Papa bloggt: Wie mit Kindern die Weihnachtszeit wieder schön wurde

Adventskerze

Ich hatte eine längere Zeit ein ambivalentes Verhältnis zu Weihnachten. Während viele Menschen sich schon über die Spekulatius Ende September beschweren und der ganze Konsumwahn mehr als fragwürdig ist, war Weihnachten für mich immer auch das Fest, an dem die Familie zusammen kommt. In der man Zeit für Gespräche, für Essen und auch für sich hat. Weihnachten war für mich immer gleichbedeutend mit meinen Eltern. Seitdem ich Weihnachten nicht mehr mit ihnen feiern kann, war das Fest für mich irgendwie leer. Und langsam wird diese Leere wieder durch Leben gefüllt – durch meine Kinder.

Weihnachten ohne Eltern

Es gibt wahrscheinlich kaum eine Zeit im Jahr, in der man sich auch an seine Kindheit und seine Eltern erinnert. Wie war Weihnachten früher mich? Welche Traditionen gilt es zu erhalten? Welche Traditionen waren vielleicht nicht so schön und werden durch anderes ersetzt? Seitdem ich Kinder habe, möchte ich auch, dass sie glückliche Tage verbringen, sich über Adventskalendar freuen oder den Nikolaus begrüßen. Auch über zwei Jahre nach meinem alten Artikel, ist es noch immer Mist, so wenig Großeltern für das Runzelfüßchen und Herrn Annika zu haben. Ich wünschte, sie wären noch da, sie würden zusammen mit uns Weihnachten verbringen und sie könnten sehen, was für tolle Enkelkinder sie haben.

Das alte Fest ist nicht mehr da

Als ich das erste Mal Weihnachten ohne meine Eltern verbringen musste, war es superschwer für mich. Mein altes Zuhause – nicht mehr da. Alle Weihnachtstraditionen, die wir hatten – Kartoffelsalat mit Würstchen, unser typtisches Weihnachtsessen, der Baum im Wohnzimmer, die gemeinsame Zeit – alles unwiderbringlich verloren. Während ich das restliche Jahr meinen Frieden gefunden habe, wühlt Weihnachten mich immer ein wenig auf. Spätestens wenn ich von KollegInnen gefragt, ob ich denn an Weihnachten auch in meine alte Heimat zu meinen Eltern fahren würde, muss ich ein wenig schlucken. Und jedes Mal die Menschen, die es nicht schlecht meinen, mit Tod zu konfrontieren ist nicht meine Art. In der Regel sage ich dann trotzdem, dass wir in Berlin bleiben.

Eine neue Tradition fängt an

Wenn dieser Blogartikel jetzt zu Ende gehen würde, wäre das ganz schön traurig. Aber das soll er gar nicht sein. Denn seitdem das Runzelfüßchen auf der Welt ist, bekommt Weihnachten wieder eine andere Perspektive. Eine, die vollkommen unschuldig ist. Denn meine Tochter freut sich ganz dolle auf Weihnachten. Auf Kekse backen. Auf Kerzen. Und auf den Weihnachtsbaum. Und die Geschenke. Da sie mittlerweile schon vier Jahre ist, hat sie eine Ahnung, was Weihnachten bedeutet und was wieder auf uns zukommt. Und das macht mich froh. Denn ihr Weihnachten ist jetzt mein neues Weihnachten. Und so sehr ich mich auch gerne an die Feiertage mit meiner Mama, meinem Papa zurückerinnere, hat auch eine neue Tradition angefangen: Die von unserer kleinen Familien.

Vermisst ihr auch an Weihnachten Menschen, die euch wichtig waren? Wie geht ihr damit um?

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Eine Antwort

  1. Sven sagt:

    Als meine Mutter viel zu früh mit 51 Jahren starb, war ich mitten im Studium. Es schmerzte jahrelang. Und auch jetzt, viele unendliche Jahre später, ist es so, dass es in der Weihnachtszeit hochkommt. Der Verlust und die Trauer, dass sie ihre Enkelkinder nie kennenlernen konnte. Die Zeit, in der wir als Familie noch enger zusammenrücken, füllt manche Lücken. Und das ist gut so.

    Euch eine tolle Weihnachtszeit.
    Liebe Grüße
    Sven

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