Von intensiven Zeiten

Die Woche war intensiv. Die nächsten Wochen werden es auch. Irgendwie knubbelt sich bei mir dieses Jahr soviel in den letzten Wochen. Nicht, dass ihr das falsch versteht, es ist gar keine Wertung, ich freue mich eigentlich auf jeden dieser Termine. Und dann hab ich ja bald auch noch Geburtstag. Ich merke nur: Das ist neu, aus den letzten Jahren kenne ich das in der Form (bis auf meinen Geburtstag natürlich) so nicht. Aber ich nehme das hin und freu mich drauf. Vielleicht ist das jetzt auch dieses älter werden?

Was mir am Wochenende tatsächlich aufgefallen ist: Wie lange wir eigentlich schon nicht mehr „nichts“ gemacht haben. Also wirklich nicht durch den Samstag hetzten sondern einfach keine Pläne haben. Gefühlt ist das seit meiner Rückkehr aus dem Oman etwas, das ich neu etabliert habe. Mehr Zeit für uns, weniger Zeit für Aktivitäten. Wobei, mehr Zeit für uns ist schon auch ein bisschen gelogen: Ich habe am Wochenende durchaus recht viel gearbeitet. Aber der Vorteil beim Journalismus und Deadlines ist ja auch, dass ich den Laptop immer mal wieder zuklappen und Zeit mit allen verbringen kann.

Mehr Zeit für mich

Eins der Kinder war bei einer Freundin, so dass wir nur zu Viert waren. Zwei Elternteile, zwei Kinder, völlig andere Perspektive. Zur Zeit ist es nämlich auch oft so, dass ein Elternteil mit drei Kindern allein ist, weil der andere unterwegs ist. Auch das ist neu, dieses Gefühl von: Da geht wieder mehr, weil die Kinder ja auch größer werden. All das, was ich jahrelang nicht glauben konnte, verändert sich nun langsam. Fühlt sich gut an, finde ich schön. Weil es ja nicht bedeutet, dass wir keine Zeit mehr miteinander verbringen, aber weil es durchaus bedeutet, dass ich mehr Zeit für mich habe.

Was will ICH denn eigentlich?

Früher hingen alle immer zu meinen Füßen ab, ob ich nun schrieb oder telefonierte oder was auch immer machte. Jetzt kann ich auch sagen: Ich brauch mal kurz einen Moment und die Kinder beschäftigen sich allein. Noch so eine Neuerung, die mir gut gefällt. Nicht, weil ich sie loswerden will, sondern weil ich merke: Dass, was viele Eltern schon immer kennen, das geht jetzt hier langsam auch. Meine Drei waren immer sehr eng an uns dran, dieses allein beschäftigen nicht so ihr Ding. Aber inzwischen geht es dann eben doch mal. Alles hat seine Zeit.

Vereinbarkeisthassle bleibt

Das eröffnet natürlich auch mir neue Ideen und Möglichkeiten. Nicht, dass ich sofort losstürmen und alles auf den Kopf stellen möchte. Aber ab und zu traue ich mich schon mir selbst die Frage zu stellen: Was will ich denn jetzt noch so? Was will ich ausprobieren? Wo zieht es mich hin? Noch ist das alles recht vorsichtig, und ich kann auch nicht garantieren, dass ich in zwei Wochen nicht wieder darüber berichte, wie kräftezehrend dieses ganze Vereinbarkeitsgelumpe ist. Schon wenn ich an die nächste Woche denke, muss ich mal kurz schlucken. Ich werde eins der Kinder mit zu Interviews nehmen müssen, während ich hoffe, dass die anderen zwei lange genug betreut sein werden, dass ich von dem Termin wieder zurückrasen und sie abholen kann. ABER: Immerhin habe ich diesen Plan und die Gewissheit – wenn ich im Interview sitze, kann das Kind davor ein Buch lesen und nimmt nicht mehr, wie noch vor ein paar Jahren, die ganze Deko auseinander. Das ist ein Fortschritt.

Kennt ihr diese Gedanken auch? Kommt gut in die neue Woche!

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