Papa bloggt:Tragejacke und Jackenerweiterung im Test

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Nachdem ich schon letztens darüber geschrieben habe, dass das Tragen von Baby oft ein großes Streitthema sein kann, vor allem zwischen den Generationen, möchte ich heute darüber schreiben, wie man das Baby tragen kann. Dabei will ich gar nicht auf Stilfragen eingehen, denn um die Farbe des Tragetuchs soll es nicht gehen, sondern wie man das Baby unter einer Jacke tragen kann.

Kalte Jahreszeit

Es ist Winter, es ist kalt, es ist nass und Herr Annika soll es schön warm haben. Aber ich will auch nicht frieren. Welche praktischen Möglichkeiten gibt es? Die einfachste ist: ich ziehe eine dicke Jacke an, Herr Annika bekommt eine dicke Jacke an und dann binde ich mir das Baby um. Das geht auch, aber irgendwie ist das Baby dann schon sehr der Witterung ausgesetzt, von Körperwärme ist da nicht mehr viel zu spüren. Leider sind meine Jacken nicht weit genug, damit Herr Annika drunter passt und ich auch noch den Reißverschluss hoch bekomme. Also was jetzt?

Jacke und Jackenerweiterung

Das Runzelfüßchen habe ich die meiste Zeit im Sommer getragen, aber Herrn Annika trage ich oder werde ich die meiste Zeit im Winter tragen müssen. Auf dem Attachment Parenting Kongress in Hamburg haben meine Frau und ich zwei Hersteller kennen gelernt. Hoppediz verkauft Tragejacken, d.h. spezielle Jacken für Schwangere und „Baby-Träger“. Der andere, Kumja, verkauft Jackenverlängerungen, das sind spezielle Erweiterungen, die die Jacke trage-kompatibel machen. Beide Konzepte haben ihre Vor- und Nachteile, aber irgendwie wollten wir beide eine Lösung haben. Meine Frau besitzt nun eine Tragejacke – ich bestellte mir eine Jackenerweiterung. Wir wollten ja beide versorgt sein.

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Die Tragejacke

Zuallererst: ich konnte noch keinen Jackenhersteller finden, der spezielle Tragejacken für Männer herstellt. Zum Glück sind meine Frau und ich beide relativ groß, dass mir ihre Tragejacke von Hoppediz auch passt. Zu meinem zusätzlichen Glück hat sie keine Farbe oder Muster gewählt, welches sehr weiblich ist. Die Jacke ist schlicht und einfach grau und steht mir fast besser als meiner Frau (behaupte ich mal). Der große Vorteil der Jacke ist, dass ich das Baby relativ dünn anziehen kann und dank Tragetuch und Jacke ist es Herrn Annika nie zu kalt. Wenn er schläft mache ich die Jacke eher hoch, wenn er wach ist, kann er natürlich auch rausschauen. Der Nachteil ist: wir haben nur diese eine Jacke und wenn ich kein Baby unter der Jacke habe, sieht sie ein wenig weit aus. Oder ich eher wie eine schwangere Frau.
Was aber praktisch ist: Die Jacke ist für Bauch- und Rückenträger gemacht. Solltet ihr schon in der Schwangerschaft über solch eine Anschaffung nachdenken: Auch ein „Adapter“ für den Schwangerenbauch ist dabei. Und wenn die Tragezeit vorüber ist, dann kann meine Frau die Jacke als einfach Herbstjacke tragen. Dann aber wirklich nur sie.
Das hat natürlich seinen Preis. Der hier vorgestellte Tragemantel von Hoppediz kostet 169€. Damit ist es bei weitem nicht das teuereste Modell auf dem Markt und da wir uns die Jacke teilen finde ich den Preis auch durchaus angemessen. Immerhin wird dem Baby und mir schön warm und ich kann Herrn Annika ganz ohne lästiges Anziehen ins Tuch nehmen und über uns beiden den Mantel schließen.

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Die Jackenerweiterung

Die Jackenerweiterung bestellt man im Internet. Dabei wird man mit einem sehr einfach Dialog bei der Auswahl des richtigen Adapters unterstützt. Die Jackenerweiterung wird mit Hilfe eines Reißverschluss an den existierenden Reißverschluss der bestehenden Jacke angebracht. Auf der andere Seite macht man die Jacke einfach ganz normal zu. Mit der Jackenerweiterung kann man (fast) jede Jacke zur Tragejacke machen. Der Vorteil ist tatsächlich der Preis. Eine Jackenerweiterung mit Adapter kostet 50 Euro. Für das Geld bekommt man normalerweise auch keine warme Tragejacke.
Nachteile gibt es leider auch: wenn man mehrere Jacken mit der gleichen Erweiterung anziehen will, müssten die Reißverschlüsse der Jacken kompatibel sein. Ansonsten braucht man zusätzliche Adapter. Meine Winterjacke hatte das Problem, dass sie zwar lang genug war, aber der Reißverschluss nach unten nur bis zum Gürtel reicht. Dadurch trägt sie sich etwas leichter und man wird beim gehen nicht so eingeschränkt, aber die Füße von Herrn Annika werden weniger warm gehalten.

Welches System kann ich (als Mann) empfehlen

Wer eine tolle Winterjacke hat und wenig Geld ausgeben möchte, dem kann ich die Jackenerweiterung empfehlen. Es klingt zwar aufwendiger aufgrund der Adapter, aber einmal den richtigen Adapter angebracht, kann man die Jacke toll als Tragejacke nutzen. Für die Tragejacke spricht, dass sie an sich schlüssiger funktioniert. Unsere Jacke kann man sogar benutzen, wenn das Kind auf dem Rücken getragen wird. Ich habe das zwar noch nicht ausprobiert, aber das kann die Jackenerweiterung definitiv nicht bieten. Da Männer relativ selten schwanger sind, kann die Tragejacke auch nicht als Umstandsjacke getragen werden. Aber im Zweifelsfall „leiht“ ihr die Jacke für diese Zeit einfach eurer Partnerin.

Wie tragt ihr euer Baby? Eher über der Jacke oder doch lieber unter der Jacke? Und teilt ihr auch eine Jackenvariante oder sind wir da eine absolute Ausnahme?

Hinweis: Die Jacke wurde uns von Hoppediz zur Verfügung gestellt. Die Kumja habe ich selbst gekauft und bezahlt. Beides hat keinen Einfluss auf diesen Post.

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8 Antworten

  1. Julia sagt:

    Ich habe mir im ersten Herbst mit Kind über Ebay einen Tragemantel gekauft – eine der bislang besten Anschaffungen für die Babyzeit! Günstig, aber trotzdem schick, nahezu ungebraucht und aus kuschelig weicher warmer Wolle mit Kaschmir-Anteil. Ich trage meine Kinder fast nur unter dem Mantel. Einerseits muss man das Kind so nicht extra warm anziehen, andererseits kann man das (schlafende) Kind nachher drinnen einfach im Tuch lassen, ohne dass ihm zu warm wird. Und der Mantel sieht auch ohne Einsatz gut aus. Mit dem Mann teilen geht leider nicht, dafür ist er zu gross (oder ich zu klein), er trägt deshalb nur über der Jacke.

    LG, Julia

  2. Thorben sagt:

    Moin moin,

    bin ebefalls Papa (seit 3 Tagen, danke danke) und habe eine Tragejacke! habe vorher gründlich recherchiert und bin dann bei diesem schwarzen Modell von Milchshake hängen geblieben: https://tragejacken.com/produkt/milchshake-tragejacke-fuer-maenner-carryme/
    Finde, dass alle anderen irgendwie eher wie Mäntel aussehen.

    Muss ehrlicherweise aber auch sagen, dass sie für richtig kalte Wintertage nicht wirklich geeignet ist. Und ich bin wahrlich keine Frostbeule…

    Grüße aus Frankfurt,
    Throben

  3. Alexander sagt:

    Hallo Julia,

    ich finde auch, dass es ein großer Vorteil ist, dass ich das schlafende Kind in der Regel nicht wecken muss, wenn ich zu Hause angekommen bin.
    Wünsche Dir weiterhin viel Spaß mit Deinem Tragemantel.

    Liebe Grüße,
    Alex

  4. Alexander sagt:

    Hallo Thorben,

    Glückwunsch zu eurem Baby!
    Das Baby hast Du aber bestimmt noch nicht in der Tragejacke getragen, oder? Mit Baby und Tragetuch oder Tragesystem ist es meist doch noch etwas wärmer. Zumindest bei unserer Jacke war mir noch nicht zu kalt, obwohl sie auch nicht besonders dick aussieht.

    Wünsche Dir eine schöne Zeit mit dem Baby.

    Viele Grüße nach Frankfurt,
    Alex

  5. Anonym sagt:

    Wir haben uns auch wegen der Größenunterschiede vom Mann und mir für das Fleececover 3in1 von Hoppediz entschieden. Das kann man vorne und hinten nutzen, ist unabhängig von der Jacke und hat eine Regenkapuze für das Kind. Zudem kann man es auseinander nehmen und damit auch über alle Jahreszeiten je nach Wetter nutzen.
    Liebe Grüße

  6. simse sagt:

    Ich hab mir gestern die Kumja bestellt und bin gespannt wie das klappt. Da mein Mann um einiges größer ist als ich, klappt das mit gemeinsamer Jacke leider nicht.
    LG Simone

  7. Anonym sagt:

    Wir haben die mam Tragejacke und die kumja Erweiterung. Ich weiß nicht, woran es liegt, aber beim zweiten Kind bin ich irgendwie verfrohrener. Die Tragejacke reicht mir für den Winter nicht (Winddichtes Fleece ohne weiteres Futter). Die kumja habe ich mir in der zweiten Schwangerschaft gekauft, damit ich meinen Wintermantel weitertragen kann – hat super geklappt. Und ich habe mich geärgert, dass ich sie nicht schon in der ersten Schwangerschaft hatte. Jetzt nehme ich sie auch zum Tragen, finde sie allerdings an den Baby-Füssen etwas knapp. Und leider geht natürlich auch nur vorn tragen. Dafür kann man sie aber einfach mit der manduca in den Kinderwagen packen, falls das Kind spontan getragen werden will. Wenn ich aber weiß, dass wir länger draußen sein werden (Spielplatz z.B.) trage ich sie lieber auf der Jacke. So kann ich mal zwischen vorn und hinten wechseln oder sie raus nehmen, wenn ihr zu langweilig wird oder sie Hunger bekommt. Das geht unter der Jacke nicht, weil sie ja dann nicht mehr warm genug angezogen wäre…
    Ich würde sagen, je kleiner das Baby, desto eher unter der Jacke. Je größer, desto eher über der Jacke. Laufanfänger immer über der Jacke, weil die sowieso ständig hoch und runter wollen, also sowieso warm angezogen sind.

  8. Johanna sagt:

    Aus der Erfahrung mit einem mittlerweile Trage-Kleinkind (2 Jahre) würde ich immer wieder eine Tragejacke mit der Möglichkeit zum Rückentragen kaufen. Wenn es kalt und regnerisch ist, gibt es dazu keine gute Alternative.

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