Papa bloggt: Falsche Sicherheit auf Kinderspielplätzen

Schon bevor das Runzelfüßchen auf der Welt war, fuhr ich meistens mit dem Fahrradhelm Fahrrad. Seitdem meine Tochter und ich zusammen öfters auf dem Rad sitzen, hat sich das nicht geändert. Wenn ich dem Runzelfüßchen sage, dass wir mit dem Fahrrad fahren wollen, holt sie schon ihren und meinen Radhelm. Etwas anderes kommt für sie gar nicht frage. Die schützende Wirkung von Helmen für Radfahrer bei Kopfverletzungen sind zwar kaum umstritten. Aber manchmal frage ich mich, ob manchmal weniger Sicherheit doch mehr ist.

Gefährliche Fahrradhelme auf dem Kinderspielplatz

Da wir in Berlin wohnen, gibt es unzählige Spielplätze. Andererseits leben hier auch so viele Menschen, dass manche von ihnen einfach überfüllt sind. Schlange stehen an der Rutsche, Tränen an der Schaukel, weil sich ein Kind erdreistet länger als fünf Minute die einzige Schaukel auf einem Spielplatz zu nutzen, auf dem sich 40 Kinder tummelten. Oft sehe ich da auch Kinder, die mit ihren Kinderfahrradhelmen auf dem Spielplatz herumturnen. Vielleicht wollen die Kleinen ihren wunderbaren Kopfschutz nicht ausziehen, aber manchmal habe ich das Gefühl, es sind eher die Eltern, die ihre Kinder mit einem Helm auch auf dem Spielplatz schützen wollen. Dabei ist das nicht ungefährlich, wenn man dem Bayerischen Staatsministerium für Verbraucherschutz glauben mag. Zum Beispiel beim klettern können sich die Kinder mit ihren Helmen sehr schlimm verletzen. So erreicht man durch das Tragen von Radhelmen auf Spielplätzen das Gegenteil von Sicherheit

Sicherheitsstellung geben auf dem Spielplatz

Das Runzelfüßchen klettert sehr gerne. Aber sie ist natürlich noch sehr klein und kann nicht immer einschätzen, ob etwas gefährlich ist. Mal will sie an einem rostigen Bauzaun hochklettern, dann will sie eine Brüstung besteigen. Eine zweijährige muss man natürlich noch vor sich selbst schützen. Aber manchmal ertappte ich mich, dass ich es dann doch übertreibe.
Sie will auf einem Spielplatz an einer Leiter hochklettern, aber die oberste Sprosse von der Leiter ist eigentlich zu weit für sie. Dann möchte sie, dass ich ihr helfe. Da sie ja nicht umsonst hochklettert sein soll, helfe ich ihr. Dabei helfe ich nicht nur beim letzten Schritt, sondern „sichere“ sie eigentlich noch bei den anderen Sprossen ab, die sie eigentlich ohne Probleme selbst hochklettern kann. Falls sie vorher ausrutschen würde, könnte ich sie noch auffangen.

Eigentlich ist das ja Quatsch, denn ein Kind muss auch mal Fehler machen und daraus lernen können. So kämpfe ich praktisch gegen mich selbst, nicht zu über-vorsichtig zu sein.

Seid ihr auch manchmal über-vorsichtig mit euren Kindern? Und wie legt man das am besten ab? Kennt ihr ähnliche Beispiele wie das mit den Fahrradhelmen?

Das könnte dich auch interessieren …

2 Antworten

  1. Alex sagt:

    Ja, das kommt mir bekannt vor. Als meine in dem Alter war, hab ich auch noch viel "gesichert" obwohl sie Dinge schon konnte und natürlich auch Fehler machen muss. Aber es wurde besser. Ich achte heute sehr aktiv darauf, wo ich sichere und wo nicht. ��

  2. Anonym sagt:

    Mit zwei Kindern mit einem relativ kurzen Altersabstand ist zu starkes Asichern und Eingreifen bei uns kein ganz so großes Thema – weil es sich gar nicht realisieren ließe.
    Die Großeltern sind allerdings sehr ängstlich und verunsichern damit unser Kleinkind. Häufig müssen wir das Kind dann eher vor den Großeltern schützen als vor den Gefahren des Spielplatzes. 😉

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert