„Paddington in Peru“: Ein Kinderfilm, der Erwachsene sehr zum Nachdenken bringt
Ich gestehe: Ich kannte die Paddington-Filme bisher nicht. Von den Büchern hatte ich natürlich gehört, wir haben auch mal eins gelesen. Aber so richtig warm geworden bin ich mit der britischen Ikone dann doch nicht, wobei ich gar nicht sagen kann, woran genau das liegt. Jetzt hat mich mein Beruf mit Paddington verknüpft und ich kann nur sagen: Was für ein großes Glück. Darum solltet ihr euch Paddington in Peru auf keinen Fall entgehen lassen.
Wenn ihr Fans von Paddington seid, dann erzähle ich euch vermutlich überhaupt nichts Neues, wenn ich berichte, dass der Film wirklich der ganzen Familie Spaß macht. Wir reden hier aber von Kindern ab fünf Jahren. Alles darunter ist meiner Meinung nach (und ja, das ist nur meine Meinung und ihr macht das, wie ihr es für richtig haltet) noch zu jung für diese aufregende Erfahrung eines Kinobesuchs. Dann aber heißt es: Rein ins Abenteuer. Denn während es bei uns aktuell ja eher trüb und ungemütlich ist, zieht es Paddington und Familie Brown nach Peru.
Dort wurde der Bär vor vielen Jahren geboren, bevor er dann nach London kam. Keine Sorge, wenn euer Wissen, wie bei mir auch, rund um den Bären doch recht begrenzt ist, das macht für die Story überhaupt keinen Unterschied. Es ist keinerlei Vorwissen notwendig. Ich habe mich tatsächlich dabei ertappt, wie ich dachte: Ach, SO muss das Kindern bei Filmen gehen, wenn sie was nicht wissen, aber nicht nachfragen. Ich weiß bis jetzt nicht so genau wer Mrs. Bird ist und in welchem Zusammenhang sie zur Familie Brown steht. Aber für den Film macht es keinen Unterschied, sie ist da, Julie Walters spielt sie grandios und mehr muss ich eigentlich auch nicht wissen.
Paddington in Peru: Farbe für den tristen Winter
Eure Kinder werden beim Film vor allem einen großen Spaß dabei haben, zuzusehen, wie Paddington und die Familie Brown zunächst das Heim für alte Bären in Peru besucht (wer möchte da bitte nicht einziehen?) und sich dann auf die Suche nach Tante Lucy macht. Für euch Eltern, wird bei all dem aber sicherlich auch einiges an Wehmut mitschwingen. Denn „Paddington in Peru“ behandelt ein Thema, dem wir alle uns irgendwann stellen müssen: Was passiert, wenn unsere Kinder älter werden und das Nest verlassen wollen? Wie bleiben wir einander trotzdem verbunden.
Was der Film meiner Meinung nach auch ist, ist ein entlastendes Beispiel dafür, dass wir alle auf der Suche nach unserem Platz im Leben sind. Und, dass unsere Herkunftsfamilie nicht unbedingt die sein muss, die uns gut tut. Wir dürfen uns alle auf die Suche begeben nach den Menschen, bei denen wir uns angekommen und sicher fühlen, angenommen und geliebt. Und wenn wir daraus eine neue Familie schaffen, umso besser. All diese Themen spielen bei „Paddington in Peru“ eine große Rolle und doch kommt nichts davon gewollt rüber. Wie gesagt, diese Ebene müssen eure Kinder gar nicht mitnehmen, sie können sich einfach nur daran erfreuen, Paddington und Familie Brown bei ihren Abenteuern zu begleiten.
Interview mit Antonio Banderas zu „Paddington in Peru“
Ich hatte die Chance den Cast von „Paddington in Peru“ zu interviewen und muss sagen, dass mich vor allem Antonio Banderas total überrascht hat. Er hat von seinem Herzinfarkt erzählt und was das für ihn in seinem Leben verändert hat. Olivia Colman und ich waren von seiner Offenheit beide sehr überrascht und es war ein wirklich schönes Gespräch über Verletzlichkeit und was im Leben wirklich zählt. Da denke ich jetzt noch viel dran. Wenn ihr mehr darüber wissen wollt, sagt Bescheid, dann mache ich dazu noch mal einen extra Artikel. Hier könnt ihr euch das Video auf jeden Fall ansehen:
Meine Empfehlung ist also: Lasst euch den Winter von dem Bären und Familie Brown erhellen und kuschelt euch anschließend alle aneinander. Die Sofa-Jahre gehen so schnell vorüber. Auch daran erinnert uns „Paddington in Peru“ sehr deutlich.