Von Krankheit und einer aufregenden Neuigkeit
Ich hatte es letzte Woche schon angedeutet, ich fühlte mich krank. Inzwischen ist aus „Ich fühlte mich krank“ ein „Verdammt, ich bin wirklich krank“ geworden. So richtig, mit Schwindel und keine Kraft und Fieber und allem, was dazu gehört. Deswegen wird das Wochenende in Bildern auch eher kurz und äh… inhaltsarm. Aber nur fast. Weil ich nämlich auch was ganz Neues verkünden kann und mächtig aufgeregt bin.
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Samstag, 28. November 2020
Während der Rest der Familie frühstückt, muss ich schon wieder Pause machen. So nach dem Aufstehen gleich wieder eine Runde Schlafen, die Art von Kranksein ist das. Die Kinder sorgen sich, was sie aber auch nicht davon abhält trotzdem jede Menge Lärm zu veranstalten. Oder es hört sich für mich jedenfalls so an, während ich versuche in diesem Rezensionsexemplar zu lesen. „Jetzt mach doch endlich mal das Ding aus“ von Tillmann Prüfer erscheint mir ja fast unpassend für die momentane Zeit. Denn wir erfahren auch: Die Schule meiner Tochter bleibt die nächsten Tage geschlossen. Da werden wir vermutlich irgendwann eh auf das Digitale zurückgreifen müssen. Kennt sich da schon jemand aus? Ich bin tatsächlich ratlos, auch, wie ich das zusammen mit meinem eigenen Kranksein vereinbaren soll.
Mein Mann will mir etwas Ruhe verschaffen und mit den Kindern in den Wald. Zwei von drei kommen bereitwillig mit, das dritte ist nicht zu bewegen. Und so quäle ich mich wirklich durch diesen Tag. Irgendwann mache ich ein Hörspiel an, dann ist kurz Ausruhen, aber irgendwie werde ich auch dabei dann geweckt. Ich bin so unfassbar müde und kaputt. Zum Ausgleich, weil „Mama, ich hab dich ja auch schlafen lassen“ (aha), muss ich dann wieder vorlesen. Aber nun gut, immerhin will ich auch wissen, wie es in „Zurück in Sommerby„* weitergeht.
Irgendwann sind alle wieder da und ich einfach hundemüde. Wirklich, ich kann nicht mehr. Und der Krach und der Lärm, den drei kleine Kinder so machen, der geht einfach weiter. Von daher kann ich den Titel von Nina Botts „Ich bin eine Traumfrau oder wie heißt das, wenn man immer müde ist?„* auf jeden Fall sympathisieren. Was den Inhalt des Buches angeht, kann ich das irgendwie nicht. Ich schiebe es für den Moment mal auf meine Krankheit, aber ich habe sehr viel darüber gelesen, wieso Mutter sein immer nur toll und das größte Glück ist. Ich finde das ja gefährlich. Weil nie immer alles ausschließlich glücklich macht. Auch Kinder nicht. Und manchmal habe ich das Gefühl, dass Eltern sich gar nicht mehr trauen zu sagen, was nicht so toll läuft, weil dann immer gleich der Vorwurf kommt, ob man die eigenen Kinder nicht liebt. Klar liebe ich die. Aber ich finde es oft auch unfassbar kräftezehrend und anstrengend und ermüdend. Wie gehts denn euch damit?
Abends will der Jüngste zum gefühlt 1000. Mal „Baby ist da„* vom Gewünschtesten Wunschkind aller Zeiten vorgelesen bekommen. Alle Familienmitglieder können das Buch auswendig mitsprechen und wir haben auch jede kleine Miniillustration zur Genüge angeguckt, der Zweijährige will weiterhin nur das Buch lesen. Schauen wir mal, wann es wieder wechselt. Vielleicht wünscht er sich auch ein Baby, aber das Los des Jüngsten ist es auch, nie zu erleben, wie das ist, wenn noch ein Baby dazukommt.
Relativ zeitnah dazu falle ich dann auch ins Bett. Gesundschlafen ist ja irgendwie noch immer die beste Medizin.
Sonntag, 29. November 2020
Ich wandere vom Bett wieder aufs Sofa, auch heute geht es mir nicht wirklich besser. Aber ich habe immerhin ein Buch bei mir, was mich von fernen Ländern träumen lässt. Ehrlich gesagt bin ich nicht ganz sicher, ob ich mir „Der Jesus vom Sexshop„* aus Versehen ein zweites Mal gekauft habe, oder aber, ob ich die einzelnen Geschichten nur schon so gut kenne. Die Ausgabe ist auf jeden Fall älter, inzwischen gibt es das Buch nur noch als Paperback. Ich wage zu behaupten, dass ich alle Bücher von Helge Timmerberg besitze, weil ich seine Art über das Reisen zu schreiben sehr mag. Vor vielen Jahren habe ich in einer Zeitschrift mal einen Reisetipp von ihm für Singapur gelesen und bin dem dann tatsächlich gefolgt. Hat meinem Mann und mir gut gefallen, war aber ehrlich gesagt da auch schon kein Geheimtipp mehr. Aber so ist das mit dem Reisen eben, die schönen Orte, über die man anderen erzählt sind irgendwann bei allen beliebt. Mir hilft es jedenfalls gegen die Müdigkeit ein bisschen in Gedanken in ferne Länder zu reisen.
Der 1. Advent fällt ein bisschen ins Wasser. So ist es leider, keine Plätzchen, dafür Tee und Couch und eine genervte Mutter weil es mal wieder zu laut ist. Ich fieberträume von einem herrschaftlichen Anwesen, in dem die Kinder einfach mal stundenlang im Westflügel spielen und ich nicht hören muss wie zum 50. Mal kleine Autos auf Holz knallen und Geschwister sich zanken wegen Quatsch mit Soße. Es geht ehrlich an die Substanz und ich denke darüber nach, wie unser Alltag sich ab morgen verändern wird. Denn da bin ich vermutlich immer noch krank, aber das Schulkind zuhause. Inzwischen hat die Schule Aufgaben geschickt, wir mögen den Kindern bitte einen Buchstaben und das Subtrahieren beibringen. Äh ja. Keine Ahnung wie, ich bin keine Lehrerin und wollte das auch nie werden. Nach ein paar Tagen wird geschaut, ob vielleicht doch wieder Unterricht in der Schule stattfinden kann und wenn ja in welchem Umfang. Was Eltern bis dahin machen, ist einfach mal Privatsache. Wäre ich nicht so am Ende, ich würde mich vermutlich mehr aufregen.
So, und jetzt (ich habe für diese wenigen Fotos übrigens den ganzen Sonntag gebraucht, yeah) zu etwas ganz Neuem, worauf ich mich total freue und ganz aufgeregt bin. Ich habe jetzt einen PODCAST! (Yeah, Konfetti aus alten Büchern hier einfügen). Ab sofort gibt es alle zwei Wochen Kinderbuchtipps von mir, überall da, wo ihr Podcasts hören könnt. Heute ging die erste Folge online, weitere kommen am Mittwoch dazu. Am Mittwoch stelle ich euch den Kinderbuchleben-Podcast auch noch genauer vor, aber ich bin so aufgeregt, dass ich das natürlich mit euch teilen wollte. Und ich bin natürlich total gespannt darauf, was ihr sagt. Ihr könnt auch direkt hier reinhören, wenn ihr ihn noch nicht auf allen Portalen findet. Offensichtlich dauert das wohl ein bisschen, aber bis Mittwoch ist das hoffentlich erledigt.
Liebe Andrea,
meine Tochter war im Frühjahr Erstklässlerin im Lockdown. Zusätzlich zu den Schulmaterialien haben wir noch Hefte vom Sternchenverlag besorgt und jetzt in Klasse 2 darf sie am Laptop als Ergänzung zu den Hausaufgaben an die ANTON-App.
Gute Besserung, ganz viel Kraft und trotz allem eine schöne und gesegnete Adventszeit!
Hach ja, das Home Schooling. Ich hatte das mit Erstklässler im Frühjahr 6 Wochen lang, dazu zwei Eltern im Home Office und eine Dreijährige im Home-Herumtoben. Es ging…nicht. Jetzt ist wieder Home Schooling/Distance learning angesagt und es geht etwas besser, da immerhin nur das Schulkind zu Hause ist und das andere Kind in den Kindergarten gehen kann. Außerdem ist es in der zweiten Klasse schon einfacher und es gibt auch Online-Stunden. Trotzdem hab ich das Ersatz-Lehrer Dasein sowas von satt. Und dass immer angenommen wird, das sei eh kein Problem, weil die Eltern das ja von heute auf morgen übernehmen können (meistens die Frauen!), ist schon sehr irritierend.
Liebe Grüße,
Maggie
Ohje, gute Besserung! Mit Schulkind zuhause ist Erholung ja eher schwierig. Wir haben auch grade Schullockdown mit angekündigtem Hybridunterricht ab Mittwoch. Ich finde es in dieser Phase fast schwieriger als im richtigen Lockdown im Frühjahr. Da war es zumindest für alle gleich, für die Arbeitgeber war auch klar, dass Eltern ihre Kinder zuhause haben und zumindest bei meiner Arbeit war alles runter gefahren auf zur Hälfte home office und keinen Publikumsverkehr. Jetzt ist bei der Arbeit eigentlich fast alles wie immer und in der Schule kommt wöchentlich was Neues – neuer reduzierter Stundenplan nach den Herbstferien, der schon nur auszugleichen war, weil mein Mann ausschließlich zuhause arbeitet (ein Kind hatte zweimal die Woche erst ab 10 Uhr Unterricht). Danach jede Woche mal ein anderer Unterrichtsausfall, spontan. Und jetzt seit Samstag die Nachricht, dass erstmal heute die Schule ganz zu ist. Ich finde das wahnsinnig ermüdend, weil es heißt, dass man sich als Eltern wöchentlich, fast täglich auf was Neues einstellen muss und dann auch noch einen Arbeitgeber braucht der das mitmacht. Da wäre mir ein vorher angekündigter harter Lockdown von drei Wochen für alle lieber, in der Hoffnung, dass danach alles wieder etwas normaler läuft.