Die unlangweiligste Schule der Welt – Filmkritik

An diesem Wochenende feierte der Film „Die unlangweiligste Schule der Welt Premiere. Ich war eingeladen und nutze den Moment natürlich sofort für eine Filmkritik:

Bevor es diese Geschichte ins Kino schaffte, war sie bereits in Buchform ein echter Hit. Tatsächlich habe ich die Buchreihe ein bisschen ignoriert, es gibt einfach so viele Reihen und nicht alle sind wirklich gut. Also bitte, lest, was ihr lesen wollt, wir haben zum Glück alle unterschiedliche Geschmäcker. Aber ich muss sagen, mich hat die Idee der unlangweiligsten Schule* einfach nicht so abgeholt, wie andere Schulreihen es tun. Nach der langen Vorrede jetzt aber zum wichtigen: Wie ist denn der Kinofilm?

Die unlangweiligste Schule der Welt – Der Film

Was mir als erstes sehr positiv auffiel: Das ist wieder einer der Kinderfilme, die Kinder wirklich in den Mittelpunkt rückt. Ich habe es ja schon öfter erwähnt, aber ich finde Filme die für Kinder sein sollen und eigentlich nur in Richtung der Eltern schielen, nicht so toll. Gute Kinderfilme holen die Eltern schon auch ab,da sollten Filmschaffende mehr Vertrauen haben. Hier jedenfalls ist das so, die Kinder stehen im Mittelpunkt und das ist genau richtig so.

Langweiligen Schulalltag kennen wir alle

Vieles an der zunächst mal langweiligsten Schule der Welt, wird Eltern bekannt vorkommen. Denn all diese Regeln die im Schulalltag gelten, die kennen wir aus unserer Kindheit und jetzt von unseren Kindern auch wieder. Mich regt das ja vielfach sehr auf, wie restriktiv Schule auch heute noch zu großen Teilen ist. Von daher passen die 777 Regeln von Schuldirektor Schnittlich (Max Giermann) leider auch in unsere Realität, wenn auch nicht in voller Ausprägung.

Maxe (Lucas Herzog) geht jedenfalls auf die langweiligste Schule der Welt und ist der einzige, der noch versucht gegen das Regelwerk der Verbote, das bald an allen Schulen eingesetzt werden soll, zu rebellieren. Rasputin Rumpus (Serkan Kaya), Inspektor der Behörde für Langeweilebekämpfung, steht im dabei zur Seite. Aber, wie er Maxe an einer Stelle erklärt: Er kann den Weg nicht für ihn gehen. Veränderung muss von innen heraus passieren.

Filmkritik zu „Die unlangweiligste Schule der Welt“

Und so schafft es Maxe nach und nach seine verängstigten, vorschriftstreuen Mitschüler*innen für seinen Kampf gegen Schnittlichs Regeln zu gewinnen. Was dabei hilft? Eine Prise Magie und vor allem sehr viel Phantasie. Nicht alles, was ich da im Film gesehen habe, hat mich wirklich überzeugt. Manche Dialoge fand ich ein wenig ark mit dem Holzhammer gezimmert, auch nicht alle Konflikte fand ich vollkommen nachvollziehbar. Die Eltern und ihre Motivation ihrem Sohn das Leben an der Schule so schwer zu machen, hat sich mir gar nicht erschlossen.

Toller Cast bei „Die unlangweiligste Schule der Welt“

Mein Favorit waren zum einen Max Giermann als Direktor Schnittlich, der einfach so überzeugend gespielt hat und die vielleicht schönsten grauen Locken trug, die ich seit langem gesehen habe. Und Serkan Kaya als Rasputin, der an der Seite der Kinder war und immer wieder betonte, wie wichtig Phantasie ist, und auch das Auflehnen gegen die Langeweile. Solche Figuren in Filmen stärken Kinder ja auch darin sich selbst anzunehmen mit all ihren Ideen und ihrer Kreativität. Ich kannte Kaya bisher nur aus der Serie „Andere Eltern„*, die ich sehr mochte. Deswegen habe ich mich gefreut, ihn nun in einer ganz anderen Rolle zu sehen. Und hey, den Mantel den er im Film trägt, den hätte ich auch gern. Daumen hoch für das Kostüm in „Die (un)langweiligste Schule der Welt“.

Auch das Kinderensemble ist gut gecastet, dass manche Dialoge etwas hölzern rüberkommen, ist auch eher dem Drehbuch geschuldet, als den Darsteller*innen. Und ganz ehrlich: Es ist auch Meckern auf hohem Niveau. Denn alles in allem hatten meine Kinder mit diesem Film sehr viel Spaß und darauf kommt es letztlich ja auch an.

Für wen ist „Die unlangweiligste Schule der Welt“ geeignet?

Ein Wort vielleicht noch zum empfohlenen Alter: Auch wenn in der Vorführung, in der ich war, Eltern mit Kleinkindern saßen, ich finde den Film überhaupt nicht spannend für Kinder jenseits des Grundschulalters. Denn was interessiert ein Kitakind das Thema Schule? Ab zweite Klasse aufwärts, könnt ihr mit eurem Nachwuchs gut ins Kino gehen, für die gerade erst eingeschulten Erstkläßler*innen finde ich „Die (un)langweiligste Schule der Welt“ auch noch nicht passend. Denn wir sollten sie erst ihre eigenen Erfahrungen machen lassen, bevor wir sie mit dieser Sicht auf Schule (und eben oftmals der Realität) konfrontieren.

„Die (un)langweiligste Schule der Welt“ läuft ab 26. Oktober im Kino.

Übrigens, ein totaler Ohrwurm, den die Kinder hier schon hoch und runterhören und der aus dem Film kommt, gibts hier. Dankt mir nicht, das Lied wird euch sicher bald zu den Ohren rauskommen … „Wir machen mit, wir machen mit… „

Weitere Filmkritiken findet ihr jetzt neu unter der Kategorie „Filmkritik„.

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