Von endlich Plätzchen backen …
Jut, also wenn wir mal ganz ehrlich sind: ICH habe mich nicht nach dem Plätzchen backen mit den Kindern gesehnt… Mir ist das seit elf Jahren ein Rätsel, warum sich die Mär von „oh backen mit Kinder ist so magisch“ so tapfer hält. Hier ist das definitiv nicht der Fall. Ich finde es einfach nur anstrengend. Und zwar von Anfang bis Ende.
Ich bin mir sehr wohl bewusst, dass andere das toll finden, die Kinder helfen mit, es ist ein schöner Familienmoment, alles ganz harmonisch. Good for you! Ich freue mich, dass es andere gibt, bei denen das klappt. Mir fehlt dafür der Langmut, die Nerven und ehrlich gesagt auch die Lust. Ich schaffe es, ihnen dabei zuzugucken, wie sie die Zutaten abwiegen (und ertrage tapfer, dass ich gefühlte 100 mal sagen muss „100g Zucker. 100 g. Ja, 100 g…)
Plätzchen ausstechen … macht mich irre
Während der Teig dann kühlt, herrscht kurz Harmonie, alle wiegen sich in Vorfreude aufs Ausstechen. Während ich schon mit dem schlimmsten rechne, das ist hier immerhin nicht mein erstes Rodeo… Äh, Plätzchen backen. Und natürlich, in dem Moment wo der Teig ausgerollt wird, beginnt der Streit. Um den Plätzchenausstecher, um den Platz auf dem Teig, um die Tatsache, dass die Geschwisterkinder überhaupt dabei sind. Und wenn man einen Teil der Meute besänftigt hat, kreischt der nächste garantiert los.
Es ist zum Durchdrehen
Es ist zum Durchdrehen. Dann kommen die Plätzchen aus dem Ofen, sind viel zu heiß, um sie sofort zu probieren und wer immer sich dann zuerst den Mund verbrennt, scheint in einem Wettstreit, den ich überhaupt nicht durchschaue, gewonnen zu haben. Der Rest schreiheult mich an. Meine Nerven schreien: Lass das! Hör sofort auf, dich freiwillig in diese Situation zu begeben. Aber dann denke ich an den zweiten Plätzchenteig, den ich sie unvorsichtigerweise habe auch noch zusammenkneten lassen… Und wir wollen ja keine Lebensmittel verschwenden.
Also stehe ich dann noch mal 90 min Plätzchen ausstechen und Geschrei durch. Und dann, dann ist zumindest dieser Teil der Weihnachtstradition für dieses Jahr auch endlich abgearbeitet. Ob die Kinder das rückblickend als schönen wiederkehrenden Teil ihrer Weihnachtserinnerung pflegen werden? Ich wage es zu bezweifeln. Vermutlich werde ich das in 20 Jahren total verklären, diese Momente in der Küche. Haltet mir dann auf jeden Fall diesen Post hier unter die Nase.
Fröhliche Weihnachten für euch!
Ich versuche noch einen Jahresrückblick zu posten und kann schon versprechen, dass noch ganz tolle Interviews kommen werden. Sollten wir uns aber nicht mehr vor den Weihnachtstagen lesen: Fröhliche Weihnachten! Ich wünsche euch und euren Familien besinnliche Tage (ohne Backen. Oder mit ganz viel Muße, Frohsinn und Langmut), keinen Stress und ganz viel Lichterglanz. Lasst es euch gut gehen, legt die Beine hoch, macht einfach gar nichts und lasst die letzten 12 Monate Revue passieren. Passt auf euch auf und bleibt so wunderbar, wie ihr seid.
Alles Wunderbare, eure Andrea