Papa bloggt: Wir bleiben dann mal zu Hause

Demnächst ist es so weit: Andrea fährt für ein ganzes Wochenende weg. Von Samstagmorgen bis Sonntagabend. Es ist das erste Mal seit Herr Annika auf der Welt ist. Und das ist eigentlich schon ganz schön lange her. Und während ich relativ gelassen diesem Wochenende entgegen blicke, frage ich mich: Wieso macht sie das nicht öfters? Sie „darf“ doch! Aber sie macht es dann doch nicht so oft wie ich es vielleicht erwarten würde.

Männer haben es einfacher

Ich treffe mich regelmäßig mit Freunden von mir. Einmal im Monat wollen wir zusammenzukommen, über unser Leben reden, über die Arbeit, (natürlich!) auch über die Familie und was uns sonst noch irgendwie beschäftigt. Auch wenn ich manchmal etwas später komme, weil ich die Kinder ins Bett bringe, versuche ich diese Treffen nicht ausfallen zu lassen. Ich kenne, zumindest im meinem Umkreis keine Frau, die sich mindestens jeden Monat regelmäßig ohne Kinder abends mit ihren Freund_innen trifft. Umgekehrt kenne ich viele Väter, die sich zweimal, dreimal im Jahr mit ihren männlichen Freunden treffen und Urlaub machen. Winterurlaub, Fahrradurlaub, Segelurlaub, Wanderurlaub, Mallorcaurlaub (ok, das habe ich jetzt erfunden, aber soll es auch geben). Aber von Müttern bekomme ich das viel weniger mit.

Ein Wochenende alleine

Seitdem Herr Annika auf der Welt ist, war ich zweimal alleine an einem Wochenende. Einmal war Andrea in Bulgarien auf eine Pressereise – mit Kindern, wofür ich sie noch immer sehr bewundere. Und einmal war ich auf einem Geburtstag in Köln eingeladen. Wenn Andrea das Wochenende weg ist, steht es wenigestens nur noch 2:1. Und obwohl es keinen Wettbewerb ist und ich gerne auch meine Wochenende mit der Familie verbringe, würde ich mir wünschen, es wäre ausgeglichener zwischen uns. Nicht, damit ich öfters weggehen kann, sondern einfach um es fairer zu gestalten.

Mehr Freiheiten für Männer

Ich denke oft darüber nach, wieso ich tendenziell mehr „Freiheiten“ habe als meine Frau. Klar: als Andrea schwanger war, als sie im Wochenbett war und in der Zeit, in der sie die Kinder (häufiger) gestillt hat, war es für sie schwieriger wegzugehen als für mich. Das sind körperliche Gründe, aber ich war  in der Zeit auch weniger häufig oder gar nicht weg. Einfach, weil ich abends mich auch um die Kinder kümmern wollte und musste. Und vielleicht ist es auch etwas anderes, als Mann um 21:15 an einem Winterabend zu einem Fitness-Studio zu gehen als wenn eine Frau das macht. Aber manchmal denke ich auch, vielleicht hat sie ein wenig (aber unbegründet) schlechtes Gewissen, ihre Kinder „alleine“ zu lassen.
 

Mama soll auch mal weggehen

Letztens war ich an zwei Abenden in der Woche weg. Meine Tochter kommentierte das trocken, ich solle doch Mama auch mal weggehen lassen. Wenn immer ich gehen würde, wäre das auch unfair. Igendwie mussten Andrea und ich beide darüber lachen. Aber sie hatte je Recht: Mama soll natürlich auch alleine weggehen.

Kinder sind eine tolle Sache, aber das Leben mit Kindern ist nicht immer einfach. Einen Ausgleich, eine Auszeit und wenn es nur drei Stunden sind, die ohne Kinder verbracht werden, sollte jedes Elternteil bekommen. Was kann ich dazu beitragen? Ich kann meine Frau bestärken, sich zu verabreden und ohne schlechtes Gewissen auch mal Urlaub zu machen. Und selbst wenn das Wochenende mit Kindern ohne sie für mich vielleicht anstrengend sein sollte, werde das einfach runterschlucken und lächeln.

Wie geht ihr mit Auszeit ohne Familie um? Versucht ihr das fair zu verteilen oder gehen bei euch die Väter auch öfters alleine weg?

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Eine Antwort

  1. Anonym sagt:

    Ich habe ehrlich gesagt gar keine lust ohne meine kinder auszugehen oder wegzufahren. sogar beim Frisör ist meist eins mit dabei. ich genieße auszeiten mit kindern… mal shoppen mit der großen, kino, ausflüge mit allen dreien oder auch urlaub mit kindern ohne papa, da ich berufsbedingt alle ferien frei habe, er nicht. im februar war ich zb mit 3 kids auf kreuzfahrt und danach war auch ich total entspannt. der papa im gegenzug macht sehr viel ehrenamtlich neben dem vollzeitjob. für uns passt diese aufteilung allerdings. wir haben sogar festgestellt,dass wir bis auf den gemeinsamen jahresurlaub im sommer echt gefallen an getrennten urlauben finden, ganz einfach auch aus Kostengründen. zu fünft geht vielea preislich und räumlich nicht, was als einzelperson oder einzelperaon mit kindern sehr gut geht. ohne papa können die kinder gut, weil sie das gewöhnt sind. ohne mama ist hier einw tragödie

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