Papa bloggt: Das Samstagsritual – Brötchen holen mit meiner Tochter
Scheinbar habe ich den Blog vom Runzelfüßchen gekapert, denn nach dem Wochenende in Bildern kommt schon der nächste Post von mir. Die Mutter vom Runzelfüßchen macht ihren wohlverdienten Urlaub und erholt sich hoffentlich sehr gut in der Ferne. Aber keine Angst, sie kommt demnächst wieder und ich werde wieder seltener schreiben.
Am Wochenende habe ich es ja beschrieben: das Runzelfüßchen und ich holen am Wochenende Brötchen. Und auch wenn wir mit dieser Tradition ins zweite Jahr gehen, es macht uns immernoch großen Spaß.
Das gute Frühstück muss zu uns kommen
Vielleicht klingt es ein wenig dekadent, frische Brötchen am Wochenende zu essen, aber der nächste Bäcker ist Berlin nie weit. Ich kenne natürlich auch Tiefkühl-Brötchen oder Fertigteig aus dem Kühlregal, der im Ofen zum Brötchen wird. Das ist ganz ok, aber kommt gegen die frischen Brötchen unseres Bäckers nicht an.
Ich weiß gar nicht, wann ich das erste Mal regelmäßig Brötchen holen wollte. Aber es hatte damit zu tun, dass „frühstücken“ gehen mit Baby einfach zu anstrengend war. In der Zeit vor dem Runzelfüßchen war das eine gängige Möglichkeit ins Wochenende zu starten. Und vielleicht ist aus einer Trotzreaktion bei mir entstanden: wenn ich schon nicht ins Café gehen kann, um zu frühstücken, dann will es wenigstens zu Hause nett haben.
Bitte mit Keks
Als ich noch sehr klein war und mit meiner Mutter einkaufen war, gab es beim Metzger immer eine Scheibe Wurst umsonst für mich. Aus Marketingsicht war das toll, vermutlich macht das mittlerweile niemand mehr im Einzelhandel. Aber unser Lieblingsbäcker hatte vor ein paar Monaten mal einen guten Tag und schenkte dem Runzelfüßchen einen Keks. Einfach so, ohne Grund. Ich hätte es längst schon vergessen, aber meine Tochter vergisst das nicht. Jeden Samstag stehen wir beim Bäcker und das Runzelfüßchen sagt zu mir: „Papa, kann ich Keks habe?“ Natürlich verkauft der Bäcker keine einzelnen Kekse und ich will das auch nicht befeuern, aber mich beschleicht manchmal das Gefühl, dass nur die Hoffnung auf den Keks, meine Tochter zum Bäckerbesuch motiviert.
Der Ramschladen mit den Katzen
Natürlich ist der Weg zum Bäcker nicht weit, aber er wäre natürlich nicht so spannend, wenn das Runzelfüßchen nicht noch ein paar Dinge entdecken könnte. Ein Geschäft hat es ihr besonders angetan: ein Ramschladen. Das klingt zwar ein wenig gemein, aber mir fällt kein besseres Wort ein. Neben Toilettendeckeln mit Farbmotiven wie Katzenbabys, Hundewelpen und Bikini-Schönheiten stehen japanische „Winke“-Katzen. Am meisten freut sich meine Tochter über die Winke-Katzen. Sprachlich machten die Maneki-neko (wie sie richtig heißen) jede Entwicklung des Runzelfüßchens mit: aus Tate wurde Atze, Miezeatze und jetzt Miezekatze. Sie sagt ihnen auch jetzt noch nach über Dutzenden Besuchen „hallo“. Wahrscheinlich kauft niemand diese Winkekatzen, aber zumindest das Runzelfüßchen mag sie und wäre echt traurig, wenn sie beim Brötchenholen keine Katzen mehr sehen würde.
Tauben jagen
Meine Tochter, ihre Mutter und ich haben ein besonderes Verhältnis zu Tauben (ob wir über diese Geschichte je hier schreiben werden?). Meistens auf dem Rückweg hat meine Tochter vergessen, dass sie eigentlich ja frühstücken will. Denn wenn wir schon draußen sind, können wir ja auch noch zum Spielplatz gehen. Da der Spielplatz als Option von mir nicht forciert wird, müssen die Tauben dran glauben. Die werden dann gejagt. Dabei ist meine Tochter keine wirkliche Bedrohung, aber es macht ihr sehr viel Spaß.
Wenn wir dann irgendwann zu Hause sind, frühstücken wir gemeinsam und das Runzelfüßchen berichtet über ihre Erlebnisse mit mir. Natürlich könnten wir auch zu Brot oder Aufback-Brötchen greifen, aber es geht beim Brötchenholen mittlerweile gar mich so sehr um die Brötchen selbst.
Wie startet ihr am Wochenende in den Tag? Holt ihr auch Brötchen beim Bäcker?