Geburtsvorbereitungskurs – auch beim zweiten Kind?

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Natürlich muss das jede Familie für sich selbst entscheiden, aber ich für meinen Teil habe erkannt: Ein Geburtsvorbereitungskurs hat auch beim zweiten Kind durchaus seine Berechtigung. Allerdings, das gebe ich zu, gibt es da ein paar Einschränkungen.

Geburtsvorbereitungskurs – Zeit für viele Gedanken

Damals, als ich mit dem Runzelfüßchen schwanger war, habe ich gemeinsam mit meinem Mann einen Partnerkurs besucht. Weil ich fand, dass er eben genauso informiert sein sollte wie ich. Der Kurs an sich war sehr gut, ich hatte danach das Gefühl, dass ich weitestgehend auf alles was da kommen möge vorbereitet war. Davon abgesehen habe ich aber auch die gemeinsam verbrachte Zeit genossen. Über mehrere Abenden hatten wir als Paar ein paar Stunden nur für uns und den Fokus auf dem Baby. Das war schön.
Die anderen Paare in dem Kurs waren nicht so ganz nach unserem Geschmack, entweder viel zu jung (knapp 20 Jahre) , viel zu alt (jenseits der 40er) oder wir waren schlicht nicht auf einer Wellenlänge.

Kurs für Erstgebährende – auch wenn es das zweite Kind ist?

Was mich aber verwunderte war ein Paar, das bereits das zweite Kind erwartete. Sie wußten alles, was die Hebamme erzählte mit persönlicher Erfahrung anzureichern, was ehrlich gesagt nicht immer schön war. Klar, jetzt, nachdem ich weiß wie Geburt und Wochenbett verläuft sehe ich einiges aus dem Kurs auch anders. Aber damals hat es mich irritiert, dass dieses Paar so ganz andere Erfahrungen hatte. Und darüber hinaus auch die Zeit für einen zweiten Kurs in den Abendstunden.

Basics bekannt – neuer Geburtsvorbereitungskurs 

Als ich nun wußte, dass ich mit dem Baby schwanger bin, war mir klar: Wenn es irgendwie geht möchte ich nicht nochmal in einen Kurs für Erstgebährende. Denn so banal es klingt: Die „Basics“ kenne ich jetzt. Ich weiß wie das Baby sich mit dem Kopf ins Becken dreht, wie lang oder kurz eine Geburt dauern kann. Nun habe ich andere Fragen. Die sich in meinem Fall auch oft um das Runzelfüßchen drehen. Oder aber auch: Wie viel Zeit habe ich, wenn die Wehen einsetzen. Wie sorge ich dafür, dass mir nicht sofort ein Zugang gelegt wird. Und lauter solche Dinge.
Zum Glück gibt es in Berlin so ziemlich jedes Angebot. Also auch jenes, an einem Geburtsvorbereitungskurs für Zweit- oder Mehrgebährende teilzunehmen. Und ich kann euch sagen, ich finde es großartig. Weil alle Frauen dort eben schon eine Geburt erlebt haben, weil die Themen ähnlich gelagert sind und weil die Stimmung doch eine andere ist.

Zeit fürs Baby, Zeit für die Mama

Das mag natürlich auch von Kurs zu Kurs verschieden sein, aber ich kann euch für die zweite Schwangerschaft nur empfehlen, nach einem Angebot für Zweitgebährende anzunehmen. Denn so kommt ihr im stressigen Alltag mit (Klein)Kind wenigstens einmal die Woche zum Innehalten. Diese kostbaren Momente, in denen ihr euch nur auf euch und das Baby konzentrieren könnt sind wunderbar.

Habt ihr in der zweiten Schwangerschaft auch einen Kurs besucht? Oder kam das für euch nicht in Frage? Und was ist euch aus dem ersten Geburtsvorbereitungskurs noch in lebendiger Erinnerung?

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9 Antworten

  1. Julia sagt:

    Ich verzichte auf den 2. Kurs. Das liegt einerseits daran, dass mir schon der erste Kurs kaum was gebracht hat. Ich habe zwar theoretisch viel über den Geburtsablauf gelernt, aber das alles hatte letztlich gefühlt so gar nix mit der tatsächlichen Geburt zu tun. Das mag auch daran liegen, dass ich akute Kreislaufprobleme hatte und weder lustige Positionen durchturnen noch mich aufs Atmen wirklich konzentrieren konnte. Aber die Geburt war, wie bei allen Frauen in der Familie, trotz allem rasch und unkompliziert und ich rechne fest damit, dass sich das auch beim 2. Kind nicht ändert. Fragen rings ums ältere Kind sind, nach allem, was ich da im Bekanntenkreis so höre, von Familie zu Familie unterschiedlich, wie eben der Charakter der Kinder auch.
    Statt also durch einen weiteren, für mich wahrscheinlich eher nutzlosen Kurs zu besuchen, haben mein Mann und ich uns diese Zeit gezielt als Paarzeit reserviert, inkl. Babysitter. So können wir uns zu zweit Gedanken über die Geburt und das neue Baby machen und ansonsten die ruhigen Momente geniessen, die schon jetzt eher zu kurz kommen und mit einem weiteren Kind zumindest vorübergehend nochmals deutlich seltener werden.

    LG, Julia

  2. Hallo Andrea, ich habe beim zweiten Kind auch einen Kurs besucht, einen extra für Mehrfach-Mamas. Das war prima, denn es ging um viele andere Themen: wie beziehe ich das Geschwisterkind mit ein, was kommt beim zweiten Kind auf uns zu, was ist, wenn alle in einem Bett schlafen wollen etc. Und die Entspannung stand im Vordergrund, hat man ja auch nötig. Ich kann es nur empfehlen, sich die Zeit zu nehmen. Jetzt, in der dritten, habe ich es nicht gemacht, weil ich dank Selbständigkeit ordentlich in Stress bin. Alles Liebe dir für die letzten Wochen, Laura von http://www.heuteistmusik.de

  3. Andrea sagt:

    Liebe Laura,

    ich finde es auch schön, dass es in einem Kurs für Zweitgebährende andere Themen besprochen werden. Und stimmt, das Thema "Familienbett" wurde bei uns auch heiß besprochen. 🙂
    Pass gut auf dich auf, Stress in der Schwangerschaft ist nie gut!

    Liebe Grüße,

    Andrea

  4. Andrea sagt:

    Liebe Julia,

    oh, das ist schade, dass dir der erste Kurs nicht so viel gebracht hat. Aber ich glaube, es steht und fällt oft auch mit der Kursleitung. Ich tunrte im übrigen auch keine Positionen durch. 🙂 Eure Lösung, sich abends mal gemeinsam Zeit für das Baby zu nehmen finde ich ganz wunderbar. Das werde ich direkt mal meinem Mann vorschlagen, so als zweiten "Familienvorbereitungskurs".

    Liebe Grüße,

    Andrea

  5. Trollblume sagt:

    Ich habe auch keinen zweiten Kurs gemacht, den im Nachhinein fand ich den ersten Vorbereitungskurs wenig Gewinn bringend. Klar war es interessant, zu hören, wie das Köpfchen des Babys sich durch den Geburtskanal bewegt oder welche Gebärpositionen es gibt. Auf das Wesentliche konnte der Kurs mich jedoch nicht vorbereiten, nämlich auf den Wehenschmerz und wie ich damit umgehe, ebenso wenig, wie hilflos man sich als werdende Eltern in einem total überfüllten Kreißsaal fühlt, weil die Hebamme so gut wie nie da war. Zudem habe ich während der ersten Geburt die Erfahrung gemacht, dass es in der Theorie sich ja alles ganz schön anhört, in der Realität jedoch was den Geburtsverlauf betrifft totale Abweichungen geben kann und die Geburt absolut nicht planbar ist.
    Ich habe mich also gegen einen zweiten Kurs entschieden und stattdessen eine Belegeghebamme gesucht, da ich so zumindest die Gewissheit hatte, dass diese Hebamme nur für mich da sein wird und mich unter der Geburt entsprechend anleiten wird. Und so war es dann auch, es war eine wirklich schöne Geburt, so wie ich es mir schon bei der ersten gewünscht hatte. Aber letztendlich muss es jeder für sich entscheiden, ob er Bedarf an einem zweiten Kurs hat.

  6. Mama 2.0 sagt:

    Beim ersten Kind bin ich an eine esoterische Hebamme geraten, selber keine Kinder. Dementsprechend war auch der Kurs. Wir sollten mit kreisenden Hüftbewegungen den Namen des Babys tanzen – soviel dazu. In der zweiten Schwangerschaft stimmte die Chemie zwischen meiner Hebamme und mir auf Anhieb und sie bot mir ebenfalls einen Kurs für Zweit- bzw Mehrgebärende an. Aus Zeitgründen, Geschwisterkind und so, finden die bei ihr immer an einem Wochenende statt, beide Tage, mit Partner. Sie hat die Basics natürlich noch mal kurz angerissen, aber es ging hauptsächlich um die neue Familiensituation und die Sorge, die jede Mama im Kurs hatte: wohin mit der/dem Großen, wenn das Baby kommt. Von ihr habe ich auch den Satz: das Baby kommt erst, wenn du bereit dazu bist.
    Ich würde auch bei einer erneuten Schwangerschaft einen Kurs machen, einfach, weil es einen dazu "zwingt", sich aktiv Zeit für das neue Baby zu nehmen. Und das kommt im hektischen Familienalltag meistens zu kurz.
    Ich wünsch dir alles Gute für die letzten Wochen, liebe Andrea!

  7. Andrea sagt:

    Liebe Vivi,

    lustig, in meiner ersten Schwangerschaft hatte ich auch Kontakt zu so einer Hebamme… Das konnte ich dann "zum Glück" aber noch abwenden, einfach weil es mit uns nicht gepasst hätte. Und jetzt beim zweiten Kind treibt in meinem Kurs auch alle die Frage um "Wohin mit den "Großen". Dass das Baby erst kommt wenn es passt, daran möchte ich dann jetzt einfach mal glauben…

    Liebste Grüße,

    Andrea

  8. Andrea sagt:

    Liebe Trollblume,

    genau, am Ende muss das jede_r für sich entscheiden. Schreibe ich ja auch. Und wie recht du hast, Theorie und Praxis können bei einer Geburt SEHR weit auseinander liegen. Ich fühlte mich ruhiger nach dem ersten Kurs, irgendwie hat die Hebamme es geschafft mir viele Sorgen zu nehmen. Und auch dieses Mal habe ich das Gefühl, der Kurs hilft mir, mich vorzubereiten. Aber ich verstehe genauso gut wenn man sagt, dass das nichts für einen ist. Eine Beleghebamme ist eine super Idee, leider bin ich darauf zu spät gekommen und muss nun ohne klar kommen. 🙁

    Liebe Grüße,

    Andrea

  9. Sina sagt:

    In meiner ersten Schwangerschaft habe ich damals noch einen Geburtsvorbereitungskurs besucht. Er war soweit in Ordnung aber noch einen hätte ich nicht besuchen wollen. Deshalb habe ich in der zweiten Schwangerschaft gar keinen mehr gemacht, weil das Basis-Wissen noch ziemlich gut in Erinnerung war. Kurse für Zweitgebährende habe ich gar nicht gesucht, wobei ich denke das der speziell gut gewesen wäre. So hätte ich einen Austausch mit anderen Müttern und hätte nicht alles selber bei Tante Google suchen müssen 🙂

    Alles Gute Sina

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