Papa bloggt: Eine Woche als alleinerziehender Papa
Die Mutter vom Runzelfüßchen war alleine im Urlaub. Und ich war zu Hause mit meiner Tochter. Eigentlich sollte daran nichts besonderes sein, aber für uns war es das erste Mal, dass ich derjenige war, der nicht in den Urlaub fliegt oder eine Dienstreise macht.
Ehrlich gesagt hatte ich mich schon länger darauf gefreut, für einen absehbaren Zeitraum der „Alleinerziehende“ zu sein. Denn erstens hatte meine Frau ihren Urlaub wirklich verdient und dann freute ich mich, „exklusive“ Zeit mit meiner Tochter zu verbringen.
Man muss sein Kleinkind vorbereiten
Wenn ein Elternteil für mehrere Tage nicht zu Hause ist, sollte man seinem Kind das schon vorab erklären. Niemand mag Überraschungen, schon gar nicht ein Kleinkind. Schon Tage vorher war dem Runzelfüßchen klar, dass die Mama bald in Urlaub fährt. So weit ich das mitbekommen habe, „half“ sie auch beim Packen. Irgendwann war aber der Tag der Abreise gekommen.
Da meine Frau sehr früh zu Flughafen los musste, konnte das Runzelfüßchen sich auch nicht morgens verabschieden. Nachdem ich das Gepäck zum Taxi getragen hatte, ging ich wieder zurück zur meiner Tochter. Friedlich schliefen wir noch zwei Stunden. Als sie dann aufwachte, war klar, dass die Mama schon „im Urlaub“ ist.
Deine Frau fährt alleine weg? Ohne Kind?
Ich gönnte meiner Frau diesen Urlaub von ganzem Herzen, denn ich war auch schon mal alleine für ein Wochenende weggefahren. Irgendwann habe ich dann doch gegenüber Bekannten mal fallen gelassen, dass ich im Moment mit meiner Tochter alleine zu Hause bin. Daraufhin kam mehr als einmal die Frage, ob meine Frau tatsächlich alleine wegfährt. Und dann noch ohne Tochter und Mann? Ich antwortete einfach, warum meine Frau denn nicht alleine wegfahren sollte. Was soll man denn dazu sagen? Zumindest ich habe das Gefühl, dass es scheinbar „normaler“ ist, wenn der Vater mit seinem Kumpels wegfährt als das eine Mutter mal alleine Urlaub machen kann. Ich hatte das Gefühl, ich musste mich fast schon für sie rechtfertigen, obwohl es gar nichts zu rechtfertigen gab.
Hamsterrad
Das erste Wochenende alleine mit meiner Tochter war nicht wirklich schwierig. Wir machten eigentlich all die Dinge, die wir sonst auch machen. Auch der Mittagsschlaf, den ich fast nötiger hatte als meine Tochter, kam dabei nicht zu kurz. Aber als dann die nächste Woche anfing, merke ich schon das Arbeiten und Kinderbetreuung schlaucht. Zum Teil musste ich abends arbeiten, weil ich nachmittags nicht so lange wie sonst im Büro bleiben konnte. Ich musste ja noch meine Tochter vom Kindergarten abholen. Nachdem ich sie dann ins Bett gebracht hatte, arbeitete ich weiter auf dem Computer. Als ich dann fertig mit der Arbeit war (und dem Haushalt) und endlich Zeit für mich hatte, wurde das Runzelfüßchen unruhig und ich musste ihr Gesellschaft leisten, bis sie eingeschlafen war. Als ich dann an einem Abend nicht mal 45 Minuten am Stück etwas auf Netflix schauen konnte, wurde mir langsam klar, was es bedeutet, alleine mit Kind zu sein. So erklärte ich dem wachen und krankem Kind, dass der Papa nur noch Zähne putzen muss und dann auch schlafen geht. Was blieb mir denn auch anders übrig? Da war keine Frau, die für mich mal einspringen konnte.
Mit Video-Telefonie über Wasser halten
Das Runzelfüßchen hat natürlich sehr oft nach der Mama gefragt. „Wo ist Mama?“ war ein Satz, den ich 100mal beantworten musste. Aber Dank Videotelefonie konnten meine Frau und sie weiterhin Kontakt halten. Vielleicht waren es an manchen Tage auch nur 10 bis 15 Minuten, aber ich hatte das Gefühl, meine Tochter beruhigt es zu wissen, dass es der Mama gut geht und dass sie wieder kommt.
Eine Woche kann für ein Kleinkind trotzdem sehr lang sein und so freute sie sich ungemein, endlich wieder in ihre Mama in die Arme zu nehmen. Und ich freute mich, dass nicht mehr die ganze Verantwortung auf meinen Schultern alleine ruhte. Eine Woche alleine ist auch gut um zu sehen, wie viel Arbeit meine Frau mir auch abnimmt, wenn sie zu Hause ist.
Seid ihr auch schon alleine mit eurem Kind/euren Kinder alleine zu Hause geblieben? Wie ist das für euch?
Hallo Alex,
Dieses Glücksgefühl, wenn der Partner dann endlich, endlich wieder da ist, kenne ich nur zu gut.
Ich bin aktuell jede Woche von Dienstag bis Freitag mit unseren drei Kindern alleine, weil mein Mann leider außerhalb arbeitet und dort auch eine Wohnung hat.
Jedes Mal, wenn er da ist, freuen wir uns alle wie verrückt und genießen die gemeinsame Zeit umso mehr.
Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es für Alleinerziehende sein muss. Sie haben niemals einen Partner, der ihnen ihre Sorgen abnimmt und sie bei schwierigen Dingen unterstützt.
Ich glaube solange man immer weiß, dass der Partner irgendwann wiederkommt ist das für einen selbst und die Kinder alles halb so wild.
Viele Grüße
Mama Maus
Hallo Mama Maus,
im Moment kann ich mir nicht vorstellen, wie es ist mit mehr als einem Kind alleine zu sein. Aber hoffentlich wächst man mit seinen Aufgaben. Ich stelle mir das trotzdem sehr anstrengend für Dich vor. Hoffentlich ändert sich das bei euch wieder und ihr seid in der Woche wieder vollzählig.
Liebe Grüße,
Alex