Von Verbundenheit und Interviews
Die Zeiten sind gerade verrückt. Ich bin ehrlich, mir ist das teilweise zuviel. Und ja, das darf man auch als Journalistin ruhig zugeben. Es bedeutet ja nicht, dass ich mich plötzlich nicht mehr für Nachrichten interessiere, aber durchaus, dass ich eben auch auf mich aufpassen muss. Und genau unter diesem Motto stand meine Woche komplett. Aufpassen auf mich, auf andere, aufeinander. Denn letztlich geht es genau darum: Verbindung spüren, Halt spüren, beieinander sein. Gerade in diesen Zeiten.
So, lange Vorrede, viel Sinn: Letzte Woche habe ich euch von den Interviews erzählt, die ich gemacht habe und ich kann sagen: Auch die hallen noch in mir nach. Diese Woche kam noch ein weiteres dazu, dass mich mental und auch emotional doch sehr gefordert hat. Tatsächlich ist mir das nicht immer bewusst, wie viel ich da natürlich auch in die Gespräche reingebe. Da brauche ich dann auch manchmal einen Moment länger, um wieder klar zu kommen. Reden nur auch sehr wenige Menschen drüber, weswegen es sich einsam anfühlt zu sagen: Manche Interviews nehmen mich mit. Ich versuche das für mich nicht zu bewerten und zu sagen, das darf aber gar nicht sein, es ist einfach so. Aber ich brauche dann auch Zeit um wieder aufzutanken.
Mit wem wollen wir Zeit verbringen?
Dafür waren die letzten Tage wichtig. Ich habe bewusst darauf geachtet, mit wem ich meine Zeit verbringe, habe mit Menschen gesprochen die mir gut tun oder die ich einfach gern um mich habe. Eine kleine Wohlfühlbubble, ein Sicherheitsnetz aus Menschen, die mir viel bedeuten. Ganz ehrlich, im Leben mit Kindern werden die ja manchmal auch weniger, weil die Kinder in den ersten Jahren soviel Platz einnehmen. Aber es gibt die Freund*innen, die einfach noch mehr Platz in ihrem Herzen schaffen und dann einfach die ganze Familie mit aufnehmen. Solche Freund*innen sind ein absoluter Glücksfall und sie haben uns am Wochenende besucht.
Die Zeit war turbulent und wild und laut (vor allem laut) und ganz viel passierte gleichzeitig. Auch wenn die Kinder gar nicht mehr so klein sind, blieben viele Sätze und Gedanken nur angefangen, hingen in der Luft. Aber das ist ok, weil wir uns ja auch immer wieder ohne Kinder treffen und dann Gespräche führen können. Am Wochenende war es einfach ein wilder Mix und der war toll und hat mir viel Kraft gegeben.
Genau das wünsche ich euch auch. Dass da Menschen sind, auf die ihr immer zählen könnt. Ich habe neulich gehört, wir alle bräuchten im Prinzip nur einen Menschen um uns herum, von dem wir wissen: Den kann ich nachts anrufen und er ist für mich da. Bedingungslos. Deswegen wünsche ich uns allen in diesen Zeiten genau das. Menschen, die für uns da sind, mit denen wir uns verbunden fühlen. Gegen die Zukunftssorgen, gegen die unguten Gefühle, gegen die Überforderung.
Kein Mensch ist eine Insel
Und wer sich fragt, was dieses Foto am Anfang des Posts soll: Das ist ein Kommentar, den ich gestern bekommen habe. Nicht der erste, ganz sicher nicht der letzte. Inzwischen kann ich da drüber lachen und hoffe, dass die Person, die das Bedürfnis hat, anderen sowas zu schreiben, auch jede Menge Menschen in ihrem Leben hat, mit denen sie sich verbunden fühlt. Wir kriegen das hier alles doch nur zusammen hin, kein Mensch ist eine Insel. (Und nicht vergessen, wer hier nicht lesen will, darf einfach wegklicken… 😀 )
Kommt gut in die neue Woche!