Papa bloggt: Runzelfüßchens Angst vor Hunden
Als ich ein Kind war, hatte ich große Angst vor dem einen Hund meiner Oma. Sie hatte noch einen weiteren, sehr lieben Hund, aber der andere machte mir furchtbar Angst. Jedes Mal, wenn ich zu Besuch war, bellte und knurrte er uns Kinder an. Und wenn das Tier mal kurz ruhig war, musste ich jederzeit damit rechnen, dass das Gebelle wieder losging und ich zusammenschreckte. Seitdem habe ich immer eine latente Angst, wenn mir Hunde begegnen und noch mehr Angst, dass meine Tochter auch ängstlich wird.
Das Runzelfüßchen mag kein lautes Bellen
Als Baby mochte meine Tochter keine Lautstärke. Wenn sie im Kinderwagen oder in der Trage war und ein Krankenwagen fuhr in einiger Entfernung vorbei, dann wurde sie wach. Wenn Hunde in ihrer Nähe bellten, wurde sie wach. Das Runzelfüßchen hat bis vor kurzem eine große Angst vor Hunden gehabt. Weniger, weil sie ein richtig schlechtes Erlebnis mit denen hatte, sondern vielleicht weil sie auch laut bellen können.
In Berlin hatte meine Tochter Angst vor Hunden
In Berlin begegnet man öfters Hunden. Große, kleine, angeleint, nicht angeleint, aber in der Regel sind diese nicht allein unterwegs, sondern in Begleitung von Frauchen oder Herrchen (ich wollte schon immer Frauchen oder Herrchen in einem Blogbeitrag schreiben). Vielleicht liegt es auch ein wenig an uns, weil wir bei großen Hunden, die ohne Leine auf uns zugerannt kamen, das Runzelfüßchen auf den Arm genommen haben. Weniger weil es wilden Bestien waren, aber auch ein (freundliches) Hochspringen an einem Kleinkind, kann Angst machen oder es umstoßen. Auch wenn die Gefahr eines Bisses sehr niedrig war, das Runzelfüßchen hat in Berlin schon öfters Angst vor Hunden gehabt.
Thailands wilde Straßenhunde
In Thailand gab es dann das erste Mal für meine Tochter Hunde zu sehen, die als Strand- und Straßenhunde praktisch wild waren. Ohne eine Leine. Und ohne irgendeinen Besitzer in der Nähe. Da hatte das Runzelfüßchen auch erstmal Angst. Struppige, relativ große Tiere, die niemand im Griff hat, können aber auch Angst machen. Was ihr sehr geholfen hat: meine Frau hatte ihr gesagt, sie solle den Hunden zurufen: „Ich habe keine Angst vor Dir.“. Das hat sie dann getan – immer und immer wieder, denn es gab an unserem Strand in Thailand sehr, sehr viele wilde Hunde. Sie hat dabei gemerkt, dass die Tiere eher Angst vor ihr haben oder sich gar nicht für sie interessieren.
Keine Angst vor Hunden mehr
Letztens war ich mit dem Runzelfüßchen auf Korsika Baguette kaufen. Wir wohnten ein wenig abgeschieden und zum nächsten Bäcker waren es vielleicht 800 Meter. Als wir aus unserer Ferienwohnung gingen, lief direkt ein schwarzer, großer Hund auf uns zu. Er wedelte zwar mit dem Schwanz, aber so richtig geheuer war er mir nicht. Wir gingen etwas 50 Meter weiter, da kam der nächste schwarze Hund zu uns und knurrte den anderen noch ein wenig an. Jetzt war mir auch nicht ganz wohl zumute, zu Fuss zum Bäcker zu gehen. Vor ein paar Monaten wäre meine Tochter beim Anblick von zwei schwarzen Hunde noch direkt auf meinem Arm gesprungen, aber sie meinte dann zu mir (sie liebt im Moment Rollenspiele): „ich bin Deine Mama, Du musst keine Angst vor den Hunden haben“ Und dann sind wir einfach weiter gelaufen, haben die Hunde ignoriert und meine Tochter ihre Angst besiegt.
Wie geht ihr mit Ängsten von euren Kindern um?