Papa bloggt: Gedanken zur Elternzeit

Bald geht es los! Ich werde Elternzeit haben und acht Monate mich vorwiegend um Herrn Annika, das Runzelfüßchen und ein wenig auch um meine Frau kümmern.
Im Gegenteil zur Elternzeit, die ich mit dem Runzelfüßchen verbracht habe, weiß ich jetzt eher, was auf mich wartet. Anderseits hatte ich (logisch) auch noch nie Elternzeit mit zwei Kindern.

Wie verabschiede ich mich auf der Arbeit?

Mancher mag vielleicht denken, dass ich ungern arbeiten gehen. „Wenn jemand so lange Elternzeit hat, ist ihm die Arbeit vielleicht nicht wichtig.“könnte so ein Vorwurf sein.
Eigentlich ist aber das Gegenteil der Fall. Ich mag meine Arbeit und meine KollegInnen. Aber ich liebe meine Kinder und meine Frau. Jetzt frage ich mich, wie ich mich verabschiede? Backe ich einen Kuchen?  Schreibe ich eine Abschiedsmail? Wahrscheinlich werde ich beides machen und hoffen, dass mich meine KollegInnen nicht vergessen werden.

Ein Nebenprogramm suchen

Bei dem Runzelfüßchen habe ich das gemerkt, aber auch schon von anderen gehört: wer den ganzen Tag auf Babys aufpasst, fühlt sich manchmal ein wenig unterfordert. Nicht, dass einen Babys nicht auch fordernd sein kann oder dass einem tatsächlich langweilig wird. Jeder Tag ist ein wenig anders, aber geistig wird man nicht immer gefordert. Ich überlege also schon ein wenig, ob ich mich abends versuche, ein wenig weiterzubilden. Oder soll ich mir einen eigenen Blog basteln? Vielleicht bin ich auch froh, wenn ich abends einfach nur Serien schauen kann.

Urlaubsziele planen

Acht Monate sind eine ganz schön lange Zeit. Beim Runzelfüßchen war ich sechs Monate in Elternzeit, aber zwei Monate mehr machen bestimmt noch einen Unterschied – in jeder Hinsicht. So gerne ich auch die ganze Zeit irgendwohin fahren würde: zum einen kostet Reisen Geld und meine Frau möchte ja auch arbeiten. Bei dem Runzelfüßchen hatten wir damals den ganzen Sommer zum wegfahren zur Verfügung. Bei Herrn Annika ist da sehr viel Herbst und Winter. Aber wo fährt man zum Beispiel im Januar hin, wenn man ein Baby hat und es trotzdem warm sein soll? Zu lange fliegen ist vielleicht zu stressig. Wenn man nicht weit genug wegfährt, ist es noch immer kalt.

Mich mehr austauschen

Beim Runzelfüßchen hatte ich damals schon ein wenig gemerkt. Elternzeit ist schön, Papasein ist toll, aber ich war tagsüber oft sehr lange alleine mit meinem Baby. Andrea musste arbeiten. Und andere Menschen mussten ja meistens arbeiten. Ich fühlte mich zwar nicht einsam, aber ich war abends schon sehr empfänglich für soziale Kontakte. Theoretisch kann ich mich auch mal mit Kollegen zum Mittagessen mit Baby verabreden, aber das kann ich auch nicht jeden Tag machen. Also muss ich vielleicht doch mal einen Babykurs besuchen, um anderen Eltern zu treffen. Weniger wegen dem Baby, mehr wegen mir.

So überlege ich schon seit einiger Zeit, wie meine Elternzeit aussehen kann. Vielleicht hat ja der eine oder andere noch einen Tipp, wie man die lange Zeit optimal mit der Familie und für sich organisieren kann?

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3 Antworten

  1. Ich habe gerne eines der vielen Familienzentren in Berlin aufgesucht und uns da gut aufgehoben gefühlt. Es war Beschäftigung für den Lütten, ein bisschen Reden für mich und für uns Beide eine schöne gemeinsame Zeit. Und meistens besteht die Möglichkeit einer Krabbelgruppe wie wir sie besucht haben auch vormittags, wenn ältere Geschwisterkinder versorgt sind.

    Liebste Grüße
    Lea

  2. Alexander sagt:

    Hallo Lea,

    vielen Dank für den Tipp. Ich werde mich mal informieren, welche Familienzentren in der Nähe sind und ob es vielleicht sogar Krabbelgruppe für Väter gibt.

    Liebe Grüße,
    Alex

  3. Kerstin sagt:

    Hallo Alex,

    mein Mann hat zwei Jahre Elternzeit genommen, während ich nach dem 4. Lebensmonat unserer Kleinen wieder arbeiten gegangen bin. Finanziell aber auch vom Engagement her (ich bin beruflich einiges ehrgeiziger als er) hat das bei uns einfach mehr Sinn gemacht. Unser Monsterchen ist jetzt 8 Monate alt.

    Mein Mann hat zu Beginn genug damit zu tun gehabt, in seine neue Rolle als Vollzeitpapa hineinzuwachsen (es ist unser erstes Kind), aber tatsächlich ist dann so vor 2 Monaten erstmals die Frage aufgekommen, wie er sich mit dem Raider (unsere Kleine hat durch einen Witz von Freunden während der Schwangerschaft den Spitznamen Womb Raider verpasst bekommen ^^) den Tag vertreiben soll.

    Für den Alltag hat er also angefangen sich eine Art Wochenplan vorzunehmen. Montags und Donnerstags ist Einkaufstag, da geht es zum Naturkostladen, zum DM, oder zum Supermarkt, da organisiert er Dinge, fährt mal zum Baumarkt und erledigt eben all den Kram, den man so erledigen muss.

    Dann hat er feste Tage mit Freunden, die lange Mittagspausen machen, oder in Homeoffice arbeiten und trifft sich mit ihnen zum Kaffee und Quatschen (es ist faszinierend wie schnell aus toughen Feuerwehrmännern begeisterte Kaffeekränzchen mit Baby werden).

    Außerdem hat er sich zum Babyschwimmen angemeldet, dass er mit seiner Mama gemeinsam besucht und geht mit meiner besten Freundin, deren Sohn nur 3 Wochen älter ist als der Raider, neuerdings zu einem Schnullerkaffee. Dass meine Freundin, die er auch super gut kennt, dabei ist war ihm allerdings wichtig, die Horden an Muttis und der absolute Mangel an männlicher Gesellschaft hat ihn schon ein wenig abgeschreckt zuerst. 😉

    Außerdem kocht er neuerdings und präsentierte mir heute als ich zum Mittagessen Heim kam ganz stolz seine mit Mozarella überbackene Hühnerbrust in grünem Pesto…vorher war Rührei seine beste und einzige Disziplin. ^^

    Tja und dann kämpft er noch um den Haushalt, weil er sich in den Kopf gesetzt hat, dass das seine Aufgabe ist (obwohl ich natürlich da auch meinen Part sehe) und welch harter Kampf das ist brauch ich ja keinen anderen Eltern erzählen (zumal bei uns noch zwei Langhaarkatzen fleißig am Chaos mitwirken).

    Was ich damit sagen will, ist einfach, dass so ein Tag mit Baby so abwechslungsreich ist wie man ihn sich eben gestaltet. Man kann den Tag mit den Kleinen zu Hause verbringen, oder man packt sie ein und treibt sich rum. Der Raider ist abends auch viel ausgeglichener und fröhlicher wenn sie unterwegs war und eine Menge gesehen hat.

    Manchmal weiß ich gar nicht, wo die beiden gerade wieder Quatsch machen. Ich schaue nur verblüfft auf meine Whatsapp Nachrichten und sehe die Fotos, die er mir schickt:
    – Papa mit Raider im Schwimmbad
    – Papa mit Raider im Café
    – Papa mit Raider im Wald
    – Papa mit Raider umgeben von Kumpels
    – Papa mit Raider umgeben von Muttis
    – Papa mit Raider umgeben von Babys
    und manchmal auch
    – Papa mit Raider im Bett…dann meist mit der Nachricht "Du fehlst."

    Da kann man doch neidisch werden auf den Vollzeitpapa. 🙂

    Ganz viel Spaß in der Elternzeit. Ich bin überzeugt davon, dass sie dir nicht lang wird!

    Liebe Grüße
    Kerstin (die über das Waffelrezept hier gelandet ist)

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