Von ersten Malen und Überraschungen – das Wochenende in Bildern
Es gab dieses Wochenende ein paar erste Male: Das Runzelfüßchen ist allein zum Bäcker gelaufen (das war super). Wir waren zum ersten Mal beim Kinder Comic Tag (das war eher so naja) und wir haben jetzt zum ersten Mal einen Fidget Spinner (das ist eher so..öhm..ja)
Samstag, 24. August 2019
Der Tag beginnt mit einem Loch. Neben der Naht, so dass nicht mehr viel bei der Leggings zu retten ist. Das passiert wohl, wenn man Kinder immer auf Bäume klettern lässt.
Ich gehe mit den Kindern zum Bäcker und wundere mich. Irgendwie wurden die Preise wieder erhöht. Was natürlich sinnvoll ist, wenn die Rohstoffpreise steigen. Aber ach.
Anschließend rede ich mit den Kindern über den brennenden Amazonas (so von wegen Rohstoffe und so) und was wir hier tun können um Abrodungen am anderen Ende der Welt zu verhindern.
Dann gehts zur Bibliothek. Wir vergessen wie immer drei Bücher. Es ist zum Mäuse melken und ich werde die Ausleihexemplare für die Kinder minimieren.
Später gehen wir einkaufen, ein bißchen ohne System weil ich sehr müde bin, aber wir werden schon satt werden.
Vor Kurzem waren wir in Karlsbad. Und mussten natürlich auch Oblaten mitbringen. Nun probieren wir uns durch die Ausbeute. Erschreckenderweise hat die Geschmacksrichtung „Apfel-Zimt“, die das Runzelfüßchen sich ausgesucht hat, ihre Momente. Schmeckt nicht so übel wie es klingt.
Dann ruft die Hausarbeit. Und ich entdecke eine weitere Hose, die hier unter der Kletterleidenschaft der Tochter aufgegeben hat. Schade, die mochte ich sehr. Das Loch ist allerdings so groß, dass ich nur einen Slip draus nähen könnte. Und dafür habe ich keine Zeit.
Zum Abendessen gibt es Kartoffeln mit Quark und vegetarischen Würstchen. Nicht die, die wir sonst essen, weswegen die Kinder sie verschmähen. Die Stimmung ist eher schlecht und ich bin wahnsinnig müde, weil ich ab Abend vorher bis 01:00Uhr gearbeitet habe. Wir gehen also alle eher früh ins Bett.
Sonntag, 25. August 2019
Und dann will das Runzelfüßchen zum ersten Mal allein zum Bäcker gehen. Wir lassen sie und ich glaube, wäre es mein einziges Kind, ich wäre unfassbar nervös. Aber nicht nur, dass ich ihr ja vertraue und sie den Weg nach Hause vermutlich im Schlaf findet, es ist vielleicht auch einfach Zeit für neue Abenteuer. Ein Stück weit mehr los lassen. Zum Anderen aber lärmen zwei andere Kinder um mich herum und bevor ich überhaupt nachdenken kann, klingelt es auch schon und die Fünfjährige ist wieder da.
Während der Rest der Familie auf den Spielplatz geht muss ich arbeiten. Aber von nichts kommt ja nichts. Und ehrlich: Ich genieße die Ruhe, die Wohnung mal für mich zu haben und kein Lärmen, Scheppern, Streiten, Schreien, Motzen ertragen zu müssen.
Dann ist mein Mann wieder da, die Kinder hatten keine Lust und überhaupt fiebern sie dem Kinder Comic Tag entgegen. Wir hatten ihnen davon erzählt und jetzt wollen sie im „Modern Graphic“, einem Comicladen im Prenzlauer Berg, ihre eigene Comicfigur zeichnen und einer Comiclesung beiwohnen.
Vor Ort ist es super voll. Super super voll. Überall wuseln Kinder rum, schlagen Bücher auf, lesen und gucken. Das ist so toll zu sehen. Auch meine Zwei sind beinahe sofort verschwunden und schauen sich neue Strubbel-Abenteuer an.
Das hier sind ihre Highlights von „Kleiner Strubbel„. Und besonders „Fräulein Klitzeklein“ kann ich euch empfehlen. Der Dreijährige konnte kaum erwarten, dass ich die Geschichte weiter erzähle. Ich traf nämlich eine Freundin und wollte kurz plaudern, dafür hatte mein Sohn wenig Verständnis. Er wollte wissen wie es mit der kleinen Frau und der fiesen Ziege weiter geht.
Zufällig trafen wir den Comiczeichner Flix, der berichtete, dass im Herbst der zweite Band von „Glückskind“ erscheint. Ich freu mich schon. (Den ersten Band hatte mein Mann mal gewonnen, aber ich hab ihn mir einfach als erstes unter den Nagel gerissen, so dass ein kleiner Lesewettstreit entbrannte)
Auch gefreut hatte ich mich auf die Comiclesung von „Adventure Huhn“ von Franziska Ruflair. Die Kinder hatten einen Platz gefunden, ich in Sichtweite auch, es sollte losgehen. Dann wurde ich vom Ladenbesitzer aufgefordert für die Kinder die noch kommen meinen Platz am Rand freizumachen. Kann ich verstehen, es ist eben eher eine Lesung für die Kinder. Aber noch waren keine da, die den Platz überhaupt beanspruchten. Ich erklärte, dass meine Kinder noch recht klein seien und ich sie nicht unbeaufsichtig da sitzen lassen könne (und ja, Dreijährige brauchen ab und zu Blickkontakt zu ihren Eltern um sich zu vergewissern, dass alles ok ist.).
Mir wurde mitgeteilt, dass ich dann eben gehen müsste, die Lesung sei für Kinder ab acht und meine dann wohl zu klein.
Ich blieb kurz sitzen, immerhin kam ja kein Kind, was meinen Platz wollte. Herr Annika hatte alles mitbekommen und weinte. Er wollte nicht dableiben, er hatte Angst, ich würde gehen. Und weil er weinte gingen wir.
Was ich schade finde, weil ich nun immernoch nicht weiß wie man Comics für Kinder gut vorliest. Und, weil mich das Abenteuerhuhn schon auch interessiert hätte.
Vorm Comicladen gab es eine Buttonmaschine und da Herr Annika sich in den Comic „Der kleine Bagger“ von Reprodukt verliebt hatte, bekam er noch ein paar Buttons geschenkt. Seine Tränen waren getrocknet. Und das Runzelfüßchen bekam ein paar starke Mädchen dazu, Hilda, eine Gärtnerin und Rosa.
Wir machten das einzig vernünftige und gingen Eis essen. Unterwegs kamen wir an einigen improvisierten Flohmarkständen vorbei. Und an jeder Menge Menschen. Berlin im Sommer ist einfach auch irre voll.
Und Zuhause wurden dann die Flohmarktschätze ausgepackt. Herr Annika hatte sich für ein Baustellen-Pixibuch entschieden, passend zu seinen Buttons. Seine Schwester wollte UNBEDINGT diesen Fidget Spinner der vor einigen Jahren das Must have der Saison war. Das Mädchen am Flohmarktstand hatte Erbarmen mit meiner Tochter und schenkte ihr das Teil. Ich hatte Erbarmen mit dem Mädchen und gab ich 20 Cent. Gebraucht hätte ich das nicht. Und natürlich, ihr ahnt es, jetzt ist der Streit um das Teil entbrannt, weil sie es ständig in der Hand hat und ihr Bruder auch sowas will und überhaupt und sowieso. Es macht mich irre.
Woran erkennt ihr, dass eure Vorschulkinder sich verändern? Wollen sie auch Sachen allein machen?