Mama macht allein Urlaub in Marrakesch
„Mama, du warst doch schon mal in Marrakesch, was war denn besonders toll?“
„Oh Andrea, ich weiß nicht. Willst du wirklich schwanger allein in diese Stadt? Ich fand es damals ganz furchtbar stressig dort!“
„Ach Mama, wenn es mir nicht gefällt, dann mache ich es mir einfach mit einem Buch auf der Dachterasse gemütlich.“
Schwanger allein nach Marrakesch – eine gute Idee?
Dieses Gespräch ereignete sich zwei Tage, bevor ich den Flieger nach Marrakesch bestieg. Sieben Tage ganz allein standen mir bevor. Möglich gemacht wurde das von Nosade, einem Reiseanbieter von Yoga- und Individualreisen für Marokko. Sie haben mich eingeladen mir einen Yogaurlaub mal aus der Nähe anzuschauen. Wie genau das war erzähle ich euch nächste Woche, diese Woche soll es erstmal darum gehen wie es für mich überhaupt war, diese Zeit ohne Mann und Kind.
Keine Zeit fürs Baby im Bauch – daher Urlaub allein
Ich muss gestehen. in dieser zweiten Schwangerschaft habe ich kaum Zeit mich wirklich auf das Baby zu besinnen. Irgendwie sind das Runzelfüßchen und ihre Bedürfnisse zu sehr im Mittelpunkt um wirklich zur Ruhe zu kommen. Meist schaffe ich es nur morgens kurz im Bett und abends auf dem Sofa überhaupt die Kindsbewegungen nachzuspüren und mich eben auch auf den Gedanken bald Zweifachmama zu sein einzulassen.
Allein fliegen nach Marrakesch
Dank Nosade erhielt ich nun diese Chance. Und glaubt mir, ich war und bin unheimlich dankbar dafür. Am Morgen des Hinfluges musste ich sehr früh aufstehen, das Runzelfüßchen und mein Mann schliefen noch tief und fest und ich packte die letzten Siebensachen in den Koffer, warf dem Kind noch einen letzten Blick zu und weckte den Mann. Denn hey, der Koffer war schwer und schwanger soll man ja nicht soviel tragen. Er half mir brav und wenige Minuten später war ich im Taxi (ja, ich war bequem) auf dem Weg zum Flughafen. Ich habe ja schlimme Flugangst, weswegen ich keine Zeit hatte über Vermissen oder Marrakesch nachzudenken. Irgendwann war ich da, müde und ausgelaugt. Aber ich muss sagen, all das verflog, als ich die ersten Sonnenstrahlen auf meiner Haut spürte. Bei Schnee und Kälte in Berlin gestartet, fand ich mich wenige Stunden stpäter bei Sonnenschein und 26 Grad wieder. Für mich der Himmel auf Erden. Und nein, ich hatte noch immer keinen Gedanken ans Vermissen von Mann und Kind.
Kontakt zu Mann und Kind – aber kein Vermissen
In der ganzen Woche videotelefonierte ich jeden Tag mit meinem Mann und dem runzelfüßchen, meist eine halbe Stunde, denn dann hatte das Kind keine Geduld mehr. Und jeden Tag rief sie „Mama, machst du Urlaub? Macht Spaß?“ Ich sah, wie sehr sie sich für mich freute und mich kaum vermisste. Das bestätigte auch der Mann. Die Beiden zeigten mir die ganze Woche über, dass es eine der besten Ideen war nach Marrakesch zu fliegen, meine Seele baumeln zu lassen und es mir rundherum gut gehen zu lassen. Ich liebe meinen Mann, das sage ich hier mal in aller Deutlichkeit, auch dafür, dass er mir diesen Trip ermöglicht hat. Denn klar ist, ohne einen Partner, der alle anfallenden Aufgaben übernimmt geht es nicht. So aber konnte ich genau das tun was ich wollte. Mich auf das zweite Kind vorbereiten, Zeit für mich haben, zweimal am Tag Yoga machen und einfach mal ganz viel Zeit allein verbringen. Auf kein Kleinkind achten zu müssen ist als Schwangere auch mal eine Erleichterung, so sehr ich mein Runzelfüßchen liebe.
Diese Woche hat mir gezeigt, dass es ganz wunderbar ist Mutter zu sein. Aber ab und zu ist solch eine kleine Auszeit genau das, was ich brauche. Weil ich eben auch einfach ich bin. Nicht nur Mutter, nicht nur Ehefrau sondern einfach Mensch. Mit eigenen Bedürfnissen. Die nun, in Marrakesch wieder ganz anders zum Leben erweckt wurden. Ich freue mich auf meine Familie, aber ich weiß, dass diese Auszeit nicht die Letzte gewesen sein wird.
Am nächsten Mittwoch berichte ich euch was ich so alles in Marrakesch erlebt habe. Habt ihr einen Wunsch, worauf ich dabei besonders eingehen soll?
ich finde es ja irgendwie cool, dass du das gemacht hast. Es hört sich zumindest bisher richtig gut an. Bin dann mal gespannt, was du zu der eigentlichen Reise berichtest.