Vom Dauerkranksein – das Wochenende in Bildern
Und auch dieses Wochenende sind die Kinder wieder krank. Oder zumindest zwei von Dreien. Es ist zum Mäuse melken, immer wenn ich denke, jetzt gehts langsam bergauf bricht irgendwo wieder das Fieber aus. Kennt ihr das Spiel bei dem man immer auf auftauchende Maulwürfe hauen muss? So fühle ich mich.
Samstag, 22. Februar 2020
Ich gehe mit Herrn Annika in die Bibliothek. Wir müssen Bücher zurückgeben und weil ja alle krank sind brauchen wir auch dringend Nachschub was Bücher zum Vorlesen angeht. Ich habe das Gefühl, dass mein Sohn das schon auch sehr genießt, dass wir mal draußen sind. Und so bleiben wir etwas länger als wir wirklich müssten und atmen tief durch.
Zuhause muss die Ausbeute natürlich gleich gelesen werden. Und das geht so schnell, dass der erste Band Kwiatkowski schon direkt ausgelesen wird. Also von mir, während die Kinder zuhören. Einerseits liebe ich das sehr, dass sie so gern vorgelesen bekommen. Andererseits frage ich mich, wie das wohl wird, wenn sie selbst lesen können. Kommen sie dann noch? (Und ja, manchmal, besonders wenn ich ein Buch in einem Rutsch durchlese, dann finde ich das auch anstrengend).
Ich gehe einkaufen. Schon allein die Logistik dafür nervt mich. Weil wir entweder zu fünft einkaufen gehen müssen, oder einer zuhause bleiben muss, während der andere alles besorgt. Heute also gehe ich, auch, weil ich mal raus muss. Ich war jetzt zwei Wochen fast durchgehend nur in der Krankheitshölle, ich komme mir komisch unter Menschen vor. Wir brauchen auch ziemlich viel, weil Kranksein auch an die Vorräte geht. Wer hat schon Lust auf Einkaufen. Käse ist aus. Das hier ist einer der Lieblingskäse der Kinder, aber sie haben mir verboten, den zu kaufen, weil tierisches Lab drin ist. Was mich beeindruckt, dass sie lieber auf etwas verzichten, was sie mögen, als etwas mit tierischem Inhaltsstoff zu essen. Ich glaube, ich war mit sechs oder drei Jahren nicht so.
Nach dem Einkaufen gibts Pizza, für die, die wollen. Ein Kind fühlt sich zu krank, bricht dann auf dem Sofa zusammen und kann nur gerade so ins Bett bugsiert werden. Die Nacht ist unruhig, das Fieber ist hoch und ich bin einfach nur müde.
Sonntag, 23. Februar 2020
Auf zum Bäcker. Ich erledige das, ein wenig frische Luft kann nicht verkehrt sein. Leider regnet es in Strömen, was ganz gut zur Stimmung passt. Die ist insbesondere Zuhause total gereizt, weil alle Kinder Lagerkoller haben. Verstehe ich, macht aber leider nichts besser.
Ich arbeite wieder (und gebe zu, das Foto ist alt, aber es sah halt heute auch genauso aus). Ich transkribiere mal wieder ein Interview, was wichtig ist, aber irgendwie kommt nicht das Gefühl auf, dass ich mit irgendwas voran käme. Ich kann mit kranken Kindern so gut wie nicht arbeiten, was blöd ist. Meine Abende, das Wochenende, alles geht fürs Arbeiten drauf, weil ich Abgabetermine habe, die ich doch auch halten muss. Den Tag verbringe ich weitestgehend hinterm Computer und habe trotzdem das Gefühl gar nichts gemacht zu haben.
Auf Pizza folgt… Nudeln, genau. So ist das, in vielen, wirklich vielen Dingen gehen wir gerade den Weg des geringsten Widerstandes, einfach, weil wir keine Energiereserven mehr haben. Und das Essen schmeckt immerhin allen. Wenn die Kinder schlafen mache ich was? Genau, arbeiten. Und schwanke nach wie vor zwischen „yeah“, weil es mir eigentlich Spaß macht und „nay“, weil ich auch mal Pause haben will.
Kennt ihr das auch? Solch eine „Zerissenheit?“ Wie geht ihr damit um?
Wir hatten dieses Dauerkrank sein ab Ende November. Alle 3 Kinder (5, 3 und 1 Jahr alt) und wir Eltern. Dann Mitte Januar eine kleine OP beim Jüngsten, welche doch größer wurde als gedacht und deshalb ein paar Tage Statsionär im Krankenhaus sein. Und dort haben wir uns Magen Darm eingefangen, natürlich habe es alle nacheinander bekommen und es war wirklich schlimm. Und dann wurde bei meinem Mann Zöliakie festgestellt, also komplette Nahrungsumstellung. Aber, jetzt sind alle gesund. Seit über 3 Wochen, das ist so wunderbar und ich hoffe bei euch geht auch bald allen wieder gut. Irgendwie übersteht man so eine Schwierige Zeit und dann ist wieder mehr Platz für Kraft tanken, entspannen, Schöne Dinge machen. Also gute Besserung euch