Papa bloggt: Brauchen wir jetzt ein Auto?

Noch bevor das neue Baby auf der Welt war, musste ich mir öfters die Frage gefallen lassen: „Holt ihr euch jetzt ein Auto?“ Mein Antwort war, dass ich es nicht wüsste. Bislang kamen wir immer ganz gut ohne ein Fahrzug zurecht. Und ich bin nicht wirklich ein Autofan, aber so langsam fange ich an, über ein Familienauto nachzudenken.

Flexibel zum Ziel

Für mich ist ein Auto ein Mittel zum Zweck. Es gibt viele Möglichkeiten von A nach B zu kommen. Sofern die Strecke nicht zu weit ist, das Wetter nicht total schlecht, komme ich in Berlin sehr gut mit dem Fahrrad überall hin. Dann gibt es noch die öffentlichen Verkehrsmittel, Taxi und Car-Sharing-Angebote. Wenn wir etwas weiter weggefahren sind, haben wir öfters schon die Bahn genommen oder einen Mietwagen. Aber als ich letztens mit einem Car-Sharing-Auto mit meiner Tochter das Baby und meine Frau abholen wollte, kamen mir Zweifel.

Praktische Probleme

Da wir mittlerweile zu viert sind, brauchen wir für zwei Kinder Babyschale und Kindersitz. Eine Babyschale ist relativ praktisch – in der Regel sind diese nicht so schwer und man kann das Baby damit auch von zu Hause zum Auto tragen oder umgekehrt. Weil unser Autokindersitz eher schwer ist, wollte ich ein Car-Sharing-Auto mit Kindersitz reservieren. Also machte ich mich auf den Weg:  leere Babyschale in der einen Hand, das Runzelfüßchen in der anderen Hand und los zu einem Auto von drivenow. Dabei muss man wissen, dass drivenow Kindersitze nur in der 1er-BMWs und im X1 anbietet. Ein Blick auf die App zeigte mir aber nur Minis im Umkreis an. Also sind wir 2 Stationen mit der U-Bahn zum nächsten X1 gefahren. Voller Freude wollte ich mit dem Runzelfüßchen losfahren. Aber wo war die Kindersitz für meine Tochter? Er hat einfach gefehlt, weil ein anderer Kunde ihn geklaut hat. Belämmert standen wir da und mussten uns ein neues Auto suchen.

Eigentum verpflichtet

Bei einem eigenen Auto holt man sich auch gewisse Verpflichtungen ins Haus. Natürlich kann man sich auch Zeit einsparen, weil Dinge wie Mietwagenanmeldung, Bahnfahrkarten online kaufen Car-Sharing-Autos suchen wegfallen und ein Auto je nach Strecke das schnellste Verkehrsmittel ist. Auf der anderen Seite muss man Inspektionen einplanen, Winterbereifung organisieren, Auto tanken, Auto waschen und wenn etwas kaputt geht, sich mit Werkstätten rumärgern.

Am Ende geht es bei mir wahrscheinlich um Bequemlichkeit. Möchte ich in Zukunft mich mit Kindersitzeinbauen, Mietwagenfirmen, Taxis und Lastenfahrrädern beschäftigen? Oder will ich in den meisten Fällen einfach alle Kinder ins Auto packen und losfahren? Die Entscheidung ist noch nicht gefallen, aber eine Tendenz ist schon da.

Habt ihr ein Auto für eure Familie? Oder kommt ihr auch ohne zurecht?

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11 Antworten

  1. Julia sagt:

    Wir kommen bestens ohne Auto zurecht. Vielleicht ändert sich das, wenn wir irgendwann aus Berlin weg ziehen, aber bisher vermissen wir nichts. Allerdings haben wir das Glück, dass U- und S-Bahn nahezu direkt vor der Haustür sind und ein Mietwagenverleih keine 100 m weit weg. Und bei einem Mietauto sind Kindersitze auch kein Problem, darum kümmert sich ja der Verleih. Carsharing haben wir uns mal überlegt, aber wir würden es zu selten nutzen.

    LG, Julia

  2. Wir haben kein Auto und werden uns wohl auch keins Kaufen. Allein die Kosten für den Unterhalt würden sich bei uns nicht rechnen. Es steht mehr als das wir es nutzen würden. Es gibt glaube ich in drei Monaten nur eine Situation in der ich Denke "Jetzt ein eigenes Auto"… Wir nutzen die Öffentlichen oder Fahrrad (auch mit Kind).

    Ich weiß noch als wir ein Auto hatten stand es nur rum, dadurch amen Standschäden, und ich machte mir oft sorgen ob dem Auto was passiert – in Fhain nicht unwahrscheinlich. Seit dem wir kein Auto mehr haben bin ich da viel lockerer. Wenn wir wo hin fahren sind wir auch zu dritt, dann hole ich das Auto zu uns, wir packen den Kindersitz und das Kind rein und fahren weiter, ist kein großer Stress für mich.

    Wir sind aber nur 3, ich weiß nicht wie es mit noch einem Kind wäre.

  3. Anonym sagt:

    Wir kommen bisher auch mit zwei Kindern gut ohne Auto zurecht – und das ist in der Großstadt auch wirklich kein Problem. In Kleinstädten oder auf dem Land sieht es aber natürlich anders aus.

  4. hike sagt:

    Wir haben 2 Kinder und seit 3 Jahren kein eigenes Auto mehr. Wichtig ist, wie gut die restliche Infrastruktur am Wohnort ist (ÖPNV, Car-Sharing, Bahn, Fernbus). In München passt das gut. Es rechnet sich finanziell und emotional sowieso. Hier ein Erfahrungsbericht nach dem ersten Jahr. https://www.bielinski.de/2014/12/2014-ein-jahr-ohne-eigenes-auto-die-bilanz/

  5. Tanja sagt:

    Wir haben auch kein Auto (Berlin, jetzt Potsdam). Kindersitze haben wir immer eigene – eine/r holt das Auto und wir bauen sie zuhause ein. Wir haben die selbst im Flugzeug mitgenommen (können allerdings leiden). Inzwischen sind die Kinder beide über 5 (geht schneller als man denkt) und brauchen nur noch Sitzerhöhungen, vor allem für kurze Strecken.
    Wenn man einmal ein Auto hat, gewöhnt man sich wohl dran, und sieht auch die verbundenen Kosten und den Aufwand nicht mehr. Wollen wir vermeiden, so lange es möglich ist. Unsere Kinder sind dafür auch schon fast eigenständig mobil mit den Öffis, weil sie sie gut kennen (5 & 8 Jahre).

  6. Hallöle Alex,

    also wir haben ein Auto und das ist auch gut so…
    Zur Arbeit fahren wir zwar beide mit der Bahn, aber an den Wochenenden sind wir oft bei den Eltern in Hamburg oder Brandenburg…in die Stadt meiner Eltern fährt keine Bahn…die STrecke wurde von der Bahn eingestampft. Zu den Schwiegereltern fährt von Hamburg eine S-Bahn…aber insgesamt ist man länger unterwegs als mit dem Auto.
    Ich finde es auch komfortabler, alles ins Auto zu packen und nicht darüber nachzudenken, welche Sachen man noch einpacken kann/muss…

    Aber letztendlich muss es jeder für sich selber entscheiden.

    LG Kathleen

  7. Anonym sagt:

    Wir wohnen in einer Kleinstadt (13.000 Einwohner)und haben zwei Autos da eins nicht reichen würde. Ich glaube in großen Städten ist es möglich ohne Auto zurecht zukommen. In kleinen Städten, kann man mit den ÖPVN noch nicht mal die Arbeitsstätte ereichen, oder den Kinderarzt, oder den Supermakrt, usw… Es ist allerdings auch sehr angenehm jederzeit flexible mobil zu sein.

  8. Alexander sagt:

    Hallo Julia,
    benutzt ihr die Mietwagen auch mal spontan am Wochenende? Oder nur für länger geplante Autofahren?

    Viele Grüße,
    Alex

  9. Alexander sagt:

    Hallo Tanja,

    Sitzerhöhungen stelle ich mir auch einfacher vor. Wir haben einen großen Kindersitz für das Runzelfüßchen inklusive Isofix-Halterungen. Der Einbau kann je nach Auto dann schon mal 20 Minuten dauern.
    Braucht man in Potsdam kein Auto?

    Viele Grüße,
    Alex

  10. Alexander sagt:

    Vielen Dank für Deinen Kommentar. Finde spannend, dass so viele Leute sagen, dass sie doch lieber auf das Auto verzichten.

  11. Alexander sagt:

    Hallo Sebastian,
    hast Du das Gefühl ihr seid ohne Auto trotzdem spontan? Oder wägt ihr eher ab?

    Viele Grüße,
    Alex

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