Korsika mit Kinder – das Wochenende in Bildern
Dieses Wochenende waren wir viel unterwegs. Korsika will schließlich erkundet werden. Und ich muss sagen: Ich bin SO fasziniert von all der Natur hier. Als Stadtkind sehe ich soviel grün, blau, braun, rot, gelb… einfach selten. Die Kinder blühen hier auf Korsika richtig auf, eben weil sie so viel draußen unterwegs sein können.
Samstag, 03. Juni 2017
Der Morgen beginnt mit Gebäck und selbst gepflückten Blumen. Das Runzelfüßchen ist mächtig stolz auf ihren Strauß. Außerdem darauf, dass sie, gemeinsam mit ihrem Papa, 2 Kilometer zum Bäcker gelaufen ist. Das ist definitiv ein Nachteil hier. Die Entfernungen sind fast immer weit und kleine Kinderfüße werden schnell mal müde.
Nach dem Essen fahren wir nach Corte. Wir wollen nämlich mit der Bahn fahren. Die Schmalspurbahn soll DAS Highlight für Kinder sein, das wollen wir doch nicht verpassen. Die Tickets sind relativ preiswert, die Kinder sind bis vier Jahre sogar kostenfrei. Das Runzelfüßchen ist mächtig stolz darauf, dass sie unsere Fahrkarte halten darf.
Ich weiß nicht wieso der Reiseführer behauptet, dass das nur was für Kinder ist. Seht ihr diese hohen Fenster? Das sind Panoramafenster! Und die ganze Strecke von Corte nach Vizzavona sehen wir Wälder, Schluchten, Täler. Herr Annika jauchzt die ganze Zeit und piekst seine Finger aufgeregt gegen die Scheibe. Das Runzelfüßchen zählt Tunnel durch die wir fahren und wir Eltern genießen diese atemberaubende Landschaft.
In Vizzavona angekommen wollen wir wandern. Allerdings sind wir leicht eingeschüchtert von all den vielen, vielen Wanderern, die mit Bergsteigerschuhen, Sportbekleidung und Rücksäcken mit Wasserschlauch um uns herumlaufen. Wir haben einen Rucksack mit Wasser und Knabberkram dabei und unser eher abenteuerliches Schuhwerk. Der Wanderweg zur „Cascade des Anglaus“ ist mit einer Stunde angegeben.
Hier mal mein Profischuhwerk… Birkenstocks. Aber nun ja, ich hatte auf dem ganze Weg keine Probleme. Es war auch eher ein Spazier- , als ein Wanderweg. Das Runzelfüßchen ist die eine Stunde und zwanzig Minuten, die wir brauchten, weil wir ja auch noch den Wald bestaunen mussten, übrigens ohne zu Murren gewandert. Sie fand das toll und suchte Stock um Stock. Ihren „Kartoffelbrei“ (ja, mitten drin in Bibi Blocksberg).
Am Zielort angekommen gibt es ein Picknick. Das hatte ich versprochen. Wir knuspern Sesamstangen, Studentenfutter und ignorieren die vielen hochgezogenen Augenbrauen. Denn ja, wir sind hier die Einzigen mit kleinen Kindern. Ja, wir sind auch die Einzigen, die keine Wanderausrüstung tragen. Aber wenn es gefährlich wäre, dann hätten wir das sicher nicht gemacht. Und der Lauf durch den Wald war so schön.
Wir machen uns auf den Rückweg. Denn wir müssen den Zug zurück bekommen. Der fährt aber nur alle anderthalb Stunden und wir müssen dann ja auch noch nach Hause fahren. Die Entfernungen in Korsika sollte man definitiv nicht unterschätzen. Aber schaut euch doch mal diese Natur an. Herrlich, oder?
Mein Mann nutzt den Rückweg und erklärt anhand der Farne Fraktale. Das Runzelfüßchen spielt mit uns „Was lebt am Fluss / auf dem Baum / im Dschungel“? und ich bin mal wieder überrascht wie viel sie weiß. Das freut mich so sehr. Sie erzählt die ganze Zeit wie viel Spaß das Wandern macht, und ist etwas traurig, dass ihr Bruder alles verschläft. Der würde vermutlich selbst gern laufen, aber der gleichmäßige Tritt hat ihn müde gemacht.
Wir schaffen unseren Zug und weil es zu Regnen beginnt, beschließen wir im Supermarkt schnell das Abendbrot zu besorgen. An der Kasse entdecke ich diese Scheußlichkeiten. Lutscher sind das. Mich schüttelt es und das Runzelfüßchen fragt, wieso Babys damit so hässlich aussehen sollen.
Zum Abendessen gibt es für meinen Mann und die Kinder auch Avocado-Tomatensalat. Ich kann Avocado so gar nicht ausstehen und „freue“ mich, dass ich damit allein auf weiter Flur bin. Aber ich weiß, ich weiß, Avocado ist gesund.
Sonntag, 04. Juni, 2017
Das Runzelfüßchen wird wach und will sofort loswandern. Ich hatte eine ziemlich miese Nacht mit wenig Schlaf und bin sehr dünnhäutig. Keine gute Kombination. Wir beschließen ans Meer zu fahren. Auf dem Weg dorthin kommen wir an einem Flohmarkt vorbei und schauen uns ein wenig um. Ich finde es auffallend, dass sich in Deutschland irgendwie mehr Mühe mit der Präsentation der Waren gegeben wird. Hier steht alles kreuz und quer und wirkt ein wenig rumpelig. Dabei ist es aber auch nicht preiswert. Na, das Runzelfüßchen spielt ein wenig mit dem ausgestellten Spielzeug und wir fahren weiter.
Zur „I´le Rousse“, einem Ort in der Nähe von Calvi. Als wir aus dem Auto steigen, werden wir schon von stürmischem Wind begrüßt. Trotzdem wandern wir hoch zur Burg. Es gibt nur keine Fotos davon, weil es so gestürmt hat, dass mir um ein Haar Handy und Brille aus der Hand geflogen wären. Aber eine schöne Geschichte habe ich: Ich trug ein Maxikleid und der Wind hob es mehrfach hoch. Ich hatte also einen echten Marilyn-Moment, der noch viel lustiger wurde, als mich ein sehr lustiger Franzose lachend ansprach. „Oh la la, rouge…eh?“ grinste er. Über das „Oh la la“ muss ich immer noch lachen. Und das Runzelfüßchen „oh la la“t sich seit dem Moment durch den Tag.
Mittagspause. Es gibt für meinen Mann Salat mit Ziegenkäse, für die Kinder ein Brot mit Tomate-Mozarella und für mich Nudeln mit Pesto aus dem korischen Garten. Nur, klaro, ich muss mein Essen teilen. Es ist ziemlich viel Knoblauch dran aber den Kindern schmeckt es hervorragend. Ich esse dafür ihr Panini, ich mag Knoblauch nämlich auch nicht.
Anschließend will das Runzelfüßchen noch auf den Spielplatz. Ich verstehe nicht, wieso die in südlichen Ländern IMMER in der prallen Sonne gebaut sind. Nirgendwo ein Fitzel Schatten. Deswegen bleiben wir auch nicht ewig. Wir wollen lieber ans Meer.
Und da kommen wir auch an. Es ist herrlich, wenn auch zu gefährlich für die Kinder. Die Wellen sind sehr hoch und durch den Wind ist der eigentlich flache Einstieg auch irgendwie dahin. So tummeln sich die zwei am Strand mit je Einem von uns und der Andere darf schwimmen.
Zum Abendessen probiere ich was Neues aus und nenne es korsische Kartoffeln. Einfach, weil ich es hier zum ersten Mal gemacht habe. Es schmeckt SO gut. Die Kinder holen sich beide mehrfach nach und mein Mann strahlt mich glücklich an. Volltreffer würde ich sagen. Und das, wo doch bei uns mein Mann der ist, der für leckeres Essen zuständig ist.
Habt ihr vielleicht Lust auf das Rezept?
Wie andere Familien das Wochenende erlebt haben lest ihr wie immer bei Susanne
Habt ihr Lust auf das Rezept? Oder wollt ihr mehr von Korsika sehen?
Beides 😀
Mehr von Korsika wäre klasse. Die Insel ist ein Traum. Wir waren auch schon dort, allerdings noch ohne Kind.