Essen unterwegs – wie das Kind sich selbst versorgt

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Wenn ich das Runzelfüßchen schalten und walten lassen würde, wie sie möchte, dann müsste ich sie eigentlich nie wieder mit Essen versorgen. Denn das Kind hat jede Menge Tricks entwickelt wie sie sich Essen beschafft, wenn wir unterwegs sind.

Kind kommentiert Essen

Sobald meine Tochter essende Menschen in der Bahn erblickt kommentiert sie das. Ich weiß nicht, ob der Zweck ist anderen damit so auf die Nerven zu gehen, dass sie mit ihr teilen, oder weil sie hofft, dass ich ihr nun ebenfalls einen Apfel /Brötchen / Brezeln besorge. Da das während einer Bahnfahrt ja nicht wirklich möglich ist, bleibt eben nur die Alternative solange über „Mann, Bötchen esse“ zu reden, bis der sich ihr schmunzelnd zuwendet. Und anschließend mich fragt, ob er mit dem Kind teilen darf.

„Mama, Betzel habe“

Neulich hatte ich, in weiser Voraussicht, bereits vor der Bahnfahrt ein Brötchen gekauft. Daran mümmelte sie herum, als sie einen Jungen im ungefähr gleichen Alter erblickte, der Brezeln aß. Sofort war ihr Snack langweilig und sie rief „Mama, Betzel habe!“ Und nochmal „MAMA, Betzel habe. Junge auch!“. Tja nun, das Ende von Lied, der wirklich sehr nette und teilungsfreudige Junge kam zu ihr und sie durfte in seine Bretzeldose greifen. Bemerkenswert fand ich dabei, dass eben er sich zu ihr bemühte, während sie gnädig in der Kiste wühlte.

Kind besorgt sich Essen selbst

Und, am gleichen Tag, wir waren noch in der Bibliothek, da setzte sie sich einfach zu einem Mädchen, dass genüsslich Apfelschnitze verspeiste. Das Runzelfüßchen legte den Kopf schräg, „fragte“ „Ja?“ und griff zu. Weil das Kind nichts unternahm, fasste meine Tochter das als Einladung zum gemeinsamen Apfelknuspern auf und erst als die Dose leer war, zog sie vondannen. Ihr könnt euch sicher vorstellen, dass sie auf Abendessen eigentlich keine Lust mehr hatte.

Snacks vor dem Abendbrot

Ich mag dieses Rumsnacken eigentlich nicht, eben weil das Runzelfüßchen dann zu den Mahlzeiten keinen Hunger mehr hat. Aber diese Nahrungsbeschaffung ist unglaublich putzig, und so lasse ich sie gewähren. Ich muss nur aufpassen, dass das nicht Überhand nimmt. Denn ich versorge mein Kind am liebsten doch selbst. Auch wenn, und das sollte ich vielleicht noch mal explizit erwähnen, die zugehörigen Erwachsenen immer gefragt haben, ob das Runzelfüßchen mitessen darf. DAS finde ich nämlich super wichtig.

Wie ist das bei euren Kindern? Haben die auch so ihre Tricks? Und wie geht ihr damit um?

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6 Antworten

  1. Bella sagt:

    Vor einiger Zeit war ich mit miniberlin beim Kinderarzt, neben uns saß ein Junge und aß Kekse. Damals war sie noch sehr schüchtern, vielleicht um die 12 Monate alt. Die ganze Zeit beobachtete sie ihn und kommentierte noch mit "Mhmmmmm". Als der Junge aufgerufen wurde ist meine Tochter schnurstraks auf seinen Stuhl zu, um seine Krümel zu essen. Ich glaube, alle dachten, ich gebe meiner Tochter nichts zu essen. Tja, wir haben wohl jeweils eine kleine Fressraupe, denn von Essen kann sie nie genug haben. Mittlerweile ist sie übrigens genauso offensiv wie das RF. Liebe Grüße Bella

  2. die paule sagt:

    Ist das herzallerliebst zu lesen! Unsere beiden würden sich glaub ich wunderbar verstehen!

    Für die bezaubernde Fini ist Essen auch unglaublich wichtig. Umso erstaunlicher, dass sie so ein spindeldürrer Spargel ist! Denn sie ist gern und viel und alles und auch bei jedem mit. Ich mach ihr morgens Frühstück, z.B. Joghurt und Quark mit Himbeeren und Haferflocken und Kokosraspel und sie ist alles auf. Alles. Ich mach mir dann auch ein Frühstück, oft ähnlich aber mit Chia-Samen und Schokohaferfleks drauf ("nur für Erwachsene mein Kind!") – und das End vom Lied ist, dass sie die Hälfte ist. Um gleich danach "Nam nam?" zu fragen. Dann gibt's noch ne "NANEEEE!", wobei es die Banane auch oft schon vorher gibt, auf die Hand, während der Papa und ich Kaffee trinken.
    Gemeinsames Essen ist für sie aber noch wichtiger, das gibts hier eigentlich immer Abends und am Wochenende auch zum Frühstück. Dann wird immer drauf geachtet, dass jeder noch was im Teller hat. "Papa, nam nam? Mama, nam nam?!". Oder es wird zum Essen gerufen wenn die Mama sagt "hol mal den Papa.". Ja, Essen ist hier sehr wichtig und sehr schön. Und ja, sie schnorrt. Wann immer ich denke, mir heimlich in der Küche einen Keks zu gönnen, höre ich gleich ein fragendes "Nam nam?" hinter mir.

    Erwähnte ich, dass es ein Wunder ist, dass das Kind so dünn ist? Denn Essen ist hier sehr wichtig 😉

  3. Vivi sagt:

    Das simple "Ja?" mit anschließendem Griff in die Brotbüchse des Arbeitskollegen sollte man in Büros etablieren. Ich finde das sehr charmant 🙂

  4. Sebastian sagt:

    Großartig! Bei uns war es ähnlich, wir waren auf dem Spielplatz und Kind steht vor einer Familie die gerade isst. Er blieb so lange stehen (und schaute anscheinend sehr hungrig) bis er was abbekam.
    Das ist sicher so ein evolutions Ding. Sonst wären Kinder damals sicher alle verhungert, wenn Mama und Papa Jagen/Sammeln waren.

  5. Anonym sagt:

    Ohje… unser Lieblingsthema!
    Wir sind ja momentan noch fast jeden Vormittag auf den Spielplätzen unterwegs. Immer mit wechselnden Müttern und Kindern unserer Krabbelgruppe.
    Das Sommerkind ist was Knabbereien betrifft leider ein kleiner Gierschlund, noch dazu aber sehr dünn (so möchte ich auch mal schlemmen dürfen). Außerdem ist sie dreist und nicht blöd ; ).
    Mittlerweile geht sie einfach hin und fragt. Sieht dann so aus, dass sie weiß wer die besten Leckereien mitbringt, hingeht und dann kommt mit großen Augen 'Keks?'
    Tja… was soll ich sagen… sie greift auch immer was ab. Denn dann wird die Dose gezückt und das eigene Kind bekommt auch einen und dann kann man natürlich nur schwer widersprechen.

    Liebe Grüße
    Nicole

  6. Andrea sagt:

    Auf jeden Fall! Das ist die beste aller Ideen! <3

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