Zuhause arbeiten mit Kindern – Tag 15

Ich glaube, ihr könnt erahnen, wie es mir geht. Das Wochenende kündigte es ja bereits an. Und es hat sich ja nichts geändert. Vielleicht ist es noch anstrengender geworden.

Ich nehme wahr, dass es nicht nur bei mir gerade nicht gut läuft, auch den Kindern geht es nicht gut. Sie rennen, laufen, springen durch die Wohnung auf der Suche nach Beschäftigung. Immer in Bewegung, so, als würde Stillstand schlimme Folgen haben. Das interpretiere ich da rein, natürlich.

Kinder spielen Labor

Aber ich höre ihnen zu, wie sie zu meinen Füßen Labor spielen. Und immer wieder höre ich das eine Kind mit dem anderen meckern, weil es noch immer kein Mittel gegen Corona gefunden hat. Dazwischen hauen sie sich, kuscheln, malen ein Bild, verbünden sich gegen uns Eltern. Zur Ablenkung lese ich Geo Mini mit ihnen. Das könnt ihr für eure Kinder kostenfrei bei Gruner & Jahr herunterladen.

Ich schreibe Artikel, bekomme Anfragen von Kolleg*innen, ob ich hier jemanden wüsste und da etwas empfehlen kann. Wir helfen uns untereinander, klar. Aber auch das kostet Kraft.

Ich kann nie abschalten

Ich habe das Gefühl, dass ich gar nicht mehr weiß, wie abschalten geht. Denn es war ja in den letzten Monaten, auch vor Corona nicht leicht. Vielleicht erinnert ihr euch noch, ich habe auch da permanent gearbeitet. Aber mein Mann und zwei der Kinder waren nicht dabei, ich hatte, als der Jüngste schlief, wenigstens etwas Zeit für mich allein.

Und das vermisse ich. Ich habe das Gefühl, ich müsste ganz dringend mit mir allein sein. Nichts hören, nichts sehen, nicht zuhören, nicht trösten, nicht kümmern, nicht bespaßen, nicht gucken, nicht helfen, nicht spielen, nicht klatschen, nicht Streit schlichten.

Immer weiter und weiter und weiter machen

Statt einer Pause werde ich aber gleich ein weiteres Interview vorbereiten, werde heute Abend schreiben und dankbar sein, dass ich wenigstens Aufträge habe. Auch das ist ja keine Selbstverständlichkeit mehr. Leider. Ich werde alles machen, was ich und andere von mir erwarten. Aber ich werde Zeit für mich selbst vermissen.

Passt auch euch auf! Wir lesen uns morgen wieder (Und ich schwöre, wer mir jetzt eine Nachricht schickt, die sinngemäß sagt: Zeit zum Bloggen ist doch Zeit für dich, den werde ich verwünschen. Diese Posts hier schreibe ich alle, ausnahmslos, während die Kinder zu meinen Füßen streiten, der Jüngste am Ladekabel zieht und irgendwer mault, weil ihm oder ihr das Abendessen nicht zusagt. Das ist keine Pause. Aber ich brauche dieses tägliche Aufschreiben, damit ich später nie vergesse, wie unfassbar großartig wir das gemacht haben. Trotz allem)

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