Kitaeingewöhnung mit Kleinkind

Kitaeingewöhnung mit Kleinkind

Der Papa hat ja über die Kitaplatzsuche in Berlin bereits gebloggt. Heute will ich mal einen Einblick in die Kitaeingewöhnung geben. Jedenfalls in die, die wir so erleben.

Behutsame Kitaeingewöhnung

In unserer Wunschkita wurde mir von Anfang an immer wieder der Ablauf für die Kitaeingewöhnung eingetrichtert. Wir würden das alles ganz langsam, im Dialog und zum Wohle des Runzelfüßchens machen. Ganz langsam, ganz behutsam.

Kitaeingewöhung ist für Eltern schwer

Am ersten Tag war auch alles noch gut. Ich muss sagen, und ich glaube, das ist elementar: Auch für Eltern ist eine Kitaeingewöhnung kein Pappenstiel. Wir müssen unsere Kinder ein Stück weit loslassen, sehen sie in einer anderen Umgebung und müssen auch in diesem Kitaalltag ankommen. Damit meine ich weniger die geregelten Zeiten als mehr die Abläufe. Ein Morgenkreis, gemeinsames Singen oder Spielen, jede Kita ist das denke ich auch anders.

Kommandos in der Kita

Das Runzelfüßchen freute sich über ihre neuen Spielkameraden und all das neue Spielzeug. Sie war zack wie der Sausewind verschwunden und erkundete den Raum. Alles ideal. Als es dann im Morgenkreis um Stillsitzen ging war das ihre Sache nicht. Sie darf sich zuhause natürlich so bewegen wie sie möchte, abgesehen von den Essenszeiten. Nun plötzlich auf Kommando stillsitzen ist nicht nur für sie, sondern auch für mich irgendwie befremdlich.

Regeln in der Kita

Und bevor ihr nun alle schreit „Hippie!“ Ich weiß, dass Regeln zu einem Kitaalltag dazugehören. Aber ich hinterfrage auch viel und will immer wissen, ob das alles so ist, weil es einen Sinn hat, oder weil es so ist. Und das dauert dann aber auch mal zwei Tage länger, bis ich mir eine Meinung gebildet habe.

Erste Trennung nach 3 Tagen

Nach drei Tagen wurde ich gebeten den Raum zu verlassen, eine erste Trennung sei an der Zeit. Ich war vollkommen überrumpelt. Mein Runzelfüßchen weinte und weinte, nach fünd Minuten waren wir wieder vereint. Und ich nicht bereit das noch mal mit zu machen. Wo waren denn der Dialog und die Behutsamkeit hin?

Kita ohne Eltern

In den ersten Tagen hatte ich sehr oft das Gefühl, dass ich nur schnell, schnell die Kita verlassen und meine Tochter da allein zurecht kommen soll. Ich bin, soviel ist klar, schon jetzt der Störfaktor der Gruppe. Weil ich darauf dränge, dass meine Tochter langsam an die Trennung herangeführt wird. Weil ich mittlerweile gebetsmühlenartig wiederhole, dass wir gemeinsam dafür Sorge tragen, dass es meiner Tochter gut geht. Dass die Eingewöhung solange dauert, wie sie dauert.

Mit einem Jahr in die Kita – zu früh?

Mir kommen immer wieder Zweifel, ob die Kitaeingewönung nicht viel zu früh ist. Ob mein Baby nicht noch viel zu klein für die Kita ist. Immerhin geben andere Eltern ihre Kinder erst mit drei Jahren in den Kindergarten. Mein Runzelfüßchen versteht diese Trennung doch gar nicht. Ich sehe, dass sie solange ich im Raum bin, sehr sehr viel Spaß hat. Sie lacht viel, sie streitet um Spielzeug und „erzählt“ lautstark den anderen Kindern Geschichten. Das macht mich glücklich. Weil es sie glücklich macht.

Mama macht die Eingewöhnung schwer

Aber sobald sie mich vermisst und zu mir zurückkrabbelt tadeln mich die Erzieherinnen. Weil ich meiner Tochter die Eingewöhung erschwere, in dem ich immer noch da wäre. Aber ist es nicht das, was ich meinem Runzelfüßchen geben will? Die Sicherheit, dass ich für sie da sein werde, immer. Wenn sie das verinnerlicht, dann ist sie stark genug für eine Trennung.

Zukunft in der Kita?

Leider ziehen die Erzieherinnen und ich momentan nicht an einem Strang. Eine Lösung habe ich dafür momentan nicht. Ein Gespräch hat zumindest dafür gesorgt, dass ich für das Runzelfüßchen eine Erzieherin als Bezugsperson festnageln konnte. Vorher war nämlich niemand so richtig zuständig. Ich hoffe, dass dadurch nun Ruhe einkehrt und meine Tochter und ich Vertrauen zu der Kita aufbauen können. Denn ohne das, wird aus der Wunschkita schnell ein Albtraum.

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7 Antworten

  1. Sarah sagt:

    Hi,
    das klingt ja nicht so gut. 🙁
    Ihr solltet euch bei der Eingewöhnung wohlfühlen! Es kann und darf nicht erwartet werden, dass die Mama ihr schreiendes Kind verlässt.
    Ich finde es gut, dass du auf die Bezugserzieherin bestanden hast – aber sollten darauf nicht die Erzieher kommen? Wie ist denn ihre Erfahrung in der Eingewöhnungsphase?
    In beiden Kitas und der Tagesmutter in Berlin wurde uns von dem Berliner Modell vorgeschwärmt -> 4 Wochen Eingewöhnung.
    Am Anfang ist die Mama dabei zum Spielen, danach, und nur wenn alles gut läuft, verlässt sie in der nächsten Woche schon mal den Raum. Wie bei euch, nur, dass das Kind auch bereit sein sollte.
    Es bringt meiner Meinung nach nichts, ein schreiendes und trauriges Kind zu verlassen, da dann die negativen Gefühle noch verstärkt werden.

    Versuch es doch noch einmal mit einem Gespräch. Denn theoretisch haben die Erzieher doch die besten Erfahrungen und können euch beide durch die Trennung bringen – hoffentlich vorsichtig.

    Viel Erfolg! :-/

  2. Was erfahrungsgemäß immer schwierig ist, ist wenn Eltern von einem Kind in der Gruppe ist. Nicht für dich sondern für die anderen Kindern die dann hinterfragen wo ihre Eltern sind. Das meinen deine Erzieher sicher nicht böse.
    Was ganz wichtig ist, das dein Kind eine Erzieherin ins Herz schließt. Das kann sie nur wenn du dich mehr zurückziehst und den Erziehern mehr Raum gibst. Das ist am Anfang schwierig wird euch am Ende aber allen gut tun.
    Ich drücke euch die Daumen! Ganz fest!

  3. Andrea sagt:

    Liebe Andrea,
    leider war es bis vor wenigen Tagen so, dass es für das Runzelfüßchen überhaupt keine Erzieherin gab. Es hat sich schlicht niemand so richtig zuständig gefühlt. Da kann sie auch niemanden ins Herz schließen, denke ich. Ich hoffe, dass jetzt alles besser wird.
    Um das auch noch mal zu sagen: Ich bin in der Gruppe sehr zurückgezogen. Ich biete mich meiner Tochter nie zum Spielen an, lese meist ein Buch, so dass sie den Raum hat auf andere zuzugehen. Wie gesagt, ohne echte Zuständigkeit fiel es aber auch mir schwer zu vertrauen, dass es meinem Runzelfüßchen da gut geht.
    Ich hoffe sehr sehr, dass du Recht behälst und ich schon bald posten kann, dass meine Tochter da super glücklich ist.

    Liebe Grüße,

    Andrea

  4. Andrea sagt:

    Liebe Sarah,

    dieses Hin und Her bei den Erzieherinnen habe ich auch nicht verstanden. Und ich hoffe sehr, dass es nun besser wird. Wenn nicht, da hast du recht, werde ich wohl auf ein zweites Gespräch bestehen. Ich bin nur gerade wirklich etwas angefressen. Aber, man lernt als Mama ja auch sich noch mal ganz anders durchzusetzen. 🙂

    Liebe Grüße,

    Andrea

  5. Anonym sagt:

    Als Erzieherin kann ich nur sagen, Eltern die ihr Kind so klein abschieben, sollen sich gefälligst auch an die Regeln der Kita halten. Das ist ne ganz normale Eingewöhnungszeit. Sie sind wohl ne Helikoptermutter

  6. Andrea sagt:

    Hallo,

    schade, dass Ihr Kommentar so sehr negativ ist, ich habe durchaus Interesse daran zu erfahren, wie Erzieherinnen die Eltern erleben.
    Ich glaube nicht, dass das etwas mit Abschieben zu tun hat, wenn Eltern ihre Kinder in die Kita geben. Viele müssen einfach wieder arbeiten um Geld zu verdienen. Ich sage ja nicht, dass es perfekt ist, aber solange es wenig Alternativen gibt, werden Kinder auch weiterhin früh in die Kita gehen.
    Wenn Sie möchten, dann melden Sie sich sehr gern bei mir, ich bin nämlich wirklich, wie eingangs schon gesagt, auch an der Sicht von Erzieherinnen interessiert.

    Liebe Grüße,

    Andrea

  7. Renate sagt:

    Liebe Andrea, das klingt ja wirklich nicht so behutsam wie versprochen, wie die Eingewöhnung dort abläuft. Ich habe gehört, dass eine Eingewöhnung nach dem Berliner Modell heutzutage in Kitas üblich ist, was bedeutet, dass die erste Trennung frühestens nach 3 Tagen, wenn ein Wochenende dazwischen liegt, nach 5 Tagen stattfindet, aber immer nach dem Stand des Kindes.Und das Kind muss sich alles mit der Mama oder einer anderen Bezugsperson als sicherer Hafen anschauen können, zu dem es jederzeit gehen kann, um sich die nötige Nähe und Sicherheit einer bekannten Person zu holen.
    Schockiert bin ich auch über den anonymen Kommentar der Erzieherin, die die frühe Betreuung als "abschieben" bezeichnet. So will es doch unsere heutige Zeit durch das Angebot und auch den Rechtsanspruch auf U3-Betreuung. Egal aus welchem Grund Eltern entscheiden, ihr Kind in eine Kita zu geben, sollten sie immer mit einbezogen werden und die liebevolle Eingewöhnung im Tempo des Kindes sollte im Vordergrund stehen.
    Auch wenn es für die Erzieher dann mehr Aufwand ist, wenn die Mütter noch dort sind, kann es nur funktionieren, indem man gemeinsam agiert und an einem Strang zieht – dem Kinde zu Liebe.
    Wenn die Erzieher die Eltern als nerviges Beiwerk empfinden, dann sind sie vielleicht im falschen Job, denn sie gehören nun mal zum Kind dazu und interessieren sich sowohl für Entwicklung als auch für den Ablauf in der Kita. Dass es dabei gewisse Regeln gibt, an die sich alle halten müssen, hat ja niemand bezweifelt.
    Ich wünsche Euch und Eurem Runzelfüßchen, dass es behutsam läuft und sie sich dort wohl fühlt, damit Ihr alle ruhigen Gewissens morgens zur Kita fahrt und sie genauso glücklich und mit einem guten Gefühl wieder abholt. Es gibt doch nichts Schlimmeres, als mit einem mulmigen Gefühl dahin zu fahren, weil irgendetwas nicht stimmen könnte.

    Liebe Grüße
    Renate

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