Kinderrechte – und Bücher die sie stark machen

Heute ist Internationaler Tag der Kinderrechte! Wusstet ihr das? Am 20. November 1989 trat die UN-Kinderrechtskonvention in Kraft. Sie besagt, dass Kinder, und zwar egal wo sie leben, Rechte haben. Das für mich vielleicht wichtigste ist das Recht auf gewaltfreie Erziehung. Und doch gibt es so unfassbar viele Eltern die dieses Recht, was in Deutschland auch im Gesetz verankert ist, einfach ignorieren und ihre gewaltvolle Erziehung gegen geltendes Recht durchsetzen.
ICH spreche solche Situationen an, meine Tochter spricht solche Situationen an. Und ich freue mich ehrlich über all die anderen Eltern, die es auch tun. Ich weiß, es ist schwierig, weil immer die Gefahr besteht, dass die Eltern ihre Kinder Zuhause noch schlimmer bestrafen. Aber wegschauen und schweigen, das kann ich nicht.

Kinder haben Rechte

Jedenfalls, zurück zum Thema Kinderrechte. Meine Kinder wissen mit fünf und zwei nicht so genau was Rechte sind. Aber sie wissen, dass sie „Stop“ und „nein“ sagen können, wenn sie etwas nicht wollen. Dass wir sie nicht zum Essen zwingen, nicht zum Schlafen. Dass ihr „Nein“ genauso zählt wie ihr „Ja“. Sie lernen im Kindergarten „stop“ zu sagen, sich abzugrenzen. Sie wissen, dass ihr Körper nur ihnen gehört und sie bestimmen wer sie anfassen darf.

Für den internationalen Tag der Kinderrechte habe ich mich auf die Suche nach Büchern gemacht, die Kindern das alles erklären. Sie sollen gestärkt werden in ihrem „Ja“ und „Nein“ und ein bißchen auch verstehen, was Rechte überhaupt sind.
Und, die gute Nachricht: Ihr könnt wieder einige Bücher gewinnen! 

„Jetzt bestimme ich!“ von Juli Zeh & Dunja Schnabel

Das Buch, das Rechte vielleicht am anschaulichsten erklärt ist „Jetzt bestimme ich!“ von Juli Zeh. Es richtet  sich eigentlich an Kinder ab acht Jahren, aber auch die Fünfjährige konnte daraus schon einiges mitnehmen. Denn in einfacher Sprache wird zum Beispiel erklärt wie Demokratie funktioniert, was passiert wenn Anarchie herrscht und wieso wir nicht alle immer alles bestimmen können.
Bei Familie Wiefel verstehen die Kinder nicht so richtig warum immer ihre Eltern bestimmen dürfen. Also versuchen sie es selbst einmal. Und weil jeder über jemanden bestimmen will wird kurzerhand noch eine Schildkröte angeschafft, damit auch Spätzchen, der Kleinste, jemanden hat, der auf ihn hören soll. Ihr ahnt es, das mit „alle bestimmen alles“ geht mächtig in die Hose und weil sich niemand verantwortlich fühlt gibt es einige Abende Käsebrote. Wenn niemand einkauft passiert das eben leicht.
Es ist ziemlich viel Text, aber weil die Familie ja unterschiedliche Familienmodelle ausprobiert könnt ihr es mit kleineren Kindern auch gut in Etappen lesen und euch so dem Thema annähern.
Die schönen Illustrationen von Dunja Schnabel (ich bin Fan, sagte ich ja schon mehrfach) zeigen nicht nur Familienalltag sondern unterstützen auch den Text. Für Kinder ab Grundschulalter eine echte Empfehlung. Und vielleicht kommt ihr ja auch ins Gespräch darüber wer von euch was in der Familie bestimmt und warum. Denn ihr wisst ja, nichts ist in Stein gemeißelt im Leben mit Kindern.

„Sowas passiert mir nicht“ – Dagmar Geisler & Elisabeth Zöller

Hier gibts gleich drei Bücher auf einmal. Eure Kinder bekommen die Bilderbücher „Ich geh doch nicht mit jedem mit“, „Ich geh doch nicht verloren“ und „Kim kann stark sein“.
Der Vorteil des Sammelbandes ist natürlich, dass ihr mehrere Geschichten auf einmal bekommt und je nach Situation eben das Passende vorlesen könnt.
Ich muss immer ein bißchen lachen, der Stil von Elisabeth Zöller erinnert mich immer an die achtziger Jahre. Das ist Retro aber meine Kinder mögen das sehr. Es geht in den Geschichten vor allem darum die Kinder stark zu machen, dass sie nicht mit jedem mitgehen, dass und wie sie sich Hilfe suchen. In „Ich geh doch nicht verloren“ gehen gleich zwei Kinder verloren. Sie tun sich zusammen und Lu, das Mädchen, erklärt wieso sie nicht einfach bei jemandem mitgehen, der seine Hilfe anbietet.
Ich finde übrigens  „Ich geh doch nicht mit jedem mit!“ besonders toll. Denn Lu muss auf ihre Mama warten und trifft verschiedene Leute die ihr anbieten sie mitzunehmen. Sie kennt einige davon ein bißchen, theoretisch könnte sie also mit ihnen mitgehen. Aber dann überlegt sie genauer was sie alles nicht über die Personen weiß und entscheidet sich jedesmal dafür nicht mitzugehen. Besser könnt ihr euren Kindern denke ich nicht erklären, dass sie nicht mit anderen mitgehen. Und ihr könnt sie stark machen nein zu sagen, wenn sie solche Angebote bekommen.
Dieses Buch könnt ihr gewinnen!

„Ich bin stark und sag laut Nein! – Susa Apenrade & Miriam Cordes

Auch hier gibt es drei Bilderbuchgeschichten, die eure Kinder selbstbewusst machen sollen. Ich hab den Band gekauft als das Runzelfüßchen so drei Jahre alt war. Das war definitiv zu früh. Jetzt mit fünf versteht sie sehr genau was da vorgelesen wird und lernt vor allem, dass ihr „Nein“ wichtig ist. Im Buch gibt es bei allen drei Geschichten immer auch Entscheidungsfragen bei denen ihr gemeinsam ins Gespräch kommen könnt. In der ersten Geschichte geht es darum sich gegen ältere fremde Kinder durchzusetzen. Denn klar, nein sagen ist das eine, aber den Mut haben das wirklich auch auszusprechen ist ja das andere. In einer zweiten Geschichte geht es um das Abgrenzen im Kindergarten, was ja oft mit beißen, hauen und Streit einhergeht und weniger mit Worten.
Die Geschichten sind gar nicht so klar voneinander abgegrenzt, es geht eben darum immer wieder das „Nein“ sagen zu üben, ob zum Kuss der Tante oder dem schokoladeklauenden Kind. Wir machen das oft so, dass das Runzelfüßchen dann ganz laut und bestimmt „Nein“ schreien darf, damit es im Ernstfall auch wirklich klappt.

Das sind deine Rechte! – Anke M. Leitzgen

Das Buch ist für ältere Kinder, so ab acht Jahren, und ich kann es euch nur ans Herz legen. Denn darin dreht sich wirklich alles um Kinderrechte und wieso die so wichtig sind. Es wird auch erklärt wieso es z.b. internationale Kinderrechte gibt, die aber in jedem Land anders gehandhabt werden. Und dazu kommen jede Menge toller Menschen zu Wort, die wirklich was zu den einzelnen Rechten zu sagen haben. Neben Politiker_innen sind das vor allem auch 26 Mädchen und Jungen, die stellvertretend für alle Kinder Fragen haben oder von ihren Erfahrungen berichten.
Die Aufmachung ist super angenehm, das doch schwere Thema wirkt leicht und zugänglich und ich bin sicher, dass sich Kinder so besonders gern damit befassen.
Meiner Meinung nach sollte das Buch standardmäßig in der Schule ausgegeben werden, damit Kinder gut und vollumfassend informiert werden.

„Kim kann stark sein“ – Elisabeth Zöller & Dagmar Geisler

Wenn ihr nicht das Dreierband kaufen wollt, gibt es die Geschichte von Kim auch einzeln. Kim ist eim Vorschulkind, das bald in die Schule kommt. Aber bevor das passiert muss Kim noch lernen sich selbst zu behaupten. Denn sie muss sich gegen zwei Kinder aus ihrer Gruppe verteidigen. Sobald die Erzieherinnen der Kita nicht hinschauen werden alle geärgert und niemand traut sich etwas dagegen zu unternehmen. Es geht um angedrohte Gewalt und, dass es eben nicht so einfach ist sich gegen andere zu wehren die größer sind als man selbst. Es geht um Mobbing und darum, dass Kinder den Mut finden müssen sich gegenüber anderen zu öffnen (oder aus sich selbst die Kraft schöpfen, was sicher  noch schwieirger ist). KIm schafft es am Ende sich gegen die Fieslinge durchzusetzen, aber es bleibt auch etwas zurück.
Auch dieses Buch könnt ihr gewinnen.

„Jakob ruft Stopp! Lass mich in Ruhe“ – Sandra Grimm & Peter Friedl

Etwas für die Kleinen. Ich kannte Jakob nicht,  bis ich Conni kennenlernte. Und jetzt mag ich die Bücher so gern, denn während das Runzelfüßchen ihre Conni- Geschichten lesen möchte, will Herr Annika eben Jakob. Nicht wegen der Geschlechterzuschreibung, sondern weil Jakob für die Kleinen, so gab anderthalb Jahren ist.
Hier gibt es einige Klappen und ein erstes Lernen vom „Stop“ sagen. Jakob hat im Kindergarten Probleme mit einem Jungen. Da Hauen aber keine Lösung ist bringt im die Erzieherin Hanne bei Stop zu sagen. Funktioniert im Buch natürlich sofort, ich rate aber dazu euren Kindern zu erklären, dass man es manchmal öfter sagen muss. Denn es muss eben erst geübt werden ein Stopp auch zu verstehen.

„Wir sind stark!“ – Miriam Cordes

Auch das ist ein Buch für Kleinere mit dem sie Toleranz und Nachsicht lernen. Die Kindergartentruppe erzählt auf einer Seite was sie an einem Kind doof finden (nicht teilen wollen, immer popeln, beim Reden spucken) und auf der anderen was das Kind besonders toll und einzigartig macht. Einig sind sie sich zunächst nur, dass sie ihre Erzieherin nicht mögen, weil die immer bestimmt. Aber dann denken sie nach und finden ganz viele Sachen die ihre Erzieherin zu einem tollen Menschen macht. Neben den wirklich schönen Bildern die ganz klar und kleinkindgerecht sind ist es einfach auch für die Kleinsten gut zu lernen: Man muss nicht alles an einer Person mögen. Aber jede Person hat ganz sicher etwas liebenswertes, einzigartiges, schönes. Und darauf sollten wir uns auch mehr konzentrieren. Können wir Erwachsenen uns ja auch ein Beispiel dran nehmen.

 Mädchen- Geschichten, die stark machen

Ich muss gestehen, ich bin bei dem Buch etwas zweigespalten. Ich habe es mal für den Geburtstag vom Runzelfüßchen gekauft, eben wegen der erhofften starken Mädchenfiguren. Und dann gibts da drin reichlich konfuse Reiter/Pferdegeschichten und eine Ballettgeschichte. Nicht gerade das, was ich erwartet hatte. ABER: Es gibt Conni. Und in „Conni geht nicht mit Fremden mit“ geht es eben um das Thema Kinder dafür zu sensibilisieren nicht mit Fremden mitzugehen. Sie verläuft sich, weil eine Baustelle auf ihrem Heimweg auftaucht. Nun werden die wenigstens Kinder in dem Alter schon allein nach Hause laufen, aber die Warnung vor Fremden ist ja trotzdem nicht verkehrt. 
Die Geschichte gibt es sicher auch einzeln zu kaufen, aber da ich sie nur aus dem Buch kenne, stelle ich euch das Buch vor. Wenn ihr einfach auf der Suche nach Geschichten mit weiblichen Figuren seid, dann ist das Buch natürlich auch gut. Nur unter „stark“ stelle ich mir eben etwas anderes vor.

Sophie wehrt sich – Petra Mönter & Eva Spanjardt

Ein Buch aus der Bibliothek. Sophie wird auf ihrem Schulweg von Älteren bedroht, ihr werden Sachen weggenommen, dann werden ihre Freunde geschlagen. Sophie erkennt, dass sie Hilfe von Erwachsenen braucht. Das finde ich aus dem Grund eine wichtige Aussage weil es eben wirklich Sachen gibt, die Kinder nicht mit „Stop!“ und „Nein!“ allein regeln können.
Und die bieten Hilfe zur Selbsthilfe, so dass die Schüler_innen sich gemeinsam engagieren und aufeinander Acht geben. Die Mischung aus ihr schafft das allein und ihr braucht die Hilfe von Erwachsenen finde ich richtig gut und wichtig. Denn Kinder können nicht alles allein schaffen.

„So ein Quatsch – Was Eltern erzählen und Kinder bloß nicht glauben sollten“ – Martina Badstuber

Das Buch ist ganz großartig für ältere Kinder, so ab sechs, sieben Jahren. Denn die typischen Elternlügen werden hier erklärt. Von „wenn du nicht aufisst, scheint morgen die Sonne nicht“ über „Babys bringt der Klapperstorch“ bis hin zu „leichte Schläge auf den Hinterkopf erhöhen das Denkvermögen“ (wobei ich hoffe, dass dieser Satz irgendwann ausstirbt!) ist alles dabei. Und die Antworten nehmen Kinder ernst und erklären was genau Sache ist. Dass das eben alles Dinge sind die Eltern sich ausdenken weil sie ihre Ruhe haben wollen, weil sie ihre Kinder überreden oder zwingen wollen. Wir leben das hier zuhause anders, deswegen konnte meine Tochter mit den meisten Sätzen auch nichts anfangen. Aber ich hab mich gefreut dieses Buch gefunden zu haben und wünsche mir, dass es den Kindern in die Hand gedrückt wird, die solche Sätze von ihren Eltern gesagt bekommen.
Leider gibt es das Buch nur noch antiquarisch.

Gewinnspiel auf Runzelfüßchen

Ich verlose meine zwei Rezensionsexemplare aus dem Loewe-Verlag. Ihr könnt „Kim kann stark sein“ oder „Sowas passiert mir nicht“ gewinnen.
Und hier wie immer die Teilnahmebedingungen.
Folgt dem Blog auf Twitter, liked Runzelfüßchen auf  Facebook, oder aboniert mich auf Instagram. Wenn ihr in keinem sozialen Netzwerk aktiv seid, dann erzählt doch einfach anderen von meinem Blog. 🙂 Mitmachen könnt ihr also auch, wenn ihr mir einfach nur einen Kommentar da lasst.
Teilnehmen könnt ihr auch per Mail, dann bitte an: gewinnspiel at runzelfuesschen punkt de
Dann gebt im Betreff bitte Buch an, das erleichert mir die Zuordnung.

Beantwortet mir einfach folgende Frage: Welches Buch wollt ihr gewinnen?
 
Wer seine Mailadresse zur möglichen Gewinnbenachrichtigung nicht angeben möchte kann alternativ auch gern eine Mail an gewinnspiel at runzelfuesschen punkt de schicken.

Hinweis
: Die Gewinner müssen mindestens 18 Jahre alt sein und werden unter allen Einsendern von Kommentaren und Mails ermittelt. Ihr müsst eine Wohnanschrift in Deutschland haben oder alternativ das Porto für eine Sendung ins Ausland übernehmen.
Hinterlasst bitte einen Namen und eure Mailadresse. Ich werde den Gewinner per Mail benachrichtigen. Ihr müsst innerhalb von drei Tagen eure Postadresse mitteilen, sonst verfällt der Gewinnanspruch und ich lose erneut aus. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Keine Barauszahlung des Gewinns. Alle Angaben sind ohne Gewähr.
Teilnahmeschluss ist der 27.November 2018 um 23:59 Uhr
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Viel Glück!

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14 Antworten

  1. "Kim kann stark sein" – Wichtige Probleme bei Kindern werden tangiert, müssen delikat angesprochen werden und Bücher wie die 2 oben vorgestellten helfen sehr dabei.

  2. Anonym sagt:

    Sowas passiert mir nicht wäre super für meine Tochter
    ulrike.fingerhut@gmail.com

  3. Anonym sagt:

    Liebe Andrea, ich würde gern für unseren Kinderladen "so passiert mir nichts" gewinnen. Kim kann stark sein haben wir schon. 🙂 Es kann nie genug solcher Bücher geben….lg carola
    Berrolin81@gmx.de

  4. Biggy sagt:

    "Sowas passiert mir nicht"
    das Buch würde ich gern mit meiner Tochter lesen!
    LG Biggy
    biggy76(at)web.de

  5. Liebe andAnd,mir würden beide Bücher freuen,aber sowas passiert mir nicht wäre im moMome sehr passend fuf uns. LG Martina

  6. Unknown sagt:

    wir würden gerne das Buch Sowas passiert mir nicht haben 🙂 Tolle Bücher sind es übrigens alle 🙂 olge dir auf Instagramm unter: xxsilkeflessnerxx

    LG 🙂

  7. Unknown sagt:

    Hallo, ich folge dir als Markus Mark Kuhnke auf fAcebook und würde gerne das Buch Kim kann stark sein gewinnen =)

  8. Für meine 2 würde ich mich sehr über "Sowas passiert mir nicht" freuen! VG Isabell

  9. Ich versuch mein Glück mit "Sowas passiert mir nicht". "Ich gehe doch nicht mit jedem mit" haben wir und finden es toll.

  10. Ich versuche mein Glück mit "Sowas passiert mir nicht". "Ich gehe doch nicht mit jedem mit" haben wir und finden es toll.

  11. Andrea sagt:

    Gewonnen haben Elisabeth und Vera. Herzlichen Glückwunsch!

  1. August 26, 2021

    […] verschiedenen Themen. Auch einige Sammelbände, die ich ja seit Jahren immer mal wieder in meinen Kinderbuchtipps […]

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