Papa bloggt: Oh, nein es ist so weit – Erkältungszeit

Wenn ich eine Umfrage unter Eltern mit Kleinkindern machen würde, was sie am meisten an der kalten Jahreszeit stört: sehr wahrscheinlich würde „krankes Kind“ ganz oben stehen. Mit Grauen denke ich schon jetzt an den Winter und hoffe nur, dass meine Kinder nicht zu oft krank werden. Dabei ist es erst November und die Saison hat erst angefangen. Und irgendwie ist es schon vorprammiert: auch wenn man die Kinder immer warm genug anzieht, auf Händewaschen besteht, die Kinder mit Obst aufpäppelt, vollkommen verhindern kann man es als Eltern nicht. Wenn beide Eltern noch arbeiten müssen, kann man sich auf Frust, Ärger und Stress einstellen.

Im Winter werden die Kinder krank

Ich finde es immer schlimm, wenn meine Kinder krank sind. Je kleiner sie sind, desto mehr nimmt sie das in der Regel mit. Da kann schon eine gewöhnliche Erkältung auch schlaflose Nächte für die Eltern bedeuten. Aber, das sollte man vielleicht auch sagen, es wird in der Regel besser. Während ich eine Menge Eltern kenne, deren Kinder schon in der Kita-Eingewöhnung krank wurden, ist es oft der erste Winter, den die Kinder in ihrer Einrichtung überstehen müssen. Draußen ist es kalt, drinnen ist es warm und viele Kinder sind auf engem Raum zusammen. Kein Wunder, dass die Kleinen dabei krank werden. Gar nicht im Winter in den Kindergarten/Kita gehen, wurde mir auch schon vorgeschlagen. Da viele Menschen, auch wir, auf eine Kinderbetreuung angewiesen sind, ist das keine Option. Aber mit dem zweiten Kind ist vieles komplizierter.

Pflicht zum Attest

Während Angestellte sich in der Regel zwei Tage krank melden können und kein Attest vom Arzt benötigen, muss im Fall eines kranken Kindes das Attest am ersten Tag vorgelegt werden. In der Praxis bedeutet das für viele Eltern: abwägen. Nicht nur, weil Eltern in der Regel weniger Gehalt bekommen, wenn das Kind krank ist. Wenn mein Kind nur leicht kränklich ist und ich gehe jetzt in die Kinderarztpraxis, die voll mit kranken Kindern ist (es ist ja Saison), kommt das Kind nicht kranker da raus als vorher? Vielleicht ist das übertrieben, aber als Erwachsener würde ich auch nicht bei der kleinsten Erkältung zum Hausarzt gehen, sondern erst, wenn es die Erkältung vielleicht nicht weggehen will. Aber auch ein kleines Kind mit einem Schnupfen braucht vielleicht mal ein, zwei Tage Ruhe, um sich auszukurieren.

Streit, wer zu Hause bleibt

Ich will es nicht verheimlichen, auch im Hause Runzelfüßchen gibt es manchmal Streit. Wer bleibt zu Hause, wer geht arbeiten, heißt das Thema. Da Andrea selbstständig ist, ist sie flexibler als ich. Andererseits muss sie ihre Aufträge auch abarbeiten und die kann man mit einem kranken Kind in Begleitung kaum schaffen. Damit ich zu Hause bleiben kann, muss ich nachweislich zum Kinderarzt. Wir haben uns diese Saison vorgenommen, die Tage zu zählen, die jeder wegen einem kranken Kind nicht arbeiten konnte. Dann können wir wenigesten gegensteuern, wenn die Krankentage nicht ausgeglichen sind.

Sich selber krank melden ist keine gute Idee

Ich glaube, schwindeln ist in Verbindung mit kranken Kindern seltener geworden, aber ich denke, es machen bestimmt noch viele (ich nicht). Wenn ein krankes Kind bedeutet, auf Gehalt zu verzichten, ein Attest zu besorgen und auch nur eine begrenzte Anzahl an Kranktagen zu Verfügung zu haben, wer kann es Eltern verdenken, wenn sie dann nicht einfach sagen „ich bin krank“ und nicht das Kind. Nachvollziehen kann ich das, aber ich finde es auch riskant. Und natürlich auch unfair dem Arbeitgeber gegenüber. Stattdessen würde ich mir wünschen, dass Eltern auch die Möglichkeit bekommen, ihr kränkelndes Kind in ein Eltern-Kind Büro mitnehmen zu können. Ein richtig krankes Kind gehört natürlich ins Bett. Oder dass es die Möglichkeit von Home Office gibt. Manchmal kann man vielleicht doch von zuHause arbeiten, auch wenn das Kind krank ist.

Wie bereitet ihr euch auf die Erkältungszeit vor? Macht ihr Absprachen mit dem anderen Elternteil, wer sich krank melden kann?

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2 Antworten

  1. Anonym sagt:

    Ich finde in Deutschland ist das mit dem kindkrank sein furchtbar geregelt. Wer macht denn solche Gesetze, die dazu führen, dass Menschen ihren Arbeitgeber beschwindeln müssen und partner sich darum streiten, wer sich ums Kind kümmern darf? Wer möchte denn in einer Gesellschaft leben in der kranke Kinder unweigerlich zu Zwist, Misstrauen und Angst vor Jobverlust führen?
    Wir wohnen ja inzwischen in Schweden. Hier meldet man sich einfach online bei der Krankenkasse kindkrank und die übernimmt dann die Bezahlung. Zum Arzt geht man nur wenn es nötig ist. Und niemand schreibt einem vor wie oft das eigene Kind krank sein darf. So einfach könnte es sein, wenn mal jemand in Deutschland mitdenken würde. Statistisch gesehen ist ein Kind im ersten Kindergartenjahr 130 Tage krank. Da hilft es auch nichts, wenn sich die Partner gegenseitig unter Druck setzen. Besonders falls man da als Mutter noch stillt, hat man ganz schlechte Karten. Das ist nun mal so und Gesetze sollten solche Tatsachen berücksichtigen.

  2. Andrea sagt:

    Tatsächlich klingt Schweden da sehr fortschrittlich. Aber, das ist hier alles noch Wunschdenken. Vor allem die Idee, dass es keine Vorschrift gibt wie krank ein Kind zu sein hat. Das ist etwas, dass mich hier schwer stört. Nun bin ich selbstständig und wenn das Kind sich nicht fühlt, dann bleibt es eben zu Hause und ich plane neu. Wäre ich festangestellt müsste ich sie trotzdem in den Kindergarten schicken, weil ich die Kranktage ja für später noch brauche. Und so lernen schon die Kleinsten von Anfang an, dass sie mal besser funktionieren statt auf sich selbst zu hören.
    Ein, im wahrsten Sinne des Wortes, krankes System.

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