Papa bloggt: Und wo bleibt Herr Annika?

Dieser Blog ist nach dem Runzelfüßchen benannt, weil das der Spitzname meiner Tochter ist und weil sie einfach zuerst auf der Welt war. Seit anderhalb Jahren haben wir ein viertes (oder fünftes, wenn die Katze mitgezählt wird) Familienmitglied und das heißt einfach Herr Annika. Und so wie man sich fragen könnte, wieso heißt der Blog denn nicht auch „Runzelfüßchen und Herr Annika“, so frage ich mich immer, bekommt mein Sohn genug Aufmerksamkeit? Bekommt er genug Zeit von mir?

Nicht schreiben und trotzdem stattfinden

Ganz ehrlich: Herr Annika brauchte keine Aufmerksamkeit auf diesem Blog. Er hat genau so viel Spaß in seinem kleinen Leben mit seiner Schwester, seiner Mama und mir, ob ich über ihn hier schreibe oder nicht. Ich führe zwar keine Statistik, aber gefühlt schreibe ich öfters über Erlebnisse mit meiner Tochter oder über welche, die ich mit beiden zusammen erlebe. Aber dafür trifft Herr Annika natürlich keine Schuld. Als ich zu bloggen angefangen habe, war er noch nicht geboren. Und seitdem er auf der Welt ist, war seine Schwester natürlich auch immer da.

Mein Sohn bekommt meine geteilte oder meine ganze Achtsamkeit

Es ist manchmal gar nicht so leicht, meinen beiden Kindern gerecht zu werden. Rein körperlich kann eine Dreijährige mehr Platz für sich beanspruchen. Auch verbal hat mein kleiner Sohn ihr wenig entgegen zu setzen. Wenn ich abends nach Hause komme, kommen mir beide Kinder entgegen gerannt. Das Runzelfüßchen will mir erzählen, wie ihr Tag gewesen ist. Mein kleiner Sohn will von mir auf den Arm genommen werden.  Er läuft dabei fast Gefahr umgerannt zu werden, kann auch nicht so schnell laufen wie meine Tochter. Gefühlt so so so viel kleiner wie meine Tochter, steht er neben ihr, ruft nur „Papa, Papa“ und hebt seine kleinen Arme.

Wen begrüsst man zuerst?

So ist es nun seit Wochen. Wenn ich nach Hause komme, wollen beide Kinder meine volle Aufmerksamkeit. Und natürlich kann ich nicht immer den Kleineren von Beiden auf den Arm nehmen und als Ersten begrüßen. Ich versuche dann beide zu umarmen und prinzipiell beide auf den Arm zu nehmen.
Zumindest morgens können die Kinder exklusive Zeit mit ihren Papa haben – aber nur der, der zuerst aufwacht. Wenn beide Kinder wach sind, müssen sie im Prinzip wieder teilen. Herr Annika ist manchmal als erstes wach. Ich frage ihn dann, ob er mit mir aufstehen will. Nickend gehen wir dann ins Wohnzimmer und schauen uns ein Buch an. Letztens tränten mir die Augen vor Müdigkeit, meine Beine waren kalt, aber mein kleiner Sohn freute sich so sehr, mir die Züge und Autos in seinem Buch zu zeigen, dass es schon wieder so schön war, vor der Arbeit ein wenig Exklusivzeit mit meinem kleinen Sohn zu haben.

Theoretisch müsse ich zwei Jahre nur über meine Erlebnisse mit Herrn Annika bloggen, um das Runzelfüßchen wieder einzuholen. Schreibe ich über ihn deshalb genau so viel wie über das Runzelfüßchen? Das werde ich gar nicht schaffen. Aber das heißt nicht, dass ich mich im normalen Leben weniger um ihn kümmere als um das Runzelfüßchen. Es ist einfach nur anders.

Habt ihr auch immer Angst, dass ihr euch weniger um eure später geborenen Kinder kümmert? Wie geht ihr damit um?

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Eine Antwort

  1. Anonym sagt:

    Interessanter Weise ist es bei mir im Moment noch anders herum.. Dadurch dass ich das Baby (8 Monate) noch ständig auf dem Arm habe, habe ich öfter das Gefühl dass der Große (2;4) mehr Aufmerksamkeit von mir bräuchte. Aber wenn ich dann ernsthaft drüber nachdenke, fällt mir meist auf dass jeder von beiden sich ganz gut meine Zuwendung und Aufmerksamkeit sichern kann und mir Fakten jeden Abend sehr viele Situationen ein in denen ich mit einem von beiden toll alleine gekuschelt oder gesprochen habe. Ich denke, diese kleinen Wesen sagen uns schon ganz gut was sie brauchen.. ��

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