Papa bloggt: Meine Frau kann nicht schlafen

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Vielleicht können es manche Leser_innen gar nicht mehr hören oder lesen, aber meine Frau kann wegen Herrn Annika nicht besonders gut schlafen. Unser Sohn hat scheinbar beschlossen, nachts nicht duchzuschlafen sondern möchte gestillt werden. Von meiner Frau. Öfters konnte ich schon in den Kommentaren lesen: „was macht denn Dein Mann?“ oder „wieso kümmert er sich denn nicht?“In diesem Post will ich versuchen zu erklären, wie ich das finde.

Das Baby wird gestillt

Ich finde es toll, dass meine Frau unser Baby stillt. Und natürlich könnte man sagen, „nach so vielen Monate könnte sie doch einfach abstillen, Flasche am Abend, Kind schläft“, aber so einfach finde ich das nicht. Ich habe ja schon mal darüber geschrieben, wie toll ich es finde, dass unsere Kinder gestillt werden /wurden. Unser Baby bekommt die beste Nahrung, die man für Geld nicht kaufen kann und ich würde ihr nie raten, damit aufzuhören. Es sei denn, sie möchte das selbst. Aber dann ist es immer noch ihre Entscheidung und nicht meine.

Schlechte Laune durch wenig Schlaf

Andrea war schon immer ein Morgenmuffel, wenn sie zu wenig Schlaf bekam. Aber im Moment ist es natürlich sehr schlimm durch das Baby. Manche Nächte sind auch nicht besonders schön für mich und wenn ich eine Nacht mal nur drei Stunden Schlaf bekommen habe, bin ich überhaupt nicht gut gelaunt. Im Verhältnis dazu ist Andrea dann doch ein Sonnenschein. Während ich also dann oft in der nächste Nacht wenig von der Party mitbekommen, die Herr Annika manchmal bei uns veranstaltet, hat sie den Schlafentzug fast permanent.

Der Morgen startet früh

Wenn dann Herr Annika entgültig morgens aufwacht – so zwischen 6:30 Uhr und 8:00 Uhr, dann stehe ich auf. Das Runzelfüßchen kommt oft dazu, wir machen uns alle fertig und wir frühstücken zusammen. Andrea bleibt natürlich liegen, denn sie kann jetzt wenigstens ein bisschen zu Ruhe kommen. Und was soll ich sagen: ich finde das vollkommen ok mit den Kindern aufzustehen. Wenn wir noch ein wenig Zeit haben, kuscheln wir zusammen. Ansonsten bringe ich das Runzelfüßchen in den Kindergarten, denn sie möchte ihre Freunde treffen.

Frühstück zusammen fällt auch am Wochenende mal aus

Am Wochenende passiert fast das gleiche wie in der Woche – nur das wir morgens noch zum Bäcker gehen und nicht in den Kindergarten. Einmal waren wir im um halb zehn erst beim Bäcker und die  Verkäuferin fragte das Runzelfüßchen, wo denn die Mama sei. Das Runzelfüßchen antwortete ehrlich „die Mama schläft noch“ und die Verkäuferin fand das lustig oder unglaubwürdig. Da wir nicht so eng mit der Verkäuferin stehen (wir leben in Berlin), beließ ich die Frau in dem Glauben, denn die längere Erklärung hätte sie vielleicht nicht verstanden oder wäre auch zu persönlich gewesen.
Natürlich würde ich gerne am Wochenende öfter zusammen frühstücken, aber das Schlafen meiner Frau hat für mich absolute Priorität.

Lösungen sind nicht in Sicht

In der Regel bin ich ein lösungsorientierter Mensch. Ich kann Probleme oder unschöne Zustände nicht besonders gut aushalten. Ich dachte dann auch, ich könnte eine Lösung für das Problem finden oder wir zusammen. Aber wir haben schon sehr viel mit wenig Erfolg probiert. Als Herr Annika mal besonders schlecht schlief, hab ich mich auch mit ihm auf die Couch gelegt. Das ging dann mal für ein paar Stunden gut, aber dann wollte er doch zu Andrea und gestillt werden. Und besonders begeistert hatte ihn der Ortswechsel auch nicht. Es gibt Menschen und Bücher, die propagieren (ich versuche das jetzt neutral auszudrücken) eine härtere Gangart beim „Schlafenlernen“. Letztens wurde ich Zeuge, wie ein Vater dem anderen Vater „das“ Buch empfahl mit dem Zusatz „die ersten Nächte sind hart, aber dann ist alles super“. Andere Menschen mögen das in Ordnung finden, aber für mich und für uns käme das nicht in Frage.

Jedes Kind wird schlafen lernen

Irgendwann wird Herr Annika mit Sicherheit genauso gut schlafen wie seine Schwester, aber im Moment braucht er wahrscheinlich noch sehr viel Nähe und Geborgenheit, die er sich über das Stillen nachts holt. Wenn es so weit ist, werden wir bestimmt darüber lachen können, obwohl die Situation im Moment gar nicht zum Lachen für meine Frau ist.

Wie geht ihr mit schlaflosen Nächten um, insbesonderen wenn gestillt wird? 

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12 Antworten

  1. Julia sagt:

    Ich drücke euch mal… Denn ganz ehrlich, außer Zähne zusammenbeißen und abwarten habe ich auch keine Tipps. Und dass (nächtliches) Abstillen nicht zwingend funktionieren muss, zeigt mir meine Tochter gerade recht deutlich: zwar will sie nur noch 1-2 mal pro Nacht an die Brust, wacht aber trotzdem stündlich auf. Da bin ich froh um jedes Mal, wo sie dann stillen will, weil ich dann liegenbleiben kann. Denn sonst geht es zwar manchmal mit kuscheln, oft hilft aber nur, sie auf dem Arm zu schaukeln oder zu tragen. Und zwar ich, nicht der Papa. Er kann sie zwar abends in den Schlaf tragen, aber nachts bekommt Mini beeindruckende Wutanfälle, wenn der Papa übernehmen will.
    Die einzige Hoffnung: bei der Großen wurde es mit 14 Monaten besser, wir haben es also in ein paar Wochen dann hoffentlich geschafft…

    Liebe Grüße Julia

  2. Liebe Familie,

    Wir kennen diese Schlaflosen Nächte nur zu gut, weil unser Sonnensohn gestillt oder eng bekuschelt werden will. Er ist jetzt 15 Monate alt und hat seine Schlafgewohnheit um seinen ersten Geburtstag geändert. Oder sich an uns angepasst? Da ich dringend meinen Schlaf brauchte, haben wir versucht, dass ich getrennt von meinen beiden Männern schlafe und es funktioniert bis heute. Sonnensohn braucht 1-2 mal das Stillen in der Nacht. Das ist meist gegen elf und dann zwischen fünf und sechs in der Früh. Den Rest übernimmt mein Mannmit summen und eng aneinander kuscheln. Wenn ich dann doch mal das Bedürfnis habe, mit im Bett zu schlafen, dann ist Sonnensohn unruhig und wacht wesentlich öfter auf. Für uns beide anstrengend. Es pendelt sich mit der Zeit ein, irgendwann schlafen wir wieder zu dritt zufrieden ein.

  3. Anonym sagt:

    Die schlaflosen Nächte waren der Punkt wo wir als Eltern am meisten an unsere Grenzen gekommen sind. Wir sind beide nicht mehr ganz jung und haben uns dafür entschieden dass mein Mann bei unserem Sohn zu Hause bleibt und ich arbeiten gehe. Oft wusate ich nicht wie ich die Arbeit schaffen soll und mein Mann paralell ratlos an welcher Stelle er mich entlasten kann. Wir waren oft am Limit, es flossen Tränen und wir waren nicht immer fair zueinander. Das wichtigste abet war für mich zu wissen das jemand zu mir steht egal was ist. Es gab sicher harmonischere Phasen in unserer Partnerschaft, als die des Schlafentzugs, aber wir haben es als Team geschafft. Auch heute, mein Sohn ist drei, gibt es schwierige Schlafperioden aber es geht bergauf!
    Liebe Grüße Elke

  4. Anja sagt:

    ich weiß ja nicht wie alt euer baby ist… aber das hatte ich auch mit meinem sohn, als er zirka 11 monate alt war. ihr solltet ihm langsam angewöhnen,dass normalerweise in der nacht nichts "gegessen" wird (ist ja auch nicht gut für den schlaf des kleinkindes, ständig in der nacht was zum verdauen zu haben) und ihn erst morgens wieder stillen. er ist einfach daran gewöhnt, nachts seine milch zu bekommen, er wird vielleicht auch gar nicht mal wegen hunger oder so aufwachen (also falls er tagsüber genug bekommt und schon ein "älteres" baby ist…so 8 bis 12 monate), sondern weil ihm das jetzt einfach als muster antrainiert wurde: die nacht ist zum stillen da,da gibts essen. die nähe kann man ihm ja trotzdem durch kuscheln geben – so habt ihr vielleicht einen zwischenweg, den ihr ausprobieren könnt…bei mir hat das geholfen…. wünsch euch weiterhin ganz ganz viel kraft und energie für die nächte!

  5. Alexander sagt:

    Hallo Julia,

    ich drücke Dir alle Daumen, die ich habe, dass sich Deine Tochter an die 14 Monate orientiert. Es wäre wunderbar, wenn ich für Herrn Annika auch ein Datum kennen würde.

    Liebe Grüße,
    Alex

  6. Alexander sagt:

    Hallo Elke,

    vielen Dank für Deinen Kommentar. Ich finde auch wichtig, dass man als Eltern solche Phase zusammen durchsteht. Nicht jeder für sich oder am schlimmsten – nur einer allein, sondern sich gegenseitig unterstützt.

    Liebe Grüße,
    Alex

  7. Alexander sagt:

    Hallo knallicalli,

    ein wenig ist bei uns auch so. Herr Annika schläft wesentlich ruhiger bei mir ein als wenn Andrea versucht ihn zum einschlafen zu bekommen.
    Irgendwann wird es bei uns auch besser….

    Liebe Grüße,
    Alex

  8. Alexander sagt:

    Vielen Dank!

    Viele Grüße,
    Alex

  9. Alexander sagt:

    Hallo Anja,

    vielen Dank für Deinen Kommentar. Under Sohn ist mittlerweile ein Jahr alt. Ich glaube, das nächtliche Stillen ist gar nicht so das große Problem. Eher, dass mein Sohn so häufig wacht wird.
    Schlief denn Dein Baby besser, nachdem das nächtliche Stillen nicht mehr da war? Und wie verlief die "Abgewöhnung"?

    Viele Grüße,
    Alex

  10. Edelnickel sagt:

    Mir steht das alles noch bevor, deshalb kann ich dazu jetzt nichts sagen außer: ich wünsche euch das Beste! Was mir auch hilft in scheinbar unerträglichen Phasen ist mir in Erinnerung zu rufen, dass es nicht unendlich ist; es geht vorbei.

    Aber zu "dem" Buch möchte ich gerne etwas sagen. Ich gehe davon aus, dass diese unsägliche Praktik des Schreien-Lassens gemeint ist. Wer sich durch diese -sorry- bestialische Verhaltensweise gearbeitet hat, berichtet ja gerne, dass es ja so gut helfen würde und das Kind ganz leise ist in der Nacht. Das hat mich stutzig gemacht und ich habe etwas recherchiert, dabei bin ich auf eine neuere Studie gestoßen. Leider habe ich die Namen gerade nicht parat.
    Jedenfalls wurden dort Kinder einer Gruppe schreien gelassen, während eine Kontrollgruppe normal versorgt wurde, wenn sie geweint haben. Sowohl bei den Müttern als auch bei den Babys wurde der Cortisolwert täglich bzw jede Nacht gemessen. Cortisol zeigt Stress an.
    In der ersten Zeit stieg der Wert sowohl bei den Müttern als auch den Babies der Hauptgruppe. Die Mütter "durften" nicht eingreifen und ihre Kinder beruhigen, was sie natürlich gestresst hat. In späteren Nächten wurden die Kinder ruhiger, die Mütter konnten durchschlafen und ihr Cortisollevel sank.
    Währenddessen blieb der Cortisollevel der Babies der Hauptgruppe durchweg konstant hoch. Selbst Schlaf (der wohl eher einem Erschöpfungsschlaf glich, weil sie sich müde weinten) half nicht! Der Stresslevel der Säuglinge war also konstant hoch, obwohl sie ruhiger schienen.
    Ich finde das schwer zu verdauen. Vermutlich schreibe ich dazu einen eigenen Artikel, falls ich die Studie wiederfinde. Ich finde es nämlich wichtig, auch darüber aufzuklären. Das äußere Erscheinungsbild reicht eben nicht immer aus, um eine Situation ausreichend zu beurteilen.

    Danke an alle, die bis zu Ende gelesen haben. 😉
    Liebe Grüße,
    Nickel

  11. Mariella sagt:

    Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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