Thailand mit Kindern: Das kleine große Glück
Der Wind weht uns ins Gesicht, die Musik wabert angenehm um uns herum, die Lichter tanzen um uns. Mein Runzelfüßchen wippt im Takt der Musik und grinst mich an. Mein Sohn starrt paralysiert auf die Diskokugel an der Decke. Mein Mann hält meine Hand und ich denke: Genau jetzt, in diesem Moment, da zerspringt etwas in mir. Vor Glück. Wir vier in diesem verrückten Auto, den Wind in den Haaren, nach einem Tag voller Sonne und Lachen, Meer und Pool, Essen und Muschel suchen, wir vier hier in diesem Moment, das ist der Inbegriff von Familienglück, für mich.
Kleiner Glücksmoment
Es ist nur ein ganz winziger, an sich vielleicht nicht mal spektakulärer Moment, aber ich würde am liebsten die Welt an- und alles festhalten. Meine Kinder, meinen Mann, den Wind in unseren Haaren. Ich brauche keine Fotos davon, denn die besonderen Augenblicke lassen sich eh nie auf Fotos festhalten. Ich speichere das im Herzen ab. Allerdings ist diese Reise voll von solchen Momenten und ich bin für jeden einzelnen so unglaublich dankbar.
Alltagsstress als Familie
Als wir uns auf den Weg machten waren wir alle, ja auch die Kinder, gestresst. Vom Alltag in Berlin, wie das wohl jede Familie kennt. Auch wenn ich das so vor Ort gar nicht wahrnahm. Hier aber, in Thailand wo wir unsere Tage anders, freier, strukturieren, wo wir unendlich viel Zeit für die Kinder und uns haben, da merke ich: Wir haben das so gebraucht. Diese Reise ist das vielleicht größte Geschenk an uns selbst, dass wir uns jemals machen konnte.
Selbstständiges Kleinkind
Das Runzelfüßchen entdeckt hier ihren Selbstständigkeit. Sie will viele Dinge allein machen und entscheiden, bei denen sie sich zuhause immer hinter uns versteckte. Hier fragt sie mich kurz was „Wie heißt du“ auf englisch heißt und zieht dann in ihrer unnachahmlichen Mischung aus Deutsch und Englisch los, Freunde suchen. Ob Erwachsene oder Kinder, jeden den sie erblickt fragt sie aus. Weswegen wir in den kleinen Hotels inzwischen sehr viele Menschen kennen. Sie verabredet sich mit Kindern zum Spielen, „schwatzt“ mit Hotelangestellten (die dann auf Thai antworten). Wir lassen sie machen und merken, wie gut ihr unser Vertrauen tut. Denn plötzlich wird der Sonnenhut aufgezogen, sobald sie den Schatten verlässt. Sie bleibt weit weg vom Pool oder Meer, weil wir mehrfach betonten, dass sie da nicht allein hindarf.
Baby entwickelt sich im Urlaub
Herr Annika hat einen großen Entwicklungsschritt hinter sich und steht plötzlich für wenige Sekunden frei. Er schläft nach wie vor schlecht, aber er interessiert sich sehr für Essen (dazu in einem anderen Post bald mehr). Der kleine Mann will im Zweifelsfall zwar lieber zu mir, ist aber mit Papa sehr glücklich wenn ich nicht in der Nähe bin. Und überhaupt ist er sehr ausgeglichen, grinst und lacht und lässt sich von Fremden bespaßen. Etwas, dass seine Schwester übrigens nicht leiden kann – also, wenn Menschen das bei ihm machen.
Geschwisterliebe
Denn die Geschwisterbeziehung, die hat sich auf dieser Reise ebenfalls mächtig geändert. Vielleicht, weill Herr Annika nun „größer“ ist, mehr kann. Vielleicht aber auch, weil sie ohne Ablenkung mehr Zeit miteinander haben. Rund um die Uhr. Da wird die große Schwester eben wirklich zu selbiger und passt genau auf wer da was mit ihrem kleinen Bruder macht. Im Gegenzug lacht er über wirklich jeden Blödsinn den sie für ihn veranstaltet und sie herzen und küssen sich. Das ist wunderbar mitanzusehen und erfreut unser Herz.
Urlaub in den Alltag retten
Ich hoffe, dass wir alle möglichst viele dieser ganz kleinen Augenblicke in uns tragen, dass sie uns helfen werden den Alltag der ja auch irgendwann wieder anklopft zu meistern und uns dabei nicht zu verlieren. Sondern einander festzuhalten und uns frei zu fühlen, so, wie in dem verrückten Auto auf Ko Lanta.