Von der Langsamkeit – Das Wochenende in Bildern
Der Urlaub ist vorbei, die Ferien zuende, am Montag geht der Alltag wieder los. Also für alle, außer mich. Denn ich bin krank und hoffe, dass es mir Schritt für Schritt besser gehen wird. Der Urlaub am Meer brachte leider nicht die gewünschte Wirkung, auch wenn ich sehr berührt war, wie viele von euch mir gute Besserung und ordentlich Wind zum Wegpusten der Schmerzen gewünscht haben. Danke dafür, von Herzen.
Samstag, 23. April 2022
Tja, also was soll ich sagen. Es ist eigentlich nicht so, dass ich noch Bücher über Migräne lesen müsste. Es gibt da ja leider wenig Neues zu entdecken. Aber in der Not und bei dauernden Kopfschmerzen ist das so eine Sache… Ich bin überrascht, dass es inzwischen einige Ratgeber dazu auf dem Markt gibt, ich habe die drei hier („Der Migräne Kompass„*, Der Migräne Therapiekompass„* und „Der Schmerz ist die Krankheit“) aus der Bibliothek ausgeliehen und sie sind sich natürlich alle ein bisschen ähnlich. Obwohl ich „Der Schmerz ist die Krankheit„* jetzt nicht wirklich passend fand. Und wenn ihr zwischen den anderen beiden steht, dann empfehle ich den Migräne Kompass, weil es mir in die Tiefe gehender erschien. Was mir so sehr fehlt (und worüber ich immer mal wieder nachdenke, es einfach selbst zu schreiben) ist ein Buch über Migräne und Elternschaft.
Weil mir das bei all den Tipps zu Entspannungstechniken und Essgewohnheiten und Prophylaxe einfach IMMER zu kurz kommt. Wie und vor allem wann soll ich denn für ein möglichst gleichmäßiges Leben sorgen, wenn ich drei Kinder habe? Was gewinnt: Die Migräne oder meine Kinder, wenn beides zusammentrifft? Und wird das jemals wieder besser? Das sind Fragen, die schwer zu beantworten sind und deswegen in den Ratgebern genauso wenig erwähnt werden, wie die, wie verletztend es ist, immer wieder zu hören, das sei alles nicht so schlimm.
Neulich schrieb ich über die Kolumnen von Thilo Mischke und tada, die Bibliothek hatte sein Buch „Alles muss raus„* und ich habs natürlich ausgeliehen (und muss es heute zurückgeben). Ich mochte das Buch sehr, weil es wirklich lange nachhallt. Manche Schilderungen sind drastisch, Mischke berichtet oft aus Kriegsgebieten und natürlich geht es um Buch genau darum. Und um die Fragen, die sich daraus ergeben. Seine Überlegungen und Betrachtungen über romantische Liebe, die in vielen Teilen der Welt überhaupt kein Thema ist, werden mich noch nachhaltig begleiten.
Wir sind nur kurz in der Bibliothek, es strengt mich zu sehr an, was mich wütend und traurig und irgendwie auch hoffnungslos macht. Damit es am heimischen Tisch mal Abwechslung gibt, habe ich drei Kochbücher ausgeliehen. Obwohl, eins ist eher als Impulsgeber für Snacks für die Schule, da sind wir Eltern furchtbar unkreativ, haben aber gehört, was andere so in die Brotdose packen. Und ein bisschen was verbessern lässt sich ja vielleicht schon. Wenn „Müsliriegel & Energyballs„* irgendwas taugt, sag ich noch mal Bescheid.
Das „One Pot Pasta„* Buch hat vor allem Fisch- und Fleischrezepte, aber ein paar vegetarische Ideen, von denen mein Mann am Abend gleich eine ausprobiert.
Den Comic von „Bibi & Miyu„* hat meine Tochter sich ausgeliehen. Die ist ja nicht nur ein extrem großer Comicfan sondern mag auch Bibi sehr gern. Dass es von der kleinen Hexe nun auch schon zwei Teile eines Mangas gibt, findet sie super. Ich hab sie auch gelesen und muss sagen: Für Achtjährige ist das noch nicht wirklich was, aber mein Kind fragt einfach nach bzw. überliest einige Sachen auch einfach. Tatsächlich wartet sie jetzt schon auf Band drei, der aber erst im November erscheint. Hoffentlich bestellt die Bibliothek dann auch ein Exemplar.
Und das ist besagte One Pot Pasta. Viele frische Kräuter, ein bisschen Schmand und dazu ein Ei (ich hab das Ei dann nicht gegessen, für mich passte das nicht so gut). Mochten tatsächlich auch die Kinder, bei denen neue Gerichte ja nicht immer gut ankommen.
Kurz nach den Kindern war dann auch ich im Bett.
Sonntag, 24. April 2022
Es klingelte kurz vor 10:00 Uhr und ja, wir waren alle noch im Schlafanzug… Eine Freundin brachte Osterüberraschungen vorbei, die Kinder wollten die leckeren Schokoladen direkt mal in ihre Osterkörbchen legen. Aber ich habs mal verhindert, denn ehrlich gesagt hält sich Süßes bei den Kindern ewig, weil sie einfach vergessen, dass es da ist. Und ok, auch, weil ich „Tony`s Chocolonely„* selbst schon auch extrem lecker finde und wir das ja alle sehr gut teilen können.
Genauso gemütlich wie wir in den Tag gestartet sind, geht es auch weiter. Erstmal an den Rätseln aus der Zeitung knobeln. Beruhigt die Nerven und ist so das Niveau, was ich gerade ganz gut schaffe.
Dann wollen wir in die Natur, aber nicht immer in den Wald, in den wir so oft gehen. Die Kinder wollen ins Moor. Zum Glück hat Berlin auch das zu bieten und so machen wir einen schönen Spaziergang, bei dem ich mich allerdings zu sehr verausgabe. Zum Glück gibt es überall Bänke, so dass wir immer mal Pause machen können.
Und tada, ich hab natürlich die neue Schokolade mitgenommen. Zum Teilen und für die Stimmung und überhaupt. Sie tut gut.
Später finden wir noch einen Spielplatz und während wir Eltern ausruhen, spielen die Kinder, bis sie kommen um zu erklären, dass da ein Kind sei, was sie ärgern und beleidigen würde. Tatsächlich nervt mich sowas immer, also Beleidigungen aller Art. Meine Kinder sprechen beim Verlassen des Spielplatzes das Kind und die Erwachsene, die daneben sitzt noch mal an. Es stellt sich raus, dass diese Person nicht das Elternteil des Kindes ist, denn dieses sagt: „Ich lebe im Kinderheim“. Und ja, das hat mich getroffen. Nicht, weil ich nicht wüsste, dass viele Kinder aus ganz unterschiedlichen Gründen in Kinderheimen leben, sondern weil ich auch dachte: Ah, ok, leider klar, woher diese Beleidigungen kommen. Was ein totales Klischee ist! Und das so aufzuschreiben macht es eigentlich nur schlimmer. Aber es ist ein Thema, über das wir eigentlich mehr reden sollten, gegen Vorurteile und Klischees angehen.
Die Kinder hatten dann jedenfalls viele Fragen zum Thema Kinderheim und ich dachte: Da weiß ich eigentlich auch nicht soviel drüber. Und ihr?
Auch ein Thema, über das viel mehr gesprochen werden sollte: Gleichberechtigung. Und das Fehlen davon. Deswegen habe ich drei dieser Bücher zur Rezension bestellt.
„Die Kümmerfalle“* von Susanne Garsoffky und Britta Sembach ist quasi der Nachfolger zur „Alles ist möglich Lüge„*, die sie 2014 veröffentlicht haben. Damals hatte ich tatsächlich noch das Gefühl, dass für mich alles möglich ist. Vermutlich ist das bei vielen Eltern am Anfang so, aber umso mehr Kinder, umso mehr Arbeit, umso mehr Verantwortung, umso klarer wird eben auch: Es geht so nicht. Im neuen Buch das gerade erschienen ist, geht es um genau diese Erkenntnis: Wer sich um die Kinder kümmert,der ist von der Politik verlassen. Die Renten von Frauen sind signifikant niedriger, bei Scheidungen greift das Unterhaltsrecht nicht mehr, wer im Beruf kürzer tritt um die Kinder zu versorgen, die verpasst den Anschluss. Und das hat nicht nur private sondern vor allem politische Gründe.
Sabine Rennefanz` Kolumnen in der Berliner Zeitung haben ich ebenfalls immer sehr gern gelesen, inzwischen schreibt sie für für den Tagesspiegel. Und ein Buch über das, was wir alle die letzten Jahre erlebt haben und uns auch jenseits von Pandemie beschäftigt: Wer setzt sich in einer Krise durch und wer bleibt zurück? Die Antwort werden die meisten von euch kennen, weil ihr sie selbst erlebt habt. Und auch wenn ich gerne glauben will: Bei mir war das anders, ich tausche mich mit meinem Mann doch aus, wir machen das alles gleichberechtigt – natürlich gibt es Momente bei denen ich denke: Ach krass, wie anders es bei ihm läuft. Schon allein die Tatsache, dass bei allen Interviews die ich führe irgendwann Kinder im Hintergrund kreischen, während es in seinen Calls immer leise ist, ist ein sehr kleines aber für mich bezeichnendes Detail. „Frauen und Kinder zuletzt„* macht beim Lesen eher keine gute Laune, aber es ist wichtig, dass wir nicht aufhören, darüber zu sprechen.
Und weil ich immer der Meinung bin es muss mit- statt übereinander geredet werden, will ich euch als Buchtipp „Väter können das auch!“ von Fabian Soethof nicht vorenthalten. Spannend, dass der Mann auf dem Cover abgebildet ist, die Frauen aber nicht, aber hey, das war vermutlich auch nicht unbedingt seine Entscheidung. Es ist hoffentlich ein Buch von dem ich hoffe, dass es Väter lesen und beginnen nachzudenken, umzudenken und aktiv zu werden. Denn es bringt wenig, wenn immer nur Frauen solche Ratgeber lesen, es geht ja darum, alle ins Boot zu holen. Deswegen: Schenkt das Buch werdenen Vätern, damit möglichst schon bevor das Kind auf der Welt ist die Weichen fürs gleichberechtigte Familienleben gestellt werden können.
Das vierte Buch hat tatsächlich nichts mit Vereinbarkeit zu tun, ist aber natürlich trotzdem ein guter Aufhänger bei dem Thema. Denn Dr. Sophie Mort will nicht weniger als die „Anleitung für dein Leben„* geben. Es geht darum sich selbst besser zu verstehen um glücklicher zu werden. Das Buch ist beeindruckend dick und spart im Prinzip keinen Teil des Lebens aus, vom eigenen Groß werden über verschiedene Beziehungen bis hin zu (Selbst)Akzeptanz. Die Frage danach, wie man selbst eigenlich leben will, berührt das Thema Gleichberechtigung dann ja irgendwie doch. Und die wirklich gute Nachricht: Genau dieses Buch könnt ihr gewinnen.
Gewinnspiel auf Runzelfüßchen
Wie schon geschrieben, die „Anleitung für dein Leben“ könnt ihr gewinnen. Ich verlose das Buch, weil ich es aus Versehen doppelt erhalten habe, an eine*n von euch. Ihr müsst dazu keine Frage beantworten, ich freue mich über nette Worte, aber es zählt auch ein einfaches: Bin dabei.
Und hier wie immer die Teilnahmebedingungen.
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Teilnehmen könnt ihr auch per Mail, dann bitte an: gewinnspiel at runzelfuesschen punkt de
Dann gebt im Betreff bitte „Leben“ an, sonst kann ich die Mail nicht zuordnen.
Wer seine Mailadresse zur möglichen Gewinnbenachrichtigung nicht angeben möchte kann alternativ auch gern eine Mail an gewinnspiel at runzelfuesschen punkt de schicken.
Hinweis: Die Gewinner müssen mindestens 18 Jahre alt sein und werden unter allen Einsendern von Kommentaren und Mails ermittelt. Ihr müsst eine Adresse in Deutschland vorweisen können, an die ich den Gewinn verschicken kann. Da ich selbst das Porto trage, kann ich leider nicht ins Ausland versenden.
Hinterlasst bitte einen Namen und eure Mailadresse. Ich werde den Gewinner per Mail benachrichtigen. Ihr müsst innerhalb von drei Tagen eure Postadresse mitteilen, sonst verfällt der Gewinnanspruch und ich lose erneut aus. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung des Gewinns. Alle Angaben sind ohne Gewähr.
Teilnahmeschluss ist der 1. Mai 2022 um 23:59 Uhr.
Viel Glück!
Disclaimer: Bei einigen der Links handelt es sich um Affliate-Links. Ich habe sie mit einem * gekennzeichnet. Wenn ihr etwas über diesen Link bestellt, bekomme ich eine kleine Provision, für euch wird das Produkt nicht teurer. Alternativ bekommt ihr alle Bücher aber auch im stationären Buchhandel, der Unterstützung nach diesem Jahr bitter nötig hat.
Hallo, ich würde mich sehr über das Buch freuen. Etwas mehr Glück im Leben kann ich zur Zeit gut gebrauchen. Ganz liebe Grüße Janina
Wow, ein toller Gewinn. Der käme genau zur richtigen Zeit.
Danke für die Verlosung und viele Grüße
Andrea
Moin,
alles was du dir Gutes tust, nutzt auch den Kindern. Du gibst deine Verhaltensweisen als Prägung den Kindern mit, auch ggf. das sich nicht um so starke eigene Schmerzen zu kümmern. Gleichsam macht es einen unheimlichen Unterschied, ob du ihnen begegnest mit einer inneren Freude auf sie, oder eigentlich im Grunde weg willst. Ich halte die Frage „Wer gewinnt: Kinder oder Migräne?“ für falsch gestellt. Es nutzt ihnen, wenn du deine Aufmerksamkeit und Kraft ihnen schenkst. Und es nutzt ihnen, wenn du sie dir schenkst. Win-Win ist aus meiner Sicht eine gute Sache.
(Bei uns gewinnt im übrigen nie die Abwechslung in der Brotbox. Da gibt es jeden Tag das gleiche drin, außer es bittet mal wer um was anderes, aber das passiert fast nie.)
Liebe Grüße
Anne
Oh, so ein tolles Buch. Über den Gewinn würde ich mich riesig freuen.
Viele Grüße
Andrea
Hier versuchen ich auch gerne mein Glück! Und Du hast mich hier auf die gute Idee gebracht, Mal in der Bib nach Kochbüchern zu suchen. Da bin ich echt nicht von selbst drauf gekommen. Ich bin auch ständig auf der Suche nach neuer Inspiration und kaufe neue Bücher um am Ende dann festzustellen, dass auch maximal 2 Rezepte darin tauglich sind!
LG Anni
Ich wünsche dir einen schönen ersten Mai und springe noch schnell in den Lostopf. Liebe Grüße
Tany