Farbe der Kindheit: blau

#farbederkindheit Runzelfuesschen geschlechtsneutrale Kleidung fuer Kinder

Ein neuer Monat ist angebrochen und damit auch die Zeit für einen neuen Text zum Thema „Die Farbe der Kindheit“.
Und im Oktober ist das die Farbe blau. Wieso wollt ihr wissen? Ganz einfach, weil das Runzelfüßchen als eines der weinigen Mädchen relativ viel blau trägt.

Geschlechtsneutrale Kleidung für Kinder

Ja, das ist eine bewußte Entscheidung von uns Eltern gewesen. Und nein, das Kind hat nicht nur blau im Schrank. Aber auf keinen Fall nur pink oder rosa. Das finde ich nämlich grauenhaft. Solange wie ich kann, werde ich versuchen mein Runzelfüßchen relativ geschlechtsneutral anzuziehen. Dafür ertrage ich dann lieber, dass ich ständig nach dem Geschlecht meiner Tochter gefragt werde.

Junge oder Mädchen?

Daran bin ich nämlich gewöhnt. Bereits als Baby trug sie keine eindeutig geschlechtszuordnende Kleidung. Sondern viel wilde Farben und Muster. Die sowohl für Jungen als auch für Mädchen passen. „Junge oder Mädchen“ war eine der Standardfragen, die ich beantworten musste, wenn Menschen das Runzelfüßchen erblickten. Und ja, ich gebe zu, ich fand das auch mal nervig. Aber besser so, als wenn ich sie komplett in rosa eingekleidet hätte. Das hätte ich MIR nämlich nicht verziehen.

Kleid oder langer Pulli?

Klar, das Kind trägt ab und zu auch Kleider. Aber die sehen an ihr meist aus wie zu lang geratene Pullis, weswegen sie ebenfalls kaum Geschlechtszugehörigkeiten signalisieren. Manchmal will sie auch in ihrem „Tütü“, einem Rock mit Tüll durch die Gegend schreiten. Dann darf sie das natürlich auch. Aber an und für sich kleiden wir unsere Tochter einfach kindgerecht. In blauen, weiten Hosen und mit Shirts, die für Kinder und nicht explizit für Jungen oder Mädchen gemacht sind.

Jungs tragen blau, Mädchen rosa – oder?

Mir fiel letztens, beim Besuch auf dem Spielplatz auf, wie selten das aber in ihrer Altersgruppe ist. Da gab es zum einen die schreiend rosa-Fraktion, Mädchen, die von Kopf bis Fuss in lila, pink, hellrosa und zartrot (mit ein bißchen gelb) gekleidet waren. Zum anderen war da die gedeckte Farben-Fraktion: Die Jungen, die in blau, braun, grün und schwarz (!) gekleidet waren. Mit Dinos, Bagger oder Spiderman auf den Jacken und Hosen. Dazwischen das Runzelfüßchen in einer grau-blau-geringelten Jopgginghose, einem orangen Pulli und einer weißen Strickjacke mit Racketen drauf.

Ist Kindern das Geschlecht wichtig?

Da meine Tochter ob ihres Alters kaum in den Kategorien „Junge“ und „Mädchen“ denkt, sondern „will ich mit spielen“ oder „mag ich nicht“, ging sie zu dem einen, älteren Jungen, der alle vorher vorbeigekommennen Mädchen von der Wippe geschubst hatte. Sie näherte sich ihm, legte den Kopf schräg und sagte „Auch Wippe?“ Und der Junge? Ließ sie gewähren. Während er die herbeieilenden Mädchen vertrieb. Natürlich weiß ich nicht mit hundertprozentiger Sicherheit, ob er dachte, meine Tochter sei ein Junge, oder ob er sie einfach nett fand, aber ich fand es auffällig, dieses Verhalten. Gleichzeitig sah ich mich darin bestärkt eben auch weiter den Kurs zu fahren, geschlechtsneutrale Kleidung zu kaufen. Und dazu gehören dann eben auch blaue Klamotten.

Eure Erfahrungen sind mir wichtig

Was ist eure Farbe der Kindheit des Monats Oktober? Gern dürft ihr eure Beiträge hier verlinken.
Und wie ist das bei euch? Welche Kleiderfarben tragen eure Kinder? Achtet ihr darauf? Findet ihr, ich übertreibe?

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3 Antworten

  1. Anonym sagt:

    Finde ich super! Und ich finde, du übertreibst keinesfalls! Auch ich habe von Anfang an darauf geachtet, dass unsere Kleine kein rosa im Schrank hat – inzwischen sind es schon zwei drei Teile, aber das hält sich in Grenzen. Sie trägt seit Geburt an beige, grün, blau, rot, lila, orange, also alles neutrale Farben und ich finde das auch gut so. Bleib weiter bei deiner Einstellung – ich finde das gut!
    Liebe Grüße
    Kathinka

  2. Hej und Hallo!

    Ich glaube, du sprichst ein sehr häufiges Problem an, welches uns auch schon beschäftigt, seitdem wir von der Schwangerschaft wissen. Geholfen hat uns sehr, dass wir uns das Geschlecht nicht haben verraten lassen, unser Krümli somit ein wunderbares Ü-Ei wird, und wir demnach auch niemandem, der uns bisher Klamotten geschenkt hat, einen Hinweis auf das Geschlecht geben konnten. Das hat dann tatsächlich dazu geführt, dass wir jetzt ganz viele wunderschöne Sachen in blau haben, aber auch viel in weiß, beige, rot … und wenn es ein Junge wird muss er damit leben, dass er ein Mini-Maus-T-Shirt von der Uroma anziehen muss, welches sie so süß fand 😉 Ich finde das völlig unproblematisch und bin sehr froh darüber, es bisher so durchgezogen zu haben. Auch viele andere Dinge wie der Schlafsack, das Tragetuch, die Wickelauflage etc. sind vielfarbig und beim nächsten Kind werden wir es wieder genauso machen. Auch wenn wir sicherlich häufiger gefragt werden, was wir denn da für ein Geschlecht haben 😀 Aber das wurden wir bisher auch immer und die großen, verwunderten Augen waren irgendwie schon super ("Wie, ihr wisst nicht was es wird … ")

    Liebste Grüßle

  3. Evelyn sagt:

    Meine Kleine (15 Monate und mit wenig Haupthaar gesegnet *g*) trägt durchaus pinke und rosafarbene Sachen, aber genauso hat sie braune, blaue, grüne, gelbe, … Klamotten. Ich möchte mich nicht auf eine bestimmte Farbgebung festlegen, finde es aber z.T. echt schwierig, (in meinen Augen) schöne Kleidung für sie zu finden. Auf Flohmärkten werden wir oft fündig. Bei neuen Sachen finde ich die Unterteilung Junge – Mädchen im Vorhinein (z.B. bei den aktuellen Angeboten von LIDL) einfach blöd. Gerade grüne oder gelbe Sachen werden fast immer den Jungs zugeordnet. Warum? Und was ich besonders grausig finde: Mädchensachen sind häufig so "verkitscht", Hauptsache Pferde, Einhörner, Glitzer, Herzchen… Ätzend.

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