„Mama, mein Baby trampelt!“
Das Runzelfüßchen kam irgendwann ganz von selbst darauf, dass sich da in meinem Bauch ein Baby befindet. Wir haben ihr das vorher nicht erzählt, weil sie einfach in meinen Augen zu klein war, um das zu verstehen. Und auch, weil es für Kleinkinder meiner Meinung nach erst greifbar wird, wenn der Schwangerschaftsbauch zu sehen ist. Und dann dauert es ja trotzdem noch sooooo lange, bis dann das Baby endlich da ist.
Kleinkind versteht, dass ein Baby kommt
Jedenfalls hat das Runzelfüßchen inzwischen verstanden, dass ein Baby kommen wird. Dass es in meinem Bauch ist, dass es da wächst, dass sie deswegen auch mal Rücksicht nehmen und nicht drauf rumtrampeln darf. Was sie aber auch verstanden hat: Schwanger sein heißt manchmal auch Pause machen, sich hinsetzen, ganz viel kuscheln und Bewegungen im Bauch, die man von außen spüren kann.
Kuscheln mit dem Baby im Bauch
Das alles fasziniert sie natürlich sehr. Ich liebe es, wenn sie sich ganz eng an mich drückt und sagt, dass sie mit dem Baby nun auch mal kuscheln will. Da geht es weniger um mich als wirklich darum, dass sie ihren Kopf auf den Bauch legt, ganz still wird, ihre Hände neben ihren Kopf legt und Küsse auf dem Bauch verteilt. „Babykuscheln“ nennt sie das. Nach ungefähr zehn Minuten ist sie damit fertig und will dann mich kuscheln. Immerhin, so ganz vergessen bin ich nicht.
„Mama, mein Baby im Bauch trampelt“
Dieses ganze Babythema treibt bei meiner Tochter aber auch seltsame Blüten, die mich sehr zum Lachen bringen. So fragte ich sie neulich, ob wir, nach dem Kindergartentag noch schnell zum Bäcker gehen und ein Brot kaufen wollten. „Nein, Mama“, rief sie. „Kann nicht, das Baby in mein Bauch trampelt so doll. Kann nicht mehr laufen.“ Ich schaute sie verwundert an und fragte dann, ob auch in ihrem Bauch ein Baby sei. Das hatte sie vorher nämlich noch nie erzählt. Sie bestätigte mir, dass auch sie ein Baby im Bauch hat und das eben ganz doll trampeln würde. Deswegen könnten wir nun unter gar keinen Umständen mehr irgendwo hingehen. Sie müsse aufs Sofa „Pause machen!“.
Kleinkind hat Schwangerschaftsprobleme
Also rauf aufs Sofa. Da zeigte sie mir dann ihren Bauch und piekste sich, zeigte mir wo das Baby sei. Und verlangte, dass ich das nun ausführlich bekuscheln soll. Habe ich natürlich sofort erledigt. Seit diesem Tag ist das Baby im Runzelfüßchen angekommen. Sie hat so ziemlich alle Schwangerschaftsprobleme, die man so haben kann. Es gibt Tage, da tritt das Baby ganz doll in ihrem Bauch, oder es macht Quatsch. Sie muss Pausen auf der Parkbank machen oder ganz dringend Rosinen essen, weil das Baby (nicht das Runzelfüßchen, natürlich), Hunger hat.
Ich finde es wunderbar, dass sich meine Tochter auch auf dieser Ebene so auf ihr Geschwisterchen freut und bin gespannt, wie es mit ihrem Baby im Bauch weiter geht.
Habt ihr auch solche Erfahrungen während der Schwangerschaft gemacht? Wie gingen die älteren Geschwister damit um?
Ich war mir nicht sicher, ob die Zwillinge das wirklich verstanden hatten, aber sie hatten recht schnell akzeptiert, dass bei Mama ein Baby im Bauch ist und dass das zB bedeutet, dass man darauf nicht mehr rumhüpfen darf. Es gehörte ziemlich rasch zu ihrer Realität.
Wir haben fleißig erzählt, erklärt und Bücher gelesen. Sie haben auch immer dann erzählt, dass das Baby bald kommt und Mama dann ins Krankenhaus muss und dass das Baby dann da und da schläft. Aber ich kann ehrlich nicht sagen, was sie davon für eine Vorstellung hatten. Interessanterweise haben sie dann aber alle Entwicklungen total selbstverständlich hingenommen. Waren nicht überrascht, dass Mama im Krankenhaus war, dass das Baby kam und dass das so klein war und soviel Aufmerksamkeit brauchte.
Ich finde das nachwievor wahnsinnig spannend zu beobachten.
Euch alles Gute weiterhin. <3
Nein, sowas haben wir leider gar nicht erlebt. Unser Großer war 26 Monate alt, als die Kleine zur Welt kam, und hat von der Schwangerschaft nicht viel verstanden, glaube ich. Er hat jedenfalls all das, was Du (und auch andere) beschreibst, nicht gemacht. Ich weiß nicht, woran es lag, wir haben auch viel mit ihm darüber geredet, Bücher angeschaut etc., aber er interessierte sich nicht dafür. Vielleicht ist das bei Jungen etwas anders? Dafür hat er dann, genau wie bei Kerstin über mir, die Ankunft des Babys und Krankenhauszeit ziemlich selbstverständlich verkraftet, da war ich erstaunt. Auch die Anfangszeit war überraschend ausgeglichen mit ihm, weil mein Mann sich ausschließlich um ihn kümmerte und ich mich ums Baby. Die Eifersucht kam erst mit der Zeit, je mehr er zurückstecken musste und spätestens als die Kleine mobil wurde und ihm sein Spielzeug streitig machte…
Liebe Grüße und genieße es, dass das Runzelfüsschen so ist.Ich hab das vermisst!