Papa bloggt: Das Kleinkind-Chaos

Es gibt einen wunderschönen Fernseh-Sketch. Wobei – sagt man überhaupt noch Sketch? In einer Folge „Knallerfrauen“ spielt Martina Hill eine Mutter, die zu Hause im Wohnzimmer mit ihrem Kleinkind sitzt. Die Wohnung ist super aufgeräumt, das Kind spielt ruhig vor sich hin, als plötzlich der „Papa“ mit dem Auto in die Garageneinfahrt einfährt. Mit einem „Oh Papa kommt“ wird in 30 Sekunden das Wohnzimmer ins Chaos versetzt, die eigene Frisur verwuschelt und das Kind ordentlich mit Essen verschmiert. Als der Mann reinkommt, sagt die Mutter leidend: „Frag nicht wie mein Tag heute war“. Zum Ausgleich darf die Frau in die Badewanne und der Mann kümmert sich um das Kind.
Manchmal wünsche ich mir, das Leben mit Kleinkind wäre wirklich so wie in diesem Sketch. Das Chaos in der Wohnung ist einfach selbst gemacht. Und man müsste einfach nur damit aufhören, die eigene Behausung zu verwüsten. 

Wie sieht es denn hier wieder aus?

Oft komme ich als Letzter abends nach Hause und das Runzelfüßchen ist mit ihrer Mutter schon da. Aber manchmal bin ich mit meiner Tochter schon daheim und meine Frau kommt zum Abendessen. Oft ist der Gedanke bei uns beiden: „Wie sieht es denn hier schon wieder aus?“ Natürlich ist das unfair und wir lachen oft darüber, aber eigentlich kann man sich nicht vorstellen, wie viel Unordnung ein Kleinkind in kürzester Zeit anrichten kann.

Das Chaos beginnt

Der Tag fängt meist mit einer ordentlichen Wohnung an. Während ich das Frühstück fertig mache, räumt das Runzelfüßchen erst mal ein paar Kuscheltiere aus ihrer Spielzeugkiste. Sie sucht natürlich ihren Hund, die Ente, die Nachziehente oder irgendwas anderes, was sich nicht in der Kiste befindet. Wenn ich dann mit dem Frühstück und meinem Kaffee wiederkomme, ist die komplette Kiste über den Boden verteilt. Das besagte Tier ist natürlich nicht dabei. Wir könnten jetzt die Kiste aufräumen oder lieber frühstücken, denn das Runzelfüßchen soll ja auch pünktlich in den Kindergarten. Also bleibt die Kiste erst mal leer und der Anfang ist gemacht.

Mehr Chaos erzeugt mehr Chaos

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass Vandalismus noch mehr Vandalismus anzieht. Deshalb sollten Hausbesitzer auch relativ schnell die „Tags“ (oder für die Laien Graffiti) an der Hauswand entfernen. Erst ist es nur ein wenig Gekritzel und zwei Woche später sieht das Haus aus, als hätte es jemand besetzt. So ähnlich verhält sich das auch mit einem Kleinkind in der Wohnung. Nachdem meine Tochter aus dem Kindergarten zurück kommt, wartet die Kiste mit ausgebreitetem Inhalt auf ihre Rückkehr. In den fünf Minuten, die ich vielleicht in der Küche verbringe, ein wenig Apfel klein zu schneiden, hat das Runzelfüßchen entschieden, mit ihrem Laufrad durch den Stapel Kuscheltiere zu fahren. Die machen ihr aber keinen Platz und wutentbrannt werden sie aus dem Weg geräumt. In alle Richtungen.

Momente der Hoffnung

Dieser Post könnte noch ewig so weitergehen. Manchmal resigniere ich und denke, wir können entweder nur noch aufräumen, kochen, putzen, Wäsche machen oder wir versuchen zumindest ein wenig zu leben. Und dann will das Runzelfüßchen plötzliche mithelfen. So gut sie das mit ihren zwei Jahren denn kann. Da räumt sie den Geschirrspüler mit mir aus, deckt mit mir den Tisch oder räumt Sachen auf. Vielleicht besteht ja doch noch Hoffnung?

Kennt ihr das auch? Habt ihr vielleicht Strategien entwickelt, dem Chaos Herr zu werden? Oder ist bei euch auch der Kampf gegen Windmühlen?

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2 Antworten

  1. Anonym sagt:

    Ich liebe diesen Sketch von Martina Hill! Kann ich mich immer wieder drüber kaputtlachen.

    Um dem Chaos Herr zu werden, versuchen wir der Regel zu folgen: "Erst aufräumen, bevor was Neues gespielt wird." bzw. "Bevor es ins Bett geht, erstmal aufräumen" – klappt nicht immer, aber der Wille ist da.

    Unser 2 jähriger Sohn hilft auch ab und an gerne mit und das nutzen wir natürlich direkt für positive Verstärkung. 😉

    Ansonsten versuchen wir unter der Woche auch mal 5 gerade sein zu lassen, denn am Samstag ist ja eh großer Putztag. Da wird dann eben auch mal die Spülmaschine nen Tag später ausgeräumt oder die Wäsche erstmal im Korb liegen gelassen.

    LG, Tine

  2. Alexander sagt:

    Hallo Tine,

    wir als Eltern haben scheinbar alle die gleichen Probleme. Der Wille beim Runzelfüßchen ist auch da, aber ganz ohne unsere Hilfe geht es dann auch nicht. Das dauert noch ein wenig…

    Wichtiger finde ich auch, dass wir auch mal Pause haben und uns ein wenig versuchen zu entspannten. Ansonsten könnte man wahrscheinlich jeden Tag bis in die Puppe Hausarbeit machen.

    Liebe Grüße,
    Alex

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