie bekümmern würde, dass ihr Kind das Runzelfüßchen im Kindergarten manchmal hauen würde. Ich hatte dem sogar einmal beigewohnt, das Runzelfüßchen kam morgens zur Tür rein, das Kind erblickte meine Tochter und ließ ein Auto auf ihren Kopf rummsen. Mein Runzelfüßchen war kurz irritiert und gab dem anderen Kind dann einen Kuss. Sie griffen sich an den Händen und liefen dem Kindergartentag entgegen. Ich musste ob der stürmischen Begrüßung sehr lachen, auch, weil ich eben gesehen hatte, dass mein Kind keinen Schaden genommen hatte.
Zweijährige hauen und streiten sich
Die Nachricht betrübte mich, weil ich mich wieder schlecht fühlte. Beide Kinder sind knapp zwei Jahre alt und können eben ihre Gefühle manchmal nur mit Hauen oder Schreien ausdrücken. Ich weiß, dass sich die Kleinen eigentlich sehr mögen, aber Grenzen ziehen gehört halt dazu. Und, machen wir uns nichts vor, auch das Runzelfüßchen ist nicht eben zimperlich und teilt hin und wieder aus. Natürlich unterstütze ich aggressives Verhalten nicht, aber für mich ist das bei Gleichaltrigen noch mal anders. Ich schrieb der Mutter also zurück, dass ich nun traurig sei, weil sie sich soviele Gedanken machte und ich nicht. Weil das für mich vollkommen normal und altersgerecht ist, dieses Verhalten. Ich weiß, dass die Kids sich in ihrem Hauen und Ziehen nichts nehmen und sich dennoch mögen.
Komplimente für die Mamaseele
Die Antwort hat mich überrascht. Denn die Mutter meinte, dass sie meine ruhige Art bewundernswert finden würde. Diese Zuversicht, dass schon alles werden wird und es für Kinder in dem Alter vollkommen normal ist sich auch mal zu zoffen, dies würde ihr fehlen und deswegen freue sie sich so über meine Nachricht.
Ich saß zuhause, las die Mail, über die ich mich natürlich gefreut habe, und musste lachen. Denn ganz ehrlich: Ich mache mir Gedanken weil ich mich zu wenig sorge und sie sich Gedanken, weil sie sich zu viel sorgt. Irrwitzig, wie wir Eltern oft denken, wir machen etwas falsch.
Austausch unter Eltern ist wichtig
Momente wie diese zeigen mir, dass Eltern eben das machen, was sie für richtig halten, und dass es total gut ist sich darüber auszutauschen. Weil das Anregungen schafft, Verständnis und letztlich doch den Kindern zugute kommt.
Wie macht ihr das, wenn ihr Zweifel habt? Fragt ihr bei anderen nach? Oder macht ihr das alles mit euch allein aus?