Von Kind krank bei kindkrank-Tagen
Dieses Wochenende sollte so ein Anlauf werden für die kommende Woche. Da habe ich nämlich tatsächlich mal die Bremse gezogen und gesagt: Halt, stopp, ich kann nicht mehr und die Corona-Kindkrank-Tage genommen. Was für viele vielleicht gar kein Thema ist, mich aber ganz ehrlich gestanden schon Überwindung gekostet hat. Weil in meinem Umfeld alle ja auch alles hinbekommen. Nur ich kann eben nicht mehr. Jedenfalls zeichnet sich gerade ab: Hahaha, mindestens eins der Kinder ist leider auch echt krank.
Samstag, 08. Mai 2021
Wir haben Pläne. Es steht endlich mal wieder ein Bibliotheksbesuch auf dem Plan. Vorher fahren wir zum wöchentlichen Coronatest, nicht, weil man den für die Bibliothek brauchen würde (braucht man nicht), sondern um auf der halbwegs sicheren Seite zu sein. Ich bin immer wieder überrascht, welche neuen Testmöglichkeiten es so gibt. Diesmal habe ich die dritte Art von Stäbchen/Nasebohrentest ausprobiert. Wirklich schön finde ich ehrlich gesagt keine Variante. Aber hey, gleichzeitig bin ich froh, dass es diese Möglichkeit überhaupt gibt.
Und dann stehen wir vor der Bibliothek. Die neue Öffnungszeiten hat. Nun ja. Lustigerweise scheinen das viele andere auch nicht zu wissen und deswegen ist die halbe Stunde, die wir da alle gemeinsam warten, dann doch recht schnell vorbei, mit Austausch und Sonne genießen und sich gemeinsam daran freuen, dass es soviele Menschen sind, die an einem Samstag darauf warten, in die Bibliothek gehen zu dürfen. Ist ja auch ein gutes Zeichen, oder?
Und ja, ich laufe natürlich bei meinen Büchern vorbei. Eins ist gerade ausgeliehen, das andere über die Wackelzahnpubertät steht im Regal und vielleicht ist das ganz furchtbar komisch für euch, aber mich freut das auch nach einem Jahr noch, die Bücher in der Bibliothek stehen zu sehen.
Wieder zuhause schwächelt ein Kind doch sehr. Weil wir den Kindern aber die Testsituation in den Teststationen ersparen wollen, hatte ich Spucktests für sie gekauft. Keine Ahnung wie gut die wirklich sind. Ich muss gestehen: Mich bringt das an meine Ekelgrenzen. Jeder Mensch hat andere, aber beim Video zum Test, da muss ich kurz würgen. Und beschließe, dass das zukünftig die Domäne des Mannes wird. Ich kann dafür andere Sachen super, Spucke irgendwo aufsaugen und reinmixen, das ist nicht ganz meine Welt.
Die Kinder haben in der Bibliothek natürlich auch jede Menge Bücher ausgeliehen. Und ich kann verstehen, warum sie sie ausgesucht haben. Nettes Cover, tolle Tiere. Aber ich ärgere mich über beide Bücher aus unterschiedlichen Gründen. Die kleine Eule ist ja inzwischen ein fester Begriff und ein Fixpunkt am Kinderbuchhimmel. Klar, dass man als Verlag da auch alles gibt. Mir ist das klar, mir ist auch klar, dass niemand versucht mit Absicht eher nicht so tolle Bücher rauszubringen. Aber hm, „Die kleine Eule fliegt zu den Sternen„* wirkt halt auch eher wie eine Geschichte, die jetzt mal gemacht werden muss. Passt ja auch, Eulen und Sternen und so. Aber dass der Spatz der Eule mit einer Anweisung fliegen beibringt, die Eule bis zu den Sternen fliegen kann und irgendwie alles an der Geschichte wirkt eher wie: Los, wir brauchen ein neues Buch, es läuft gerade so gut. Und über die Reim dich oder ich fress dich- Reime will ich da gleich gar nicht reden. Schade.
Das zweite Buch „Der Baby Waschbär braucht keine Windel mehr„* ärgert mich dagegen wirklich. Ich finde die Thematik windelfrei werden super, halte von Töpfchentraining gar nichts und finde diese ganze Story so doof, dass mir dazu wenig einfällt. Klar, auch das ist für den Verlag und die Autorin, die auch die kleine Hummel Bommel erfunden hat, natürlich ein Geschäft. Mir ist auch klar, man greift lieber bei Autor*innen zu, die man irgendwie schon (in einem anderen Kontext) kennt. Ich habe neulich ein Interview mit Britta Sabbag gehört, in der sie von all ihren Ideen erzählt hat, und den Verkaufszahlen ihrer Bücher. Und nun, wo ich mal so eins in Händen halte, denke ich mir: Schade, dass so eine große Reichweite nicht für bessere Bücher genutzt wird.
Denn der Waschbär geht (zufällig) mit sanftem Druck von allen in der Umgebung gleichzeitig aufs Töpfchen und bleibt da sitzen, bis endlich was in der Schüssel ist. Und sofort braucht er auch für die Nacht keine Windel mehr. Nicht gerade realistisch und diese gemeinsame Klo-Nummer sollte ja eigentlich auch überwunden sein. Jedenfalls mein Tipp, weder ein Namen noch niedliche Illustrationen machen ein gutes Buch aus. Vielleicht sollte ich mal im Podcast über schlechte Kinderbücher sprechen. Ist natürlich auch eine individuelle Sache, aber puh, diese zwei Bücher haben mir dann doch schlechte Laune gemacht.
Und auch bei diesem Buch springt der Funke nicht wirklich über. „Jeder Anfang mit dir„* kam hier als Rezensionsexemplar an, ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung wieso. Angefragt habe ich es nicht. Aber weil ich vor dem Einschlafen zur Zeit den Kopf immer so voll habe, dachte ich: Naaaa gut, mal was Seichtes ist sicher nicht verkehrt. Und maaaaa, es nervt mich sehr. Es geht um Gehirnverpflanzung und was von uns wirklich wichtig ist und ich vermute, irgendwo ist auch noch ne Liebesgeschichte dabei. Es ist nicht meine Welt und ich gebe jetzt auf. Deswegen: Wenn jemand trotz meiner eher nicht so enthusiastischen Rezension sagt: Ich will das aber lesen, schreibt mir, kommentiert hier. Ich schicke es gern weiter.
Das Buch hier ist aber eine echte Entdeckung. „Die Happiness Lüge„*, auch ein Rezensionsexemplar, verschlinge ich gerade. Weil es super geschrieben ist und ich gleichzeitig mehrere AHA- Erlebnisse habe (Wieso denke ich bei AHA inzwischen eigentlich eher an Corona-Abstandsregeln, als an den Ausruf wenn man was erkannt hat?). Jedenfalls, wenn ihr auch nicht immer happy seid und euch fragt, warum das vielleicht so ist, dann schaut euch das Buch doch mal an. Ich bin noch im ersten Drittel, erwarte jetzt aber nicht, dass das Buch in kurzer Zeit total nachlässt. Aber, ich habe überlegt, wäre es für euch vielleicht spannend, so Lesereisen zu begleiten? Denn oft tauchen die Bücher ja nicht mehr auf, wenn ich sie gelesen habe. Wäre ein Fazit für euch aber spannend?
Sonntag, 09. Mai 2021
Die Nacht war bescheiden. Einem Kind ging es richtig schlecht, eins weigerte sich zu schlafen und das dritte trampelte immer auf dem Bett herum. Ich stehe also gerädert auf. Die Kinder sind kurz aufgeregt, immerhin ist ja Muttertag. Ich bin tatsächlich schwer begeistert, dass die Siebenjährige innerhalb von anderthalb Stunden ein dreistrophiges Gedicht auswendig gelernt hat. Wenn wir ehrlich sind: Ich brauche den Muttertag nicht, wenn er keine politische Relevanz hat. Natürlich ist es für die Kinder schön, und ja, ich freue mich auch über die kleinen Bastelleien und Zettel. Aber wichtiger wäre mir, dass mehr für Mütter, für Familien getan wird. Mehr Mütterkuren, mehr Unterstützung, mehr Hinsehen, wie es Familien jetzt und immer geht.
Ich habe trotzdem ein paar Nettigkeiten für Freundinnen vorbereitet, einfach, weil ich den Frauen in meinem Umfeld auch gern eine Freude mache. Und ja, da ist viel Weleda dabei, aber wenn es das ist, was meine Freundinnen sich wünschen, dann ist es das, was sie auch bekommen. Ich persönlich bin jetzt schon gespannt, was die eine sagen wird, die diese Lollis so gern mag und nie weiß, wo sie die kaufen kann.
Die Kinder sind durch, sie schniefen vor sich hin, jammern und wollen kuscheln. Also spielen wir kleine Spiele. Dieses Fußballspiel, was mein Sohn vor wenigen Tagen zum 5. Geburtstag bekommen hat, macht tatsächlich sehr viel mehr Spaß als erwartet. Sowas freut mich ja.
Nach Ruhe gehen wir dann doch noch spazieren. Das Wetter ist einfach zu großartig. Wir gehen wie immer in den Wald, ich habe Nervennahrung für alle dabei, die mir meine Freundin Susanne vor Kurzem geschickt hat. Und es sind immer wieder solche vermeintlichen Kleinigkeiten, die mich in all dem Chaos durchhalten lassen. Das Wissen, jemand denkt an einen. Und auch wenn ich mich manchmal schlecht fühle, weil ich in dieser steten Hast aus Erwerbsarbeit und Carearbeit manchmal den Blick aufs Wesentliche verliere, so kleine Gesten bringen bei mir ganz viel wieder in Balance. Und bei euch?
Die Kinder bauen sich ein Käferhotel. Ich dachte, es sei ein Lagerfeuer, aber es soll wohl ein Hotel sein. Nun ja. Wir bleiben nicht wirklich lange im Wald, irgendwie sind alle schlapp und ich ahne: Die kommende Woche wird ganz anders als gedacht. Und wieder heißt es: Flexibel bleiben. Oh, gerade nervt es mich so so sehr.
Ach, und hier noch meine Ausbeute aus der Bibliothek. Etwas unrealistisch, das alles, neben meinem Lesepensum für die Arbeit in vier Wochen zu schaffen. Die drei Bücher darf man nämlich nur für vier Wochen ausleihen, sie lassen sich nicht verlängern.
„Brüste und Eier„* ist ja wohl mal ein Supertitel fürs Buch und wenn Haruki Murakami sagt, es habe ihm den Atem geraubt, dann kann ich das nicht im Regal stehen lassen.
„Mission Erde„* von Robert Marc Lehmann will ich einfach lesen, weil ich dem schon so lange auf Instagram folge und weil er für die Kinder immer der „Petermännchen“-Mann ist. Er hat mal in einer Radiosendung erzählt, dass er auf diesen Fisch getreten ist (?) und fast gestorben ist. Die Kinder sind nachhaltig beeindruckt.
Und „Der erste letzte Tag„* von Sebastian Fitzek habe ich ehrlich gesagt nur mitgenommen, weil ich noch nie was von ihm gelesen habe. Seine Krimis interessieren mich nicht, ich mag Krimis, aber ich mag so grauenvollen Kram dann eher nicht. Das hier ist ja kein Krimi, aber schauen wir mal, wie weit ich komme.
Also, hier noch mal die Erinnerung: Wer das Buch haben möchte, meldet euch. Bei mehreren Menschen entscheidet das Los.
Gewinnspiel auf Runzelfüßchen
Und hier wie immer die Teilnahmebedingungen.
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Teilnahmeschluss ist der 16. Mai. 2021 um 23:59 Uhr.
Disclaimer: Bei einigen der Links handelt es sich um Affliate-Links. Ich habe sie mit einem * gekennzeichnet. Wenn ihr etwas über diesen Link bestellt, bekomme ich eine kleine Provision, für euch wird das Produkt nicht teurer. Alternativ bekommt ihr alle Bücher aber auch im stationären Buchhandel, der Unterstützung nach diesem Jahr bitter nötig hat.
Liebe Andrea, ich würde mich sehr über das Buch freuen und übernehme selbstverständlich das Porto, wenn du es mir schickst.
Einen guten Wochenstart und viele Grüße, Kathi
Einen schönen Muttertag dir noch, ich hüpfe für Marc levy in den Lostopf