Arbeiten von Zuhause – Tag 12
Zwei Wochen haben wir jetzt alle hinter uns. Wahnsinn. Wie geht es euch? Wie geht es euren Kindern?
Interview mit Frauenhaus
Ich habe, und das hat kaum Zusammenhang zu meiner eingangs gestellten Frage, heute ein Interview transkribiert, dass ich mit der Leiterin der Frauenhäuser in Brandenburg geführt habe. Ich finde es immer merkwürdig, im Nachhinein zu hören, was da so gesprochen wurde. Diesmal war es allerdings bemerkenswert, wie viel ich meine Kinder im Hintergrund kreischen hören konnte.
Kind kreischt während Interview
Während des Gesprächs ein Tag vorher war mir das gar nicht aufgefallen. Aber beim Anhören dachte ich: Oh Gott, gleich ruft jemand das Jugendamt. Das Geschrei zieht sich durch das ganze Interview, wird lauter und leiser, aber es ist da. Unzufriedenheit. weil mein Mann gerade nicht mit ihnen spielen will, sie einen Apfel wollen, was weiß ich.
Ich schickte das Interview zur Freigabe und entschuldigte mich, ich hatte die Geräusche meiner Kinder gar nicht so wahrgenommen. Meine Interviewpartnerin zum Glück auch nicht. Aber mich brachte das zum Grübeln. Denn mir ist klar, dass meine Kinder momentan auch deswegen soviel schreien, weil sie unsere Aufmerksamkeit wollen. Weil sie die brauchen, weil sie verunsichert sind. Weil es komisch ist, dass wir Eltern immer nur in Teilen zuständig sind. Weil sie unsere Erschöpfung spüren.
Wie geht es weiter?
Woche zwei ist geschafft, aber wie geht es weiter. Wir haben noch mindestens drei Wochen vor uns. Wenn ich ehrlich bin glaube ich nicht, dass nach Ostern alles wieder seinen gewohnten Gang geht. Für den Moment freue ich mich aufs Wochenende, das ich zwar auch zum Arbeiten nutzen muss, an dem aber hoffentlich auch ganz viel Zeit für die Kinder bleibt. Damit sie ihren Kummer auch mal loswerden können.
Passt auf euch auf! Und wenn ihr von Gewalt bedroht seid, dann will ich an dieser Stelle sagen: Hilfe ist immer noch verfügbar! Ihr seid nicht allein!